Der alternde Box-Champion, der in einem Waschsalon in New Orleans Frauenkleider stiehlt und sie heimlich in der Nachbarschaft verteilt; die Kosmetikerin, die mit Hingabe das Gesicht ihrer toten Schwester schminkt und sich endlich einmal mit ihr ausspricht; der verschwiegene Japaner, der an der irischen Westküste Häuser tapeziert und die Phantasie der Einheimischen zu ungeahnten Höhenflügen inspiriert: In Colum McCanns Kurzgeschichten tummeln sich die Grenzgänger jenseits des bürgerlichen Lebens, verschrobene Sonderlinge auf der Suche nach sich selbst und einer Heimat, die sie längst verlassen und doch niemals vergessen haben. Mit derselben lakonischen Sinnlichkeit wie in seinem Romandebüt "Gesang der Kojoten" zelebriert Colum McCann die Spleens und geheimen Sehnsüchte seiner skurrilen, traurigen und komischen Gestalten.
Colum McCann schöpft seine Welt aus einer kraftvollen und magischen Prosa, so ungewöhnlich und so originär, so verführerisch und so einleuchtend, daß der Leser nach der Lektüre glaubt, alles in einem neuen Licht zu sehen, dankbar erhellt und bereit, das Mysterium des Lebens anzunehmen. Der Tagesspiegel