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Zwei 23-jährige Studenten der Theaterwissenschaft, Helmut Korherr und Wilhelm Pellert, verzeichnen 1974 am Wiener Volkstheater mit ihrem ersten großen Bühnenstück einen sensationellen Erfolg. "Jesus von Ottakring" wird von der Kritik hoch gelobt und später mit Rudolf Prack in der Hauptrolle auch verfilmt und mehrfach preisgekrönt. Im Zentrum des Geschehens steht Ferdinand Novacek, ein "armer Teufel", der von irgendwoher gekommen ist, und den die Menschen aus Ottakring verurteilen und ermorden, später aber zu ihrem Idol machen und ihm eine Gedenktafel errichten. Zu diesem Stück angeregt wurden…mehr

Produktbeschreibung
Zwei 23-jährige Studenten der Theaterwissenschaft, Helmut Korherr und Wilhelm Pellert, verzeichnen 1974 am Wiener Volkstheater mit ihrem ersten großen Bühnenstück einen sensationellen Erfolg. "Jesus von Ottakring" wird von der Kritik hoch gelobt und später mit Rudolf Prack in der Hauptrolle auch verfilmt und mehrfach preisgekrönt. Im Zentrum des Geschehens steht Ferdinand Novacek, ein "armer Teufel", der von irgendwoher gekommen ist, und den die Menschen aus Ottakring verurteilen und ermorden, später aber zu ihrem Idol machen und ihm eine Gedenktafel errichten. Zu diesem Stück angeregt wurden die Autoren durch eine Zeitungsnotiz, die von der Ermordung eines Gastarbeiters in einem Wiener Obdachlosenasyl berichtete. Ein besonderer Kunstgriff von Korherr und Pellert ist es, dass der "Jesus von Ottakring" im Stück selbst nie auftritt, obwohl alle Handlung und die Entwicklung der handelnden Personen auf ihn bezogen ist. Der vorliegende Band enthält das Stück mit einer Einleitung von Kurt Becsi.
Die oft als provokant empfundenen Dramen des Tirolers Franz Kranewitter (1860–1938), die in ungewöhnlich kritischer Form zu religiösen und gesellschaftlichen Fragen Stellung bezogen, lösten beim zeitgenössischen Publikum teils heftige Reaktionen aus. Mit den Stücken "Um Haus und Hof", "Andre Hofer" und "Die sieben Todsünden" bietet dieser Band einen signifikanten Querschnitt durch das dramatische Schaffen Kranewitters. Das Stück "Um Haus und Hof" (1895), eine Bauerntragödie, in der der Besitzerstolz ins Verderben führt, brachte dem Autor in seiner bäuerlich geprägten Heimat herbe Kritik ein. Auch die Innsbrucker Aufführung von "Andre Hofer" (1903), in der der "Held von 1809" als überforderter Oberkommandant gezeigt wird, der sich in einen völlig sinnlosen Kampf hineinhetzen lässt, wurde ein Theaterskandal. Eine pessimistische Weltsicht dokumentiert schließlich der Einakter-Zyklus "Die sieben Todsünden" (entstanden zwischen 1900 und 1925). Er behandelt jeweils anhand eines Protagonisten die sieben Hauptlaster und prangert das moralische Versagen des Menschen an, das letztlich in die Katastrophe führt.