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Der neue Kapitalismus begnügt sich nicht mehr mit der Wirtschaft. Er will unser Leben und Denken beherrschen. Es herrscht Unruhe im Land. Deutsche Politiker üben wieder Kapitalismuskritik, Soziologen sprechen von der Wiederkehr der Klassengesellschaft. Nationale Regierungen machen derzeit vor allem die Erfahrung ihrer Ohnmacht. Doch was folgt daraus? Ist der Kapitalismus nun unser Schicksal? International bekannte Autoren wie Jeremy Rifkin, Amitav Ghosh, Charles Taylor, Richard Sennett, Robert Menasse, Juri Andruchowytsch, Camille de Toledo, Ludger Lütkehaus, Ernst Wilhelm Händler und Eva Illouz formulieren in diesem Band ihre Sicht der Dinge.…mehr

Produktbeschreibung
Der neue Kapitalismus begnügt sich nicht mehr mit der Wirtschaft. Er will unser Leben und Denken beherrschen. Es herrscht Unruhe im Land. Deutsche Politiker üben wieder Kapitalismuskritik, Soziologen sprechen von der Wiederkehr der Klassengesellschaft. Nationale Regierungen machen derzeit vor allem die Erfahrung ihrer Ohnmacht. Doch was folgt daraus? Ist der Kapitalismus nun unser Schicksal? International bekannte Autoren wie Jeremy Rifkin, Amitav Ghosh, Charles Taylor, Richard Sennett, Robert Menasse, Juri Andruchowytsch, Camille de Toledo, Ludger Lütkehaus, Ernst Wilhelm Händler und Eva Illouz formulieren in diesem Band ihre Sicht der Dinge.
Autorenporträt
Jens Jessen, 1955 in Berlin geboren, arbeitete als Lektor und Kritiker und ist heute Ressortleiter im Feuilleton der Zeit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.11.2006

Hinweis

KAPITALISMUSKRITIK. Das etwas in die Jahre gekommene Geschäft der Kapitalismuskritik hat mit diesem Band einen belebenden Aufschwung genommen. Er versammelt einige höchst anregende, im Feuilleton der Wochenzeitung "Die Zeit" erschienene Beiträge von Schriftstellern, Philosophen und Soziologen zu Fragen wie jener, was die Macht des Geldes kulturell bedeutet, ob der Kapitalismus mit der Ökonomisierung unserer Bild- und Vorstellungswelten seine eigenen kulturellen Voraussetzungen bedroht. Der Band stellt einen gelungenen Versuch dar, das Genre der Kulturkritik aus seinen moralisierenden Verflachungen zu befreien und es wieder auf ein analytisches, erkenntnisförderndes Niveau zu heben. Schon der Ansatz, die kapitalistische Lebensform, der wir doch alle verhaftet sind, zu einem Gegenstand des Nachdenkens zu machen, ist subversiv, weil er sich der weithin akzeptierten Ansicht entzieht, die Profitmaxime sei nun einmal das Binnengewebe der Kultur, wodurch sich jede lästige Nachfrage von selbst verbiete. Charles Taylor etwa widerspricht dem mit der Bemerkung, in der westlichen Konsumgesellschaft würden die Begriffe von Authentizität und Selbstsein zugleich inflationiert und trivialisiert. "Es geht hier nur noch um die Nachahmung medial verbreiteter Stile, während die Entdeckung substantieller Lebensziele dahinter zurücktritt und verblaßt." So verwandeln sich laut Taylor die Ideen von Freiheit und Individualismus, die doch den Kapitalismus einmal rechtfertigen sollte, schleichend in eine Feier bloßer Wahlfreiheit als dem an sich Guten. Damit werde der Eindruck erweckt, als sei das Leben des einzelnen nur deshalb schon erfüllter und glücklicher, weil seine Wahlmöglichkeiten zahlreicher würden. Jens Jessen, der Herausgeber des Bandes, zeigt, daß die Beschreibung des Kapitalismus als eines Systems unausweichlicher Zwänge in der Vergangenheit stets Sache der linken Kapitalismuskritik gewesen war, jetzt aber werde die marxistische Fremdbeschreibung von den Unternehmern als Selbstbeschreibung im Zeichen der Sachzwänge benutzt. Provokant und durchaus ergiebig ist Jessens Versuch, bestimmte Exzesse des Marktoptimismus mit Hilfe von Elementen totalitärer Bewegungen zu erfassen. Das Buch ist ein ideales Mitbringsel bei Einladungen im Investoren-Milieu. (Jens Jessen: "Fegefeuer des Marktes". Die Zukunft des Kapitalismus. Pantheon Verlag, München 2006. 123 S., br., 9,90 [Euro].)

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"Das etwas in die Jahre gekommene Geschäft der Kapitalismuskritik hat mit diesem Band einen belebenden Aufschwung genommen. (...) Das Buch ist ein ideales Mitbringsel bei Einladungen im Investoren-Milieu." -- FAZ, 20.11.06