Andrew Roberts
Gebundenes Buch
Feuersturm
Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs
Übersetzer: Roller, Werner
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Der Beginn des Zweiten Weltkriegs liegt achtzig Jahre zurück, doch die Folgen sind bis heute spürbar. Der britische Historiker Andrew Roberts hat Ursachen und Verlauf des globalen Kriegs neu erzählt. Seine dichte, quellennahe Darstellung wurde als Meisterwerk gerühmt, das große Anschaulichkeit im Detail mit einem souveränen Überblick über die zahlreichen Kriegsschauplätze verbindet und die Leser von der ersten Seite an fesselt. Andrew Roberts folgt der Frage, warum die Achsenmächte den Krieg verloren: tatsächlich durch strategische Fehler und aus ideologischer Verblendung oder wegen...
Der Beginn des Zweiten Weltkriegs liegt achtzig Jahre zurück, doch die Folgen sind bis heute spürbar. Der britische Historiker Andrew Roberts hat Ursachen und Verlauf des globalen Kriegs neu erzählt. Seine dichte, quellennahe Darstellung wurde als Meisterwerk gerühmt, das große Anschaulichkeit im Detail mit einem souveränen Überblick über die zahlreichen Kriegsschauplätze verbindet und die Leser von der ersten Seite an fesselt.
Andrew Roberts folgt der Frage, warum die Achsenmächte den Krieg verloren: tatsächlich durch strategische Fehler und aus ideologischer Verblendung oder wegen der Übermacht der Alliierten? Im Mittelpunkt steht die Militärgeschichte mit ihren Operationen und Schlachten zu Land, zu Wasser und in der Luft sowie dem Wettlauf der Rüstungsproduktion und Informationsbeschaffung. Dabei gelingtes ihm, alle Kriegsschauplätze - in Europa, Afrika und Asien, im Atlantik und Pazifik - gleichberechtigt darzustellen. Roberts hat zahlreiche Schlachtfelder besucht, was seiner Darstellung eine mitreißende Anschaulichkeit verleiht. Docher verliert sich nie im Sog der Ereignisse, sondern behält die großen Zusammenhänge im Auge und wechselt virtuos zwischen den Ebenen: von den Politikern und Generälen über die Soldaten in Schützengräben und Sandstürmen bis hin zuden unzähligen Opfern dieses größten Krieges aller Zeiten.
Andrew Roberts folgt der Frage, warum die Achsenmächte den Krieg verloren: tatsächlich durch strategische Fehler und aus ideologischer Verblendung oder wegen der Übermacht der Alliierten? Im Mittelpunkt steht die Militärgeschichte mit ihren Operationen und Schlachten zu Land, zu Wasser und in der Luft sowie dem Wettlauf der Rüstungsproduktion und Informationsbeschaffung. Dabei gelingtes ihm, alle Kriegsschauplätze - in Europa, Afrika und Asien, im Atlantik und Pazifik - gleichberechtigt darzustellen. Roberts hat zahlreiche Schlachtfelder besucht, was seiner Darstellung eine mitreißende Anschaulichkeit verleiht. Docher verliert sich nie im Sog der Ereignisse, sondern behält die großen Zusammenhänge im Auge und wechselt virtuos zwischen den Ebenen: von den Politikern und Generälen über die Soldaten in Schützengräben und Sandstürmen bis hin zuden unzähligen Opfern dieses größten Krieges aller Zeiten.
Andrew Roberts, Historiker und Journalist, ist Gastprofessor am Department of War Studies des King's College London sowie Fellow der Royal Society of Literature. Er gilt als "Britain's finest military historian" (Economist).
Produktdetails
- Verlag: Beck
- Originaltitel: The Storm of War. A New History of the Second World War
- Seitenzahl: 896
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2019
- Deutsch
- Abmessung: 223mm x 151mm x 53mm
- Gewicht: 1257g
- ISBN-13: 9783406700521
- ISBN-10: 3406700527
- Artikelnr.: 54488044
Herstellerkennzeichnung
C.H. Beck
Wilhelmstrasse 9
80801 München
produktsicherheit@beck.de
Hätte, hätte, Panzerkette
Rote Elefanten auf deutschen Fahnen: Der britische Historiker Andrew Roberts taucht den Zweiten Weltkrieg ins Zwielicht strategischer Spekulationen.
Von Andreas Kilb
Gesamtdarstellungen des Zweiten Weltkriegs sind nicht die Stärke der deutschen Geschichtswissenschaft. Zwar gibt es seit 2008 das vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt herausgegebene zwölfbändige Riesenwerk "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg", aber wer nach kompakteren Erzählformen sucht, ist immer noch auf angelsächsische oder französische Autoren angewiesen. Vor dreißig Jahren waren das Raymond Cartier und Basil Liddell Hart, heute sind es John Keegan und Antony Beevor. Die Herausforderung an die Autoren
Rote Elefanten auf deutschen Fahnen: Der britische Historiker Andrew Roberts taucht den Zweiten Weltkrieg ins Zwielicht strategischer Spekulationen.
Von Andreas Kilb
Gesamtdarstellungen des Zweiten Weltkriegs sind nicht die Stärke der deutschen Geschichtswissenschaft. Zwar gibt es seit 2008 das vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt herausgegebene zwölfbändige Riesenwerk "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg", aber wer nach kompakteren Erzählformen sucht, ist immer noch auf angelsächsische oder französische Autoren angewiesen. Vor dreißig Jahren waren das Raymond Cartier und Basil Liddell Hart, heute sind es John Keegan und Antony Beevor. Die Herausforderung an die Autoren
Mehr anzeigen
ist dabei immer noch dieselbe: den Krieg in allen Aspekten zu schildern, ohne sich in Kleinigkeiten zu verlieren; die politischen Verhältnisse der kriegführenden Mächte in den Blick zu nehmen, ohne darüber den Gang der Ereignisse zu vernachlässigen.
Der britische Historiker Andrew Roberts hat sich dieser Aufgabe mit Verve gestellt. Nach einer kurzen Einleitung skizziert er auf 750 Textseiten die dramatischen Entwicklungen vom Überfall der Wehrmacht auf Polen bis zur Kapitulation Japans im August 1945. Dabei entgeht ihm kaum ein wichtiges Detail, auch wenn man sich fragt, ob der U-Boot-Krieg im Atlantik, das "Inselspringen" der Amerikaner im Pazifik, die Konferenzen von Teheran und Jalta oder die sowjetische Schlussoffensive auf Berlin nicht doch breiteren Raum verdient gehabt hätten. Aber es sind nicht solche Nebensachen, die den Erkenntnisgewinn dieses Buches trüben - und es ist auch nicht das mit vierzig Seiten sehr kurz geratene Kapitel über die Judenvernichtung, in dem Roberts die Frage, ob die alliierten Luftstreitkräfte Auschwitz hätten bombardieren sollen, zwar in aller Ausführlichkeit diskutiert (und verneint), aber das bürokratische System, das die Ermordung von sechs Millionen Menschen organisierte, nur sehr oberflächlich umreißt.
Nein, das, was der Darstellung von Roberts fast von Anfang an eine unangenehme Schlagseite gibt, ist ihre Haltung zu ihrem Gegenstand. Roberts betrachtet den Zweiten Weltkrieg nicht als im Einzelnen kontingentes, aber aufgrund der Kräfteverhältnisse insgesamt unvermeidlich ablaufendes Gewaltgeschehen, sondern als militärisches Planspiel, das auch ganz anders hätte ausgehen können. Das beginnt bei der Manöverschelte für den Befehl, der die deutschen Panzer vor Dünkirchen stoppte, während die Royal Navy das britische Expeditionskorps evakuierte, und setzt sich fort in der Betrachtung der strategischen Alternativen, die Hitlers Armeen bei Kriegsbeginn im Mittelmeerraum hatten. "Mit einem Bruchteil der beim Unternehmen ,Barbarossa' eingesetzten Soldaten", so Roberts, hätte die Wehrmacht Gibraltar, den Nahen Osten und die Golfregion erobern, den Suezkanal blockieren und Großbritannien von der Ölversorgung abschneiden können. Aber: "Hitler entschied sich stattdessen im Juli 1940 für den Angriff auf die Sowjetunion im darauffolgenden Frühjahr."
Es ist weniger die kontrafaktische Erörterung von Handlungsmöglichkeiten als die Ausblendung aller ideologischen und geographischen Gegebenheiten, die solche Gedankengänge ebenso überflüssig wie unhistorisch macht. Hitler schickte im Juli 1940 keine Armee nach Nordafrika, weil die Italiener dort noch auf dem Vormarsch waren, und er wollte die Golfregion nicht erobern, weil der "Lebensraum im Osten", auf den seine gesamte Kriegsplanung zielte, nicht dort, sondern östlich der Weichsel lag. Aber der armchair general Roberts schaut eben von ganz weit oben auf das Gewimmel am Boden, und aus dieser himmelhohen Perspektive liegen die geschichtlichen Optionen klar zutage. "Hätten die Nazis bereits zu Kriegsbeginn über so viele einsatzfähige U-Boote verfügt wie im März 1945 - also über 463 Einheiten anstelle von nur 43 -, hätten sie den Krieg vielleicht gewonnen." Und hätte Hitler den Krieg um ein paar Jahre verschoben, "und wären die Fabriken für die Panzer- und Flugzeugproduktion besser geschützt und so im Reichsgebiet verstreut gewesen, dass ihre Zerstörung für die Alliierten schwieriger gewesen wäre", dann hätte sein Reich eine noch bessere Chance gehabt.
Der Gipfel dieser Sandkastengedankenspiele ist erreicht, wenn Roberts am Ende des Kapitels über die Judenvernichtung die Figur eines vom Antisemitismus geheilten "Führers" auf sein welthistorisches Schachbrett stellt: Dieser "hätte 1939 möglicherweise Millionen der klügsten und bestausgebildeten Europäer für die deutschen Kriegsanstrengungen einspannen können, darunter auch mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Atomphysiker". In England und Amerika, wo das Buch vor zehn Jahren erschienen ist, hat man an solchen Sätzen keinen Anstoß genommen. Hierzulande liest man sie mit Schaudern.
Roberts' Strategieseminar läuft auf eine schlichte Tautologie hinaus: Hitler habe den Krieg aus demselben Grund verloren, aus dem er ihn begann - "er war ein Nazi". Was das aber hieß, worin die nationalsozialistische Ideologie bestand und welche Rolle der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion in ihr spielte, ist Roberts keine tiefere Überlegung wert. Lieber lässt er sich seitenlang über Pétains Altersschwäche, Montgomerys Arroganz und Schukows Lust an Hinrichtungen aus oder bramarbasiert über das "steinerne Herz" der Roten Armee, das sich beim Anblick der zerstörten und ausgemordeten russischen Städte auf dem Vormarsch nach Westen noch "weiter verhärtete".
Man kann es auch anders ausdrücken: "Feuersturm" ist ein Buch, das der Anekdote den Vorrang vor der Analyse gibt und lieber aus Soldatentagebüchern und Generalsmemoiren als aus wirtschafts- und technikgeschichtlichen Studien zitiert. Das beschleunigt die Lektüre, zeigt aber auch die Grenzen einer rein ereignisorientierten Historiographie. Ein freihändig formulierter Satz wie jener über den stalinschen Terror, den es "wahrscheinlich eben doch" gebraucht habe, "um die Sowjetunion im Krieg zu halten", ersetzt eben kein Expertenwissen zum Stalinismus. Immerhin erfährt man bei Roberts nicht nur, was Goebbels während der Alliierten Invasion in Süditalien las - "So grün war mein Tal" -, sondern auch, dass das Militärmuseum in Stalingrad Originalzeichnungen des deutschen Generals Paulus von 1942 aufbewahrt. Sie zeigen rote Elefanten, die auf einer deutschen Fahne herumtrampeln. So machte sich jeder sein eigenes Bild.
Andrew Roberts: "Feuersturm". Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs.
Aus dem Englischen von Werner Roller. Verlag C. H. Beck, München 2019. 896 S., Abb., geb., 39,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der britische Historiker Andrew Roberts hat sich dieser Aufgabe mit Verve gestellt. Nach einer kurzen Einleitung skizziert er auf 750 Textseiten die dramatischen Entwicklungen vom Überfall der Wehrmacht auf Polen bis zur Kapitulation Japans im August 1945. Dabei entgeht ihm kaum ein wichtiges Detail, auch wenn man sich fragt, ob der U-Boot-Krieg im Atlantik, das "Inselspringen" der Amerikaner im Pazifik, die Konferenzen von Teheran und Jalta oder die sowjetische Schlussoffensive auf Berlin nicht doch breiteren Raum verdient gehabt hätten. Aber es sind nicht solche Nebensachen, die den Erkenntnisgewinn dieses Buches trüben - und es ist auch nicht das mit vierzig Seiten sehr kurz geratene Kapitel über die Judenvernichtung, in dem Roberts die Frage, ob die alliierten Luftstreitkräfte Auschwitz hätten bombardieren sollen, zwar in aller Ausführlichkeit diskutiert (und verneint), aber das bürokratische System, das die Ermordung von sechs Millionen Menschen organisierte, nur sehr oberflächlich umreißt.
Nein, das, was der Darstellung von Roberts fast von Anfang an eine unangenehme Schlagseite gibt, ist ihre Haltung zu ihrem Gegenstand. Roberts betrachtet den Zweiten Weltkrieg nicht als im Einzelnen kontingentes, aber aufgrund der Kräfteverhältnisse insgesamt unvermeidlich ablaufendes Gewaltgeschehen, sondern als militärisches Planspiel, das auch ganz anders hätte ausgehen können. Das beginnt bei der Manöverschelte für den Befehl, der die deutschen Panzer vor Dünkirchen stoppte, während die Royal Navy das britische Expeditionskorps evakuierte, und setzt sich fort in der Betrachtung der strategischen Alternativen, die Hitlers Armeen bei Kriegsbeginn im Mittelmeerraum hatten. "Mit einem Bruchteil der beim Unternehmen ,Barbarossa' eingesetzten Soldaten", so Roberts, hätte die Wehrmacht Gibraltar, den Nahen Osten und die Golfregion erobern, den Suezkanal blockieren und Großbritannien von der Ölversorgung abschneiden können. Aber: "Hitler entschied sich stattdessen im Juli 1940 für den Angriff auf die Sowjetunion im darauffolgenden Frühjahr."
Es ist weniger die kontrafaktische Erörterung von Handlungsmöglichkeiten als die Ausblendung aller ideologischen und geographischen Gegebenheiten, die solche Gedankengänge ebenso überflüssig wie unhistorisch macht. Hitler schickte im Juli 1940 keine Armee nach Nordafrika, weil die Italiener dort noch auf dem Vormarsch waren, und er wollte die Golfregion nicht erobern, weil der "Lebensraum im Osten", auf den seine gesamte Kriegsplanung zielte, nicht dort, sondern östlich der Weichsel lag. Aber der armchair general Roberts schaut eben von ganz weit oben auf das Gewimmel am Boden, und aus dieser himmelhohen Perspektive liegen die geschichtlichen Optionen klar zutage. "Hätten die Nazis bereits zu Kriegsbeginn über so viele einsatzfähige U-Boote verfügt wie im März 1945 - also über 463 Einheiten anstelle von nur 43 -, hätten sie den Krieg vielleicht gewonnen." Und hätte Hitler den Krieg um ein paar Jahre verschoben, "und wären die Fabriken für die Panzer- und Flugzeugproduktion besser geschützt und so im Reichsgebiet verstreut gewesen, dass ihre Zerstörung für die Alliierten schwieriger gewesen wäre", dann hätte sein Reich eine noch bessere Chance gehabt.
Der Gipfel dieser Sandkastengedankenspiele ist erreicht, wenn Roberts am Ende des Kapitels über die Judenvernichtung die Figur eines vom Antisemitismus geheilten "Führers" auf sein welthistorisches Schachbrett stellt: Dieser "hätte 1939 möglicherweise Millionen der klügsten und bestausgebildeten Europäer für die deutschen Kriegsanstrengungen einspannen können, darunter auch mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Atomphysiker". In England und Amerika, wo das Buch vor zehn Jahren erschienen ist, hat man an solchen Sätzen keinen Anstoß genommen. Hierzulande liest man sie mit Schaudern.
Roberts' Strategieseminar läuft auf eine schlichte Tautologie hinaus: Hitler habe den Krieg aus demselben Grund verloren, aus dem er ihn begann - "er war ein Nazi". Was das aber hieß, worin die nationalsozialistische Ideologie bestand und welche Rolle der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion in ihr spielte, ist Roberts keine tiefere Überlegung wert. Lieber lässt er sich seitenlang über Pétains Altersschwäche, Montgomerys Arroganz und Schukows Lust an Hinrichtungen aus oder bramarbasiert über das "steinerne Herz" der Roten Armee, das sich beim Anblick der zerstörten und ausgemordeten russischen Städte auf dem Vormarsch nach Westen noch "weiter verhärtete".
Man kann es auch anders ausdrücken: "Feuersturm" ist ein Buch, das der Anekdote den Vorrang vor der Analyse gibt und lieber aus Soldatentagebüchern und Generalsmemoiren als aus wirtschafts- und technikgeschichtlichen Studien zitiert. Das beschleunigt die Lektüre, zeigt aber auch die Grenzen einer rein ereignisorientierten Historiographie. Ein freihändig formulierter Satz wie jener über den stalinschen Terror, den es "wahrscheinlich eben doch" gebraucht habe, "um die Sowjetunion im Krieg zu halten", ersetzt eben kein Expertenwissen zum Stalinismus. Immerhin erfährt man bei Roberts nicht nur, was Goebbels während der Alliierten Invasion in Süditalien las - "So grün war mein Tal" -, sondern auch, dass das Militärmuseum in Stalingrad Originalzeichnungen des deutschen Generals Paulus von 1942 aufbewahrt. Sie zeigen rote Elefanten, die auf einer deutschen Fahne herumtrampeln. So machte sich jeder sein eigenes Bild.
Andrew Roberts: "Feuersturm". Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs.
Aus dem Englischen von Werner Roller. Verlag C. H. Beck, München 2019. 896 S., Abb., geb., 39,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Andreas Kilb lobt den Drive und die Gründlichkeit, mit denen der britische Historiker Andrew Roberts seine Gesamtdarstellung des Zweiten Weltkriegs angeht. Leider ist das auch schon alles, was Kilb an dem Buch schätzt. Als Geschichtsbuch taugt es ihm nicht. Das liegt an der Haltung des Autors, der sein Augenmerk auf strategische Alternativen von Hitlers Kriegsführung lenkt, ohne ideologische und geografische Voraussetzungen zu berücksichtigen. Wenn Roberts gar in Betracht zieht, welche Vorteile Hitler der Einbezug jüdischer Intelligenz in die Kriegshandlungen eingebracht hätte, läuft es Kilb eiskalt den Rücken runter. Eindeutig zieht der Rezensent die Analyse derartigen Schachbrettspielereien vor. Hier gelangt die ereignisorientierte Historiografie an ihre Grenzen, findet er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Roberts liefert spannende Fragestellungen."
Welt.de, Berthold Seewald
"Präzise und auf der Höhe angelsächsischer Kunst der Geschichtserzählung."
Süddeutsche Zeitung, Joachim Käppner
"Glänzend erzählte Geschichte."
Timothy Snyder, The New York Times Book Review
"Mit seiner hervorragend geschriebenen, umfassenden Neuerzählung des größten Konflikts der Geschichte, liefert Roberts ein Meisterstück."
Ian Kershaw, The Guardian Books of the Year
"(...) die beste einbändige historische Darstellung des Zweiten Weltkriegs (...)"
Michael M. Uhlmann, Claremont Review of Books
"(...) meisterhafte Beherrschung von Stoff, Stil und,
Welt.de, Berthold Seewald
"Präzise und auf der Höhe angelsächsischer Kunst der Geschichtserzählung."
Süddeutsche Zeitung, Joachim Käppner
"Glänzend erzählte Geschichte."
Timothy Snyder, The New York Times Book Review
"Mit seiner hervorragend geschriebenen, umfassenden Neuerzählung des größten Konflikts der Geschichte, liefert Roberts ein Meisterstück."
Ian Kershaw, The Guardian Books of the Year
"(...) die beste einbändige historische Darstellung des Zweiten Weltkriegs (...)"
Michael M. Uhlmann, Claremont Review of Books
"(...) meisterhafte Beherrschung von Stoff, Stil und,
Mehr anzeigen
ja, Statistik (...)"
Aram Bakshian, The American Spectator
"(...) die erste durchweg lesbare Geschichte des Zweiten Weltkriegs; ein literarischer und historischer Blitzkrieg (...)."
John R. Coyne, The Washington Times
"Roberts hat einen luziden Erzählstrom geschaffen, der dieses Buch flüssig wie einen Roman macht."
Wiley Hilburn, Shreveport Times
"(...) ein meisterhafter Erzähler (...)"
Publishers Weekly
"Eine schwungvolle und elegante Synthese umfangreicher Forschungsergebnisse (...)"
Kirkus Reviews
"Eine ebenso fundierte wie gut erzählte Einführung, die auch dem Kenner etwas zu bieten hat."
Library Journal Advanced Reviews
"Roberts ist ein großartiger Erzähler (...) es könnte sogar sein Meisterwerk sein."
Dan Jones, The Times History Books of the Year
"Er beweist einen eleganten Schreibstil, zähe Recherche und einen hellwachen Verstand."
The Economist
"(...) beschert furioses Lesevergnügen (...)."
Keith Lowe, The Daily Telegraph
"Ein Meisterwerk, ein unglaublich lesenswertes Kunststück historischer Verdichtung, in angenehmem Tempo erzählt."
Ina Pindar, The Guardian
"Eine überaus gelungene Gesamtdarstellung des Zweiten Weltkrieges."
Amerindian Research
Aram Bakshian, The American Spectator
"(...) die erste durchweg lesbare Geschichte des Zweiten Weltkriegs; ein literarischer und historischer Blitzkrieg (...)."
John R. Coyne, The Washington Times
"Roberts hat einen luziden Erzählstrom geschaffen, der dieses Buch flüssig wie einen Roman macht."
Wiley Hilburn, Shreveport Times
"(...) ein meisterhafter Erzähler (...)"
Publishers Weekly
"Eine schwungvolle und elegante Synthese umfangreicher Forschungsergebnisse (...)"
Kirkus Reviews
"Eine ebenso fundierte wie gut erzählte Einführung, die auch dem Kenner etwas zu bieten hat."
Library Journal Advanced Reviews
"Roberts ist ein großartiger Erzähler (...) es könnte sogar sein Meisterwerk sein."
Dan Jones, The Times History Books of the Year
"Er beweist einen eleganten Schreibstil, zähe Recherche und einen hellwachen Verstand."
The Economist
"(...) beschert furioses Lesevergnügen (...)."
Keith Lowe, The Daily Telegraph
"Ein Meisterwerk, ein unglaublich lesenswertes Kunststück historischer Verdichtung, in angenehmem Tempo erzählt."
Ina Pindar, The Guardian
"Eine überaus gelungene Gesamtdarstellung des Zweiten Weltkrieges."
Amerindian Research
Schließen
1945 endlich und offiziell beendet zeigt der Zweite Weltkrieg bis heute seine Folgen
Daraus lässt sich zu Recht der Schluss ziehen, dass es keine endgültig vergangene Geschichte ist. Die besser im Gedächtnis begraben wird. Sondern dass die fürchterliche Zeit zwischen dem 1. …
Mehr
1945 endlich und offiziell beendet zeigt der Zweite Weltkrieg bis heute seine Folgen
Daraus lässt sich zu Recht der Schluss ziehen, dass es keine endgültig vergangene Geschichte ist. Die besser im Gedächtnis begraben wird. Sondern dass die fürchterliche Zeit zwischen dem 1. September 1939 und dem 2. September 1945 nicht vergessen werden darf.
Der höchst anerkannte britische Militärhistoriker, auch Gastprofessor am Kings College London im "Department of War Studies", gelingt es hier, die einzelnen Entwicklungsschritte des weltweiten tobenden kriegerischen Konflikts nicht nur zu erläutern, Schritt für Schritt, welche militärische und/oder politische Entscheidung wurde wodurch und durch wen ausgelöst, hatte welche Folgen. Sondern mittels zahlreicher Zitate aus Kriegstagebüchern einfacher Soldaten das Grauen ansatzweise, wenn auch im Vergleich zur damaligen Realität nur minimal, nachvollziehbar zu
machen. Aber auch Zitate von Angehörigen der oberen Befehlsebenen bis hin zu Generälen, Zitate von Goering, Goebbels, Hitler, Stalin, Arthur Harris ('Bomber Harris', der Befehlshaber der Royal Air Force. Er liess beginnend mit Juli/August 1943 durch die Operation Gomorrah Hamburg in Schutt und Asche legen; anschliessend weitere 13 deutsche Städte auf ähnliche Weise.), Churchill, Roosevelt, General Patton, General Montgomery, Marshall Georgi Shukow, um nur ein paar zu nennen, verdeutlichen die Entwicklungen der sechs Jahre des Zweiten Weltkrieges.
In chronologische-sachlicher-regionaler Reihenfolge werden alle entscheidenden Schritte, Schlachten weltweit dargestellt. Demnach natürlich auch die Feldzüge in Griechenland, in Nord-Afrika oder der Krieg im Pazifik, die Atlantik-Schlacht geführt durch den U-Boot-Krieg der deutschen Marine. Wobei die Opferzahlen, seien es die der Militärangehörigen aus allen Nationen einschliesslich Australier, Inder, Franzosen, Afrikaner oder Neuseeländer, seien es die der Zivilpersonen einen auch heute noch erschaudern lassen.
Die entsetzlichen Gräueltaten nicht nur der SS, sondern ebenso von zahlreiche anderen Deutschen Wehrmachtsangehörigen begangen, aber auch die des amerikanischen, sowjetischen und nicht zu vergessen japanischen Militärs werden teilweise bis ins Detail geschildert. Es lässt einen erschauern. Ebenso wie die grauenhaften Vorgänge und Umstände im Zusammenhang mit den Holocaust, mit der Belagerung von Leningrad, dem Russlandfeldzug, speziell auch Stalingrad, der Schlacht bei Kursk, der Kämpfe um das Kloster auf dem Monte Cassino im Süden Italiens, die Landung der Alliierten in der Normandie. Weltkrieg ist demnach wirklich als Krieg auf der ganzen Welt zu verstehen.
Einige qualitativ gute Schwarz/Weiss-Fotos, in der Mitte des Buches eingebunden, zeigen Situationen während einiger entscheidender Vorgänge.
Auch die aus heutiger Sicht glücklicherweise begangenen Fehlentscheidungen Hitlers mit den Folgen, die es gehabt haben könnte, so er andere, aus militärischer Sicht richtige Entscheidungen getroffen hätte, stellt der Autor dar. Wobei die beiden Atombombenabwürfe des amerikanischen Militärs über Hiroshima und Nagasaki wiederum aus militärische Sicht halbwegs nachvollziehbar werden.
Das Einzige, was ich an dem hervorragenden Buch an Negativ-Kritik vorbringen kann: zum einen sind die Übersichtskarten wegen der fast immer fehlenden Legende extrem schwer korrekt zu interpretieren. Da der Text logischerweise mit militärischen Fachausdrücken durchsetzt ist (z. B. 'Panzer-Division', 'Division', 'Heeresgruppe', 'Armee' etc.) wäre eine Art Glossar, in der diese Begriffe deutlich erklärt werden, sehr sinnvoll. Mitsamt ihren jeweiligen Entwicklungen im Verlauf des Krieges. Die Anzahl Soldaten, Panzern, Geschützen und so weiter wurde im Verlauf des Krieges notgedrungener Massen reduziert, die Bezeichnung deswegen aber trotzdem beibehalten.
dtv hat vor wenigen Wochen ein Titel auf den Markt gebracht:
"Den Zweiten Weltkrieg verstehen; 1939 - 1945 in Info-Grafiken"
Beide Bücher
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für