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Erst nach seinem Tod im Sommer 1918 erschien Apollinaires letztes Buch "Le Flâneur des deux rives", eine Sammlung literarischer Streifzüge durch Paris. Was ihn an der Stadt interessierte, war nicht das Paris der Bildungsreisenden, sondern das geheimnisvollere der unbekannten stillen Winkel und ihrer Geschichten, das vom Verschwinden bedrohte vormoderne Paris der Exzentriker wie auch das der modernen, industriellen, hässlichen Erscheinungen.

Produktbeschreibung
Erst nach seinem Tod im Sommer 1918 erschien Apollinaires letztes Buch "Le Flâneur des deux rives", eine Sammlung literarischer Streifzüge durch Paris. Was ihn an der Stadt interessierte, war nicht das Paris der Bildungsreisenden, sondern das geheimnisvollere der unbekannten stillen Winkel und ihrer Geschichten, das vom Verschwinden bedrohte vormoderne Paris der Exzentriker wie auch das der modernen, industriellen, hässlichen Erscheinungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.06.2011

Verborgene Winkel

In der Rubrik "Bücher, die übersetzt werden sollten", besprach Walter Benjamin 1929 in der "Frankfurter Zeitung" Apollinaires "Le Flâneur des deux rives" (1919, 1928). "Im Stil seines Schreibens und Daseins", so Benjamins Begründung, liege jede exzentrische Mode der Zeit - Dada, Futurismus, Surrealismus - schon bereit. Diesen von Benjamin empfohlenen "Klassiker der Flanerie" hat Gernot Krämer jetzt erstmals ins Deutsche übertragen, um einen in der Erstausgabe fehlenden Text ergänzt und mit Apollinaires ursprünglichem Titelvorschlag versehen: "Le Flâneur parisien". Die zehn Essays erschienen zuerst als "anekdotische" und "pittoreske" Kolumnen im "Mercure de France" und in "Les Marges". Sie beleuchten die Pariser Boheme und verborgene Winkel der Stadt, die in einem Anhang hilfreich erläutert werden. Der Zugang dorthin ist oft verrätselt: So gelangt man zu einem der porträtierten Schriftsteller und "Boulevardiers" über einen Rebus, der das Alphabet ohne "R" und das erste Buch Moses zeigt: "R n'est là, genèse" = Ernest La Jeunesse". Solcher Esprit dürfte Benjamin ebenso gefallen haben wie die bibliophilen Kuriositäten, etwa in einem Vergleich internationaler Bibliotheken mit den Auslagen der Bouquinisten entlang der Seine. (Guillaume Apollinaire: "Flaneur in Paris". Herausgegeben und aus dem Französischen übersetzt von Gernot Krämer. Friedenauer Presse, Berlin 2011. 136 S., br., 16,- [Euro].) kos

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