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»Ich sah nun gerade hier [...]: dass zuallererst der Himmel die Frage nach dem Menschen war. Ja, der Mensch ist ein Weltraum nach innen.«Arnold Stadler über Florian SchwarzDas Wissen um das Universum wächst, doch das Mensch-Sein wird immer fragwürdiger. Dieses Paradox ist das Leitmotiv von A handful of dust, einer fotografischen Recherche von Florian Schwarz. Vier Jahre lang reiste er zu Observatorien an den entlegensten Orten der Erde. Einfühlsam verbindet er den Fernblick in die Weiten des Alls mit der Nahsicht auf die Menschen, die im Umfeld jener Institute leben. Er spannt den Bogen von…mehr

Produktbeschreibung
»Ich sah nun gerade hier [...]: dass zuallererst der Himmel die Frage nach dem Menschen war. Ja, der Mensch ist ein Weltraum nach innen.«Arnold Stadler über Florian SchwarzDas Wissen um das Universum wächst, doch das Mensch-Sein wird immer fragwürdiger. Dieses Paradox ist das Leitmotiv von A handful of dust, einer fotografischen Recherche von Florian Schwarz. Vier Jahre lang reiste er zu Observatorien an den entlegensten Orten der Erde. Einfühlsam verbindet er den Fernblick in die Weiten des Alls mit der Nahsicht auf die Menschen, die im Umfeld jener Institute leben. Er spannt den Bogen von den staubig kargen Enden dieser Welt bis ins Zentrum des Universums, wo auch unsere Mitte liegt - da wir, wie neuste Forschungen zeigen, selbst zu 97% aus Sternenstaub bestehen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.10.2020

Von den Seelen im Staub

Florian Schwarz' aufwendige Fotoserie "A handful of dust" verbindet zwei Bereiche, die scheinbar nur wenig miteinander zu tun haben: die Weiten des Weltalls und abseitige, halb verlassene Regionen der Zivilisation. Schwarz ist ein Reisender, ein Wanderer. Beeindruckend sind seine nie ermüdende Neugier und seine Fähigkeit zum Staunen. Frühere Zeiten sahen die Welt als Wunderkammer. Schwarz steht in dieser Tradition. Als Archivar von Eindrücken ist er freilich kein selbstloser Dokumentarist, der nach dem gültigen Bild sucht. Seine Spezialität ist die poetische Recherche selbst an Orten, an denen es für andere nichts zu sehen gäbe. Über den ganzen Erdball verstreut hat er Observatorien besucht, deren Aufgabe es ist, Licht in das Dunkel des Kosmos zu bringen. Ihr Prinzip, Tag und Nacht, Stunde für Stunde präsent zu sein, nicht auszuwählen, sondern in großer Gleichgültigkeit aufzuzeichnen, übernimmt er gewissermaßen als Korrektiv seiner schöpferischen Subjektivität. Nur dass er den Blick auf die Umgebung der Sternwarten richtet. So entsteht auf braunem, kartonähnlichem Papier ein Atlas kleinster Bilder, die man nicht einfach sehen kann, sondern entziffern muss. Und dazwischen ganzseitige Fotos der Gegenden, in denen die Sternwarten stehen: Pflanzen, die sich oft zu abstrakten Strukturen verdichten, verlorene Landschaften, nicht selten im Regen, verwischte Bilder aus dem fahrenden Auto und alte Häuser und Werkstätten, die Spuren der Zeit aufweisen und so in ihrer Verfallsform jenseits aller Funktionalität eine neue Schönheit entwickeln. Und immer wieder Menschen: Man sieht sie erschöpft nach der Arbeit im Inneren des Berges (Goldsucher), in ihren Autos bei einer Rast oder mit forschendem Blick in die Kamera, als wollten sie sagen: Wen oder was willst du sehen, und was werde ich dir zeigen? Florian Schwarz nimmt weder den Dingen noch den Menschen ihr Geheimnis. Wie von Novalis' Devise getrieben - "Nach innen geht der geheimnisvolle Weg" - wird ihm die Leica zum Observatorium für das Seelenleben der Menschen.

lem

"A handful of dust" von Florian Schwarz, mit Texten von Boris von Brauchitsch, Martin Dominik, Florian Schwarz, Arnold Stadler, Helena Vayhinger. Kerber Verlag, Bielefeld 2019. 232 Seiten, 615 Abbildungen. Gebunden, 48 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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