Fantasie prägt das kreative Schreiben von Michaela und Wilhelm Maria Lipp. Beide können sich empathisch in andere Wesen hineinversetzen. Beobachten und raten, was im Gegenüber vorgeht, ist ein Spiel zwischen den beiden Autoren. Sie erzählen einander, was sie sich ausgedacht haben. So ist es auch im vorliegenden Buch. Was könnte uns ein Schneidebrett erzählen, wenn es das könnte, oder ein Kochtopf, eine Waage, oder ein … So begann es. Daraus entstanden diese Küchengeschichten voll Fantasie. Manche davon erinnern an früher, als man noch weniger Elektrizität in der Küche verwendete, manche sind schaurig, manche lassen uns lachen, und manche regen sicher auch zum Nachdenken an. Ob das nun ein fauler Toaster ist, ein verliebtes Milchkännchen, eine kitzlige Rührschüssel, oder der Wächter des Lichts, jeder erzählt seine Geschichte und nimmt den Leser mit in die Küchenwelt. Als ob es ein Biotop Küche gäbe, beschreibt jeder einzelne Text das Leben, die Gedanken und die Bestimmung der unterschiedlichen Gerätschaften der Küche. Möglicherweise ist dem Leser schon selber passiert, dass er das Gefühl hatte, ein Gerät möchte nicht so, wie er es gerne hätte. Möglicherweise hat also auch der Leser schon einmal darüber nachgedacht, warum etwas nicht so funktionierte, wie er es gerne gehabt hätte. Wer weiß, vielleicht hat er ebenfalls Utensilien in der Küche, die ein Eigenleben entwickeln. Und vielleicht erkennt er sich und sein Umfeld in den Texten wieder. Mit den fantastischen Küchengeschichten setzen Michaela und Wilhelm Maria Lipp ihre Bücher voll Fantasie fort.