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First came the massively successful, 2001 illustrated account of Robbie´s touring world, Somebody Someday. Now the time has come for the 100 per cent official, breathtakingly honest story of Robert P Williams. Spanning his childhood through Take That to his current status as pop icon, probing his love life and his family relationships, this is closer than you´d ever thought you´d get to Robbie Williams. Written by Chris Heath, who has spent nearly two years working with Rob on this book, every word is imbued with Rob´s humour, charisma, talent, memories and complexity. But more than ever…mehr

Produktbeschreibung
First came the massively successful, 2001 illustrated account of Robbie´s touring world, Somebody Someday. Now the time has come for the 100 per cent official, breathtakingly honest story of Robert P Williams. Spanning his childhood through Take That to his current status as pop icon, probing his love life and his family relationships, this is closer than you´d ever thought you´d get to Robbie Williams. Written by Chris Heath, who has spent nearly two years working with Rob on this book, every word is imbued with Rob´s humour, charisma, talent, memories and complexity. But more than ever before, this book tells the intimate truth about his extraordinary life. Billy Connolly told his story through his wife, and with Rolling Stone journalist, Chris Heath, Robbie´s own story promises to be as brilliantly and insightfully told. You may have seen his face a million times, heard his music every day, followed him from the beginning of Take That, but this is a man with some serious surprises in store. This is a ground-breaking publication - no star has ever published such an intimate account of their lives before. Feel is a truly original book; a grippingly honest story of an extraordinary man.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.11.2004

Gestatten, so ist Robbie Williams

Biographien von Popmusikern sind meistens erschütternd langweilig. Kapitelweise wird erst einmal die Kindheit ausgebreitet, die, nun ja, eben eine Kindheit war. Da ist dann jemand in der englischen Grafschaft Suffolkshire aufgewachsen oder irgendwo im Ruhrgebiet; der Vater kam abends meist spät nach Hause, die Mutter gab in der Nachbarschaft Klavierunterricht. Dann die Phase der Rebellion, Röhrenjeans, die erste Band (die schon bald jemand im Streit verläßt). Ein paar Kapitel und einen neuen Schlagzeuger später spielt plötzlich ein Manager seitenlang die Hauptrolle, für den sich wirklich niemand interessiert und der dann ja schließlich auch ausgewechselt wurde; und gegen Ende muß der Leser mit auf Tour. Oder, wenn die Biographie Glück hat und der Musiker schon gestorben ist, geht es am Schluß ellenlang um die Todesumstände, die natürlich bis heute ungeklärt sind.

Chris Heath, ein hervorragender englischer Musikjournalist, hat eine Biographie über Robbie Williams geschrieben, in der alles anders ist. Sie ist sechshundert Seiten lang, und das Wort "Kindheit" wird darin noch nicht einmal erwähnt. Es gibt keine willkürlich zusammengestellten Schwarzweißfotos in der Buchmitte, die einem letztlich nichts sagen - oder unterscheidet sich ein Klassenfoto, auf dem eines der Gesichter eingeringelt ist, von einem anderen? Es gibt keinerlei chronologische Reihenfolge, in der das Buch erzählt wäre, also auch keine Kapitel, die man ganz überblättern könnte, weil man ohnehin schon weiß, daß erst noch die Schule abgebrochen und nach London gezogen werden muß, bevor es dann endlich endlich losgeht mit der Musikkarriere. Nein, es ist so, wie man es sich immer wünscht, vorausgesetzt natürlich, man interessiert sich für einen Star: Jemand, der ihn gut kennt, erzählt, wie er so ist.

Chris Heath, der 41 Jahre alt ist und für Magazine schreibt wie "Rolling Stone", "People" oder die "Sunday Times", hat Robbie Williams fast zwei Jahre lang begleitet, von 2002 bis zum Frühjahr 2004. Er war dabei, als Williams das Stück "Radio" komponiert und aufgenommen hat, das zur Zeit oft im Radio läuft. Er war mit auf der "Escapology"-Tournee, die 2003 auch deutsche Stadien füllte. Er war mit in Knebworth, England, wo insgesamt 375 000 Menschen Robbie Williams an drei aufeinanderfolgenden Abenden sahen (die DVD dazu hat den schönen Titel: "What we did last summer"). Er hat sich mit Robbie Williams durch so ziemlich alle Starbucks-Kaffeesorten getrunken, ist mit ihm um die Welt geflogen, hat ihn vor Konzerten mit Lampenfieber und danach mit irgendwelchen Mädchen im Hotel erlebt. Er hat sogar, was für ein Glück für einen Biographen, mehrere Monate mit Williams zusammen in dessen Villa in Kalifornien gewohnt, ach, was soll man sagen, Chris Heath hat Robbie Williams jedenfalls einigermaßen gut kennengelernt. Und wer seine Biographie liest, der kann das auch tun. Und daß Robbie Williams einen dabei erst kurz vor Schluß ein bißchen zu langweilen anfängt, grenzt an ein Wunder: Heath schafft es tatsächlich, einen circa vierhundert Seiten lang für die banalsten Geschehnisse im Leben des Stars zu interessieren. Er notiert noch die unwichtigsten Telefonate, schreibt alles auf, was Williams ihm erzählt, wenn der Tag lang ist, und der Tag ist lang, wenn man als Popstar und Multimillionär keinen Alkohol mehr trinkt, kein Kokain mehr nimmt und dank Antidepressiva eigentlich meistens ganz gute Laune hat. Heath vermeldet sogar, wie oft Robbie Williams aufs Klo geht oder ihm Körperwinde entweichen, was beides offenbar in bemerkenswerter Frequenz geschieht.

Natürlich hat er mit dem Objekt seiner Beobachtung auch Glück. Welcher andere lebende Musiker läßt sein Publikum schon so freigebig und gekonnt teilhaben an seinen Abgründen, Zerrissenheiten und Ängsten. Bei Robbie Williams sind sie Teil der Show; viele seiner Texte handeln davon, wie einsam und minderwertig er sich fühlt, von einer riesigen Leere und dem Gefühl, ein Versager und Aufschneider zu sein. Glücklicherweise hat er so viel Selbstironie, daß selbst sein Jammern sehr unterhaltsam ist.

Immer wieder tritt Heath beim Erzählen einen Schritt zurück und schiebt eigene Gedanken dazwischen: "Es ist nicht einfach, die Dinge, die Rob sagt, in schriftlicher Form wiederzugeben, weil er genau wie auf der Bühne sehr oft zwischen Sarkasmus und Ernsthaftigkeit hin und her wechselt", schreibt er. "Er kann sich nicht sehr lange konzentrieren, und ich glaube, manchmal findet er es einfach zu langweilig, einen vollständigen Satz zu sagen, ohne ihn ein bißchen herumzudrehen und zu verfälschen und dadurch irgendwie zu einer anderen Perspektive zu gelangen. Sich mit Rob zu unterhalten ist ungefähr so, als würde man einen Film sehen und gleichzeitig den Kommentar des Regisseurs hören."

Daß es Heath gelingt, einem Robbie Williams trotzdem so nahe zu bringen, daß man zuletzt das Gefühl hat, er wäre seit langem ein guter Bekannter, ist (für eine Popstarbiographie) tatsächlich eine kleine Sensation. Und es gibt auch eine größere (für eine Popstarbiographie): Nach all den Hunderten von Seiten, nach ungezählten Gesprächen mit Robbie, an denen Heath einen hat teilnehmen lassen, nach vielen Geschichten über Robbies Zeit mit Take That, über seine Drogensucht, Alkohol und böse Klatschreporter; nachdem man erfahren hat, daß in Robbies Träumen meistens Prominente auftauchen, daß er sich tagelang grämt, wenn er einmal versäumt hat, eine gute Pointe zu setzen, und daß er manchmal nachts im Internet seinen Namen googelt und davon schlechte Laune bekommt, ist man zuletzt ganz froh, das Buch zuklappen zu können und ihn auch wieder los zu sein. Oder einfach nur seine Musik zu hören. Die Greatest Hits sind ja auch gerade erschienen.

JOHANNA ADORJÁN

Chris Heath: "Feel - Robbie Williams", Verlag Rowohlt, 600 Seiten, 22,90 Euro. Robbie Williams: "Greatest Hits" (EMI)

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