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2018, fünfzig Jahre nach seinem Tod und beinahe einhundert Jahre, nachdem er die Einladung erhalten hatte sich an der 1919 neugegründeten Universität Hamburg zu habilitieren, ist Erwin Panofskys Rang als einer der bedeutendsten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts unbestritten. Die Wirkung seines Œuvres ist über die Kunstgeschichte hinaus in allen Geistes- und Kulturwissenschaften spürbar — nicht zuletzt wegen seines transdiziplinären Ansatzes, seiner mühelos wirkenden Einbeziehung von Geschichte, Philologie, Philosophie und anderen Disziplinen in die kunstwissenschaftliche Forschung. In den…mehr

Produktbeschreibung
2018, fünfzig Jahre nach seinem Tod und beinahe einhundert Jahre, nachdem er die Einladung erhalten hatte sich an der 1919 neugegründeten Universität Hamburg zu habilitieren, ist Erwin Panofskys Rang als einer der bedeutendsten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts unbestritten. Die Wirkung seines Œuvres ist über die Kunstgeschichte hinaus in allen Geistes- und Kulturwissenschaften spürbar — nicht zuletzt wegen seines transdiziplinären Ansatzes, seiner mühelos wirkenden Einbeziehung von Geschichte, Philologie, Philosophie und anderen Disziplinen in die kunstwissenschaftliche Forschung. In den zwanzig Beiträgen des vorliegenden Bandes ist diese Form der Transdiziplinarität, besonders die in Panofskys Werk verwirklichte Symbiose von Kunstwissenschaft und Philologie, der Schwerpunkt, um den die Einzelthemen kreisen. Dass jene Transdisziplinarität sich nicht von selbst einstellte, inwieweit sie maßgeblich für die Entwicklung von Ikonographie bzw. Ikonologie war, welche Voraussetzungen Panofsky dafür mitbrachte und welche Einflüsse auf ihn wirkten, hat Dieter Wuttke in akribischer Forschung zu den Werken, aber auch zum Lebensweg des großen Kunsthistorikers herausgearbeitet. Der Leser erhält einen kursorischen Überblick über Panofskys Leben und Werk, vertieft durch eine Einführung in die Themen der umfangreichen Panofsky-Korrespondenz. Diese erhält einige Ergänzungen, von denen zwei, den Briefverkehr mit Franz Schoenberner betreffende Trouvaillen besonderer Aufmerksamkeit wert sind. Die Verbindung von kunstwissenschaftlicher und historischphilologischer Methodik machte Panofskys Arbeiten wegweisend und förderte bei jenen, die sie wie Dieter Wuttke in der Nachfolge Panofskys anwenden, Überraschendes und Neues zutage. Ein Kapitel Panofsky-Anekdoten aber zeigt den anderen, den gewitzten, erzählfreudigen Kunsthistoriker. Mit dem durchaus Panofsky-kritischen Kapitel über dessen Rezeption des berühmten Diktums "Der liebe Gott steckt im Detail" lenkt Wuttke nicht nur auf das mehrfach im Band verhandelte Thema "Panofsky und Warburg" zurück. Vielmehr bietet er zugleich eine Lösung für die Frage an, ob nun Warburg als der Erfinder des Diktums anzusehen ist oder nicht.