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A contentious debate lingers over whether Franklin Delano Roosevelt turned his back on the Jews of Hitler's Europe. FDR and the Jews reveals a concerned leader whose efforts on behalf of Jews were far greater than those of any other world figure but whose moral leadership was tempered by the political realities of depression and war.

Produktbeschreibung
A contentious debate lingers over whether Franklin Delano Roosevelt turned his back on the Jews of Hitler's Europe. FDR and the Jews reveals a concerned leader whose efforts on behalf of Jews were far greater than those of any other world figure but whose moral leadership was tempered by the political realities of depression and war.
Autorenporträt
Richard Breitman is Distinguished Professor in the Department of History at American University.Allan J. Lichtman is Distinguished Professor in the Department of History at American University. Authors' home: Washington, DC
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.04.2013

Gegner des fanatischen Rassenwahns
Ein bedeutendes und bewegendes Buch über Franklin D. Roosevelt und die Juden

Franklin Delano Roosevelt (FDR), von 1933 bis 1945 Präsident der Vereinigten Staaten, gewählt 1932, 1936, 1940 und 1944, ist der bedeutendste, weil wirkungsmächtigste amerikanische Politiker im 20. Jahrhundert. Er stand in Krisenzeiten an der Spitze: Die Große Depression, die schwerste Weltwirtschaftskrise seit Beginn der Industriellen Revolution, und der bisher größte Krieg der Weltgeschichte gaben ihm eine doppelte Chance zu historischer Größe. FDR ist der Begründer der modernen Präsidentschaft. Seit seiner Antwort auf die Wirtschaftskrise, dem New Deal, gehören der Interventionsstaat und eine gemischte Wirtschaftsverfassung, in die dann die Bundesregierung in Washington regulierend, steuernd, planend und verwaltend eingreift, zum - immer heftig umkämpften - Alltag der Amerikaner. Roosevelt ist der Begründer des amerikanischen Sozialstaats.

Außenpolitisch nahm er, früher als die Mehrheit der Amerikaner, mit unbeugsamem Willen die Herausforderung durch den deutschen Nationalsozialismus, den italienischen Faschismus und den japanischen Imperialismus an. Als in den Jahren 1940/41 die Zukunft der westlichen Zivilisation auf dem Spiel stand, war er die letzte Hoffnung der Demokratien und die eigentliche Alternative zu Hitler. Er verhinderte, dass sich die Vereinigten Staaten isolationistisch auf die westliche Hemisphäre zurückzogen. Als er am 12. April 1945 starb, war Washington der große Sieger des Zweiten Weltkriegs, die neue Supermacht der Welt. Roosevelt hatte den Krieg, allerdings nicht den Frieden gewonnen.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Forschung in einer zusammenfassenden Monographie mit dem Verhältnis dieses Präsidenten zu den Juden beschäftigen würde; besonders, um einmal wieder die in den Vereinigten Staaten und in Israel mit Dynamit aufgeladene Frage zu prüfen, ob auch und gerade der Präsident für eine unterlassene amerikanische Hilfestellung für die vom Nationalsozialismus entrechteten und dann ermordeten Juden in Europa verantwortlich sei. Er habe - so eine verbreitete Kritik - die Weltöffentlichkeit zu spät vor der Verfolgung der Juden in Deutschland gewarnt und zu wenig getan, um die europäischen Juden vor der Vernichtung zu retten.

Richard Breitman und Allan J. Lichtman, beide Professoren für Geschichtswissenschaft an der American University in Washington D. C., wissen, worüber sie schreiben. Breitman hat sich als Forscher, Sachverständiger und Gutachter seit Jahrzehnten mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auf der einen Seite, mit der Reaktion der Amerikaner auf diesen weltgeschichtlichen Vorgang auf der anderen Seite des Atlantiks beschäftigt. Lichtman hat sich als Forscher und gefragter Kommentator in amerikanischen Medien auf das politische System konzentriert, insbesondere auf Amerikas Wahlkampagnen, Wählerverhalten und Wahlprognosen.

Für ihre Studie haben die Autoren mehr Primärquellen zum Thema aufgespürt und verarbeitet als alle bisherigen Forscher. Vor allem besticht die Arbeit dadurch, dass sie dieses brisante Thema - Entscheidung für Entscheidung - nicht isoliert analysieren, sondern in den Gesamtzusammenhang der Roosevelt'schen Innen- und Außenpolitik, seiner Prioritäten, Möglichkeiten und Machtstrategien stellen. Roosevelt war - so das Ergebnis - kein Antisemit, religiös begründeten Fanatismus verabscheute er. 15 Prozent seiner Mitarbeiter- und Minister-Ernennungen als Präsident waren Juden, prozentual ein Mehrfaches des Anteils der Juden an der amerikanischen Bevölkerung. Henry J. Morgenthau war von 1934 bis 1945 sein Finanzminister. Viele Juden gehörten zu seinen informellen Beratern außerhalb des Weißen Hauses. Vertreter der verschiedenen, in sich zerstrittenen Repräsentanten jüdischer Organisationen hatten Zugang zu ihm. Die Juden Amerikas wählten FDR immer mit überwältigender Mehrheit.

Auf der anderen Seite wusste Roosevelt um die politische Bedeutung des verbreiteten Antisemitismus in den Vereinigten Staaten, der selbstverständlich mit dem nationalsozialistischen Rassenwahn nicht zu vergleichen war. Auch wegen dieses Antisemitismus im eigenen Land, so ein zentrales Ergebnis der Studie, war Roosevelt fast nie bereit, politisches Kapital für die Juden in Europa zu riskieren. Um seine zentralen Ziele, die Überwindung der Wirtschaftskrise, seine Wiederwahlen, den Eintritt Amerikas in den Zweiten Weltkrieg und den militärischen Sieg der Alliierten nicht zu gefährden, handelte der Präsident in der "Jewish Question" sehr vorsichtig und meist hinter den Kulissen. Der Artist der Machtpolitik nahm Rücksicht auf den Antisemitismus in den Vereinigten Staaten, die isolationistische Grundströmung der Amerikaner, den Kongress und die als sakrosankt geltenden Restriktionen der Einwanderungsgesetze, schließlich die dauernden Warnungen seiner Militärs, nichts zu tun, was die eigenen Verluste erhöhen und den schnellen militärischen Sieg gefährden könnte. Er nahm auch Rücksicht auf die in dieser Frage noch zögerlicheren Briten und Premierminister Churchill.

In den Schreckensszenarien, die Roosevelt von 1937 bis 1941 für den Fall eines Sieges der Nationalsozialisten in Europa vor dem amerikanischen Volk ausbreitete, wagte er es nie, das Schicksal der Juden in Europa zum Thema, geschweige denn zum Kriegsgrund zu machen. Es gehört zu den Ironien der Weltgeschichte, dass Hitler und die NS-Propaganda seit 1937 behaupteten, dass Roosevelt als gekaufter Agent des internationalen Judentums Amerika in den Krieg treibe.

Dennoch schließen sich die Autoren nicht der in den Vereinigten Staaten und Israel verbreiteten Radikalkritik an Roosevelt an, wonach ein gegenüber dem Schicksal der europäischen Juden indifferenter Präsident ihrem Untergang tatenlos zugesehen habe. Obwohl seine Handlungen laut den Autoren als mangelhaft erscheinen könnten, habe Roosevelt mehr für die Juden getan als jeder anderer Politiker seiner Zeit; auch mehr als jeder seiner innenpolitischen Gegner getan hätte. Durch seine informellen und offenen Initiativen habe er mehr als 300 000 Juden das Leben gerettet, durch seine Afrika-Politik eine mögliche Katastrophe für die Juden in Nordwestafrika und im Mittleren Osten verhindert. Ein nationalsozialistisches Killerkommando "Einsatzkommando Ägypten" habe schon in Athen für den Fall bereitgestanden, dass die deutschen Armeen Ägypten und Palästina eroberten. An der Entscheidung, Auschwitz nicht zu bombardieren, sei der Präsident nicht beteiligt gewesen.

Auf der Rückfahrt von der Konferenz von Jalta im Februar 1945 habe der todkranke Roosevelt in Gesprächen mit dem saudischen König Ibn Saud vergeblich für eine Heimstätte der Juden in Palästina geworben. Die Juden, so ließ Ibn Saud die Welt wissen, seien im Koran verflucht und Feinde der Muslime bis zum Ende der Welt. Was Palästina angehe, so hätten Amerikaner und Briten die freie Wahl zwischen einem arabischen Land in Frieden und Ruhe oder einem blutgetränkten jüdischen Land.

Immer wieder schimmert in dem Buch auch eine fundamentale Erkenntnis Roosevelts durch: Der fanatische Rassenwahn Hitlers und des NS-Systems könnten letzten Endes nur durch einen schnellen militärischen Sieg der Alliierten und die bedingungslose Kapitulation des Dritten Reiches beendet werden. Die Autoren haben ein bedeutendes und bewegendes Buch geschrieben. Es sollte bald in die deutsche Sprache übersetzt werden.

DETLEF JUNKER

Richard Breitman/Allan J. Lichtman: FDR and the Jews. Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge/Massachusetts 2013. 433 S., 27,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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At long last, two historians have sought to provide an analysis of Roosevelt's stance on the 'Jewish question' that avoids the tempting urge to judge the past through the lenses of the present... FDR and the Jews offers...a new perspective, a cogent and comprehensive study of Roosevelt's evolving opinions on the Jews... Breitman and Lichtman's carefully documented explication of this somewhat byzantine narrative proves immensely valuable in understanding the mechanics of what remain some of the most controversial decisions in the history of American foreign policy: the refusal to admit the Jewish refugees aboard the SS St. Louis to the United States in 1939 and the refusal to bomb the Auschwitz crematoria after their existence was discovered in 1942... Among the other accomplishments of this remarkably clear, concise but complicated history is the attention it devotes to American Jews, who were anything but unified during the war... [It] provide[s] the perspective necessary to comprehend the complexities of what have become some of the most painful and politically charged memories in American foreign policy. In short, FDR and the Jews is a narrative that resists the temptations of artificial drama and a work of scholarship that avoids facile categorization.
-- James McAuley Washington Post
Sadly, Roosevelt left behind a rather thin paper trail. He didn't write a memoir or record many White House conversations, and he refused to allow note-taking at his personal meetings. To fill this gap, Breitman and Lichtman have combed the archives of the leading players who did write down their thoughts and recollections, and the result is quite impressive. Even those who disagree with the book's conclusions must acknowledge the mountain of research on which they rest... The authors rightly note the squeamishness of America's modern presidents in dealing with genocide... Historically speaking, Roosevelt comes off rather well... [An] eminently sensible book.
-- David Oshinsky New York Times Book Review
Thoughtful and persuasive... It poses a challenge to the theme that American Jews have no friends, that the gentile world has been at best indifferent to the survival of the Jewish people. It shows that, while there were some anti-Semites in the State Department, the best friend Jews had anywhere in the world in the 1940s was the government of the United States and its president FDR; that, while FDR put domestic political factors ahead of rescuing European Jews, he did far more than any other head of government to act to protect Jews facing death... It's the most responsible, reasoned, well-documented assessment of FDR's role.
-- Jon Wiener Los Angeles Review of Books
One effect of Breitman and Lichtman's book is that no one who reads it sympathetically can continue to believe that Roosevelt acting alone 'could have' simply devoted the efforts of the United States to stopping or seriously mitigating the Holocaust, even if he had known sooner of the Nazis' plans.
-- Noah Feldman New York Review of Books
Level-headed yet deeply troubling, FDR and the Jews offers a history of American policy toward overseas Jews before and during World War II... Assertively fair-minded, sometimes excessively so, FDR and the Jews pushes back against simplistic denunciations, and refuses to treat the era's combination of constraints and decisions as a one-dimensional history of American abandonment. Situating Roosevelt within political and global circumstances, it weighs his actions with understanding and sympathy, though not always with approval.
-- Ira Katznelson New Republic
[Breitman and Lichtman] challenge the view that F.D.R. was remiss in helping [Europe's Jews] and plot stages in his development from aloofness to engagement.
-- Jerome Donnelly America
The carefully nuanced FDR and the Jews...remains the definitive work on the topic.
-- Joshua Kendall Boston Globe
While this incisively written study is unlikely to sway anyone whose mind is already made up, readers without fixed views will find plenty to ponder. And it will remind everyone not only of the enormity of the Holocaust but...the ultimate limitations of the presidency, no matter who holds the office.
-- Alan Cate Cleveland Plain Dealer
FDR and the Jews...is not a defense of the president. The authors note that Roosevelt's primary objective, especially during his first term, was economic recovery, not confronting Congress to revise restrictive immigration law. Nevertheless, the American Jewish community trusted him and understood that he was the first president to intervene somewhat on behalf of their oppressed brethren abroad. The authors observe that Roosevelt was neither a savior nor an indifferent bystander, yet his efforts on behalf of the Jews was far greater than those of any other world leader.
-- Jack Fischel Hadassah Magazine
Breitman and Lichtman take pains to highlight what FDR did do to aid Jews fleeing Europe, and which has been largely ignored by his critics... Breitman and Lichtman conclude-wisely-that 'without FDR's policies and leadership,' the Germans and Italians would have beaten the British in North Africa and conquered, which would have ended all hopes for a future Israel (and put hundreds of thousands of more Jews in harm's way). And, they continue, even though the war always took priority over the rescue of masses of Jews 'Roosevelt reacted more decisively to Nazi crimes against Jews than did any other world leader of his time.'
-- Murray Polner History News Network
On the basis of meticulous research, using many fresh sources, [Breitman and Lichtman] establish [FDR's] good intentions beyond any doubt. But by locating his words and deeds in their precise context, they elucidate what was feasible and distinguish when his conduct stemmed from prudence, cowardice or indifference. They do equal justice to the American Jewish leadership with whom he interacted. For good measure, they end by situating FDR in the spectrum of U.S. presidents who have confronted genocide. None has ever placed humanitarian intervention above political advantage or the national interest.
-- David Cesarani New Statesman
[A] meticulously researched history... As this book reminds us, politics offers not a simple choice between good and evil, but an agonizing choice between competing evils. Who among us can be sure [Roosevelt] chose badly?
-- Dominic Sandbrook Sunday Times
FDR and the Jews aims for a balanced view... Roosevelt's actions during the Holocaust make a better showing than most, even if not as good as one might wish.
-- George Bornstein Times Literary Supplement
[This] work, which includes formerly unpublished primary sources, attempts to present an objective account of FDR and the Holocaust. [Breitman and Lichtman] note that the president was neither savior nor indifferent bystander. Although Roosevelt displayed sympathy for European Jews, his response was often tempered by pragmatic considerations. Nevertheless, the authors conclude that Roosevelt's efforts on behalf of the Jews were far greater than those of any other world leader.
-- J. Fischel Choice
Breitman and Lichtman pursue several telling currents in FDR's record, namely the president's ability to keep the private separate from the public, his reliance on Jewish leaders, and his evolving enlightenment toward Jewish issues as he neared the end of his life.
-- Kirkus Reviews
A penetrating analysis of the historical record, uncovering new sources and answering haunting questions that still linger after 75 years. A must read!
-- Richard Ben-Veniste, Senior Partner, Mayer Brown LLP, and Commissioner, 9/11 Commission
The FDR who emerges here is concerned with the fate of European Jewry, but also exquisitely sensitive to the demands of the situation: in short, he is the ultimately political man, and his approach shifts with each turn of major events. This comprehensive work will become the definitive word on the subject.
-- Noah Feldman, author of Scorpions: The Battles and Triumphs of FDR's Great Supreme Court Justices
This splendid book should banish forever the notion that Franklin Roosevelt was a blinkered anti-Semite who made little effort to stop the Holocaust. With dazzling research and astute judgments, Richard Breitman and Allan Lichtman portray FDR as a cunning politician who, in the dreadful context of his times, did more to aid Jews than any other leader in the United States or abroad.
-- Michael Kazin, author of American Dreamers: How the Left Changed a Nation
Anyone who wishes to be part of the conversation about FDR's response to the Holocaust would do well to read Richard Breitman and Allan Lichtman's FDR and the Jews. In a quiet and sober fashion it reexamines what is already known and lays out new and previously unknown information.
-- Deborah E. Lipstadt, author of The Eichmann Trial

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