So sehr die Rede von der Flexibilisierung zunehmend den Fachdiskurs von Organisationsspezialisten und Gesellschaftstheoretikern durchsetzt, so sehr sehen sich auch Betriebsbelegschaften mit neuen Flexibilitätsanforderungen konfrontiert. Am Ausgangspunkt des vorliegenden Beitrags steht genau diese Doppeldeutigkeit des Flexibilitätstopos als organisationeller Ressource und als konkreter Erfahrung betrieblicher Arbeitsorganisation. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, zunächst den herrschenden Flexibilisierungsdiskurs kritisch zu sichten, ihm dann einen Theoretisierungsvorschlag gegenüberzustellen, der betriebliche und überbetriebliche Aspekte aufeinander zu beziehen erlaubt, und schliesslich den Arbeitsprozess im Bereich der Informatik-Produktion in einer dazu konsistenten Weise zu fassen. Die Erfahrungsdaten der Fallstudie, aus der die Untersuchung hervorgegangen ist, vermögen zwar die Breite des Arguments bei weitem nicht im Sinne einer empirischen Beweisführung zu decken. Sie illustrieren aber dessen Plausibilität und den Bedarf an weiterführender Forschung.