Jeder kennt sie, diese Tage, an denen die Stadt wie ein einziger Dschungel wirkt, an denen alle Kopf stehen oder sich irgendwo anlehnen wollen. Aber es gibt auch Tage, da haben die Schatten Farben und alle können fliegen. Und dann gibt es Tage, an denen Merike gemütlich im Bett liegt und sich Geschichten ausdenkt. Das sind die allerschönsten.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.01.2002Ich trau meinen eigenen Augen nicht
Ein Bilderbuch über eine verkehrte Welt
Schwierig, in bilderüberfluteter Zeit noch einen persönlichen Zeichen- und Malstil zu entwickeln! Erschlagend und überwältigend die Flut des Banalen, Gefälligen und Lieblichen. Manchmal hilft da vielleicht eine zündende Idee, ein knapp zupackender Text, sich zu ungeahnten bildnerischen Höhen aufzuschwingen. Heinz Janisch spielt zwölfmal den viel versprechenden Satz durch
„Es gibt so Tage”, an denen nichts so ist, wie sonst. Alle gängigen Spielregeln sind außer Kraft gesetzt, die verkehrte Welt tritt ihr Regiment an.
Die Grafikerin und Malerin Helga Banz stellt alle Welt auf Stelzen, lässt die Stadt von Urwald überwuchern, vertrautes Umfeld unter Wasser weggluckern. Wo die Schatten Farbe gewinnen und alle Welt tatsächlich Kopf steht, erleben Kinder die Illustration eigener Träume und Fantasien, verbunden mit einer witzigen und pointenreichen Einführung in surreale Vorstellungen und den Umgang mit Bildern, die an den Maler Baselitz erinnern. Erwachsene erhalten endlich den handfesten und überzeugenden Beweis für den leichthin geäußerten Satz „Ich trau meinen eigenen Augen nicht”!
Ein scheinbar abgenutztes Thema erfährt durch einen versierten Erzähler und Lyriker Auffrischung. Die Karikaturen von Mensch, Getier und Ambiente sind durch ihre delikate Farbigkeit, originelle Seitengestaltung und deftige Malerei auf Rupfen-Untergrund echter Augenschmaus auch bei wiederholtem Durchgang. Voller Überraschungen sind diese Illustrationen weit weg von gefälliger, billiger Bilderbuchunterhaltung und tausendfach Wiederholtem.
Überzeugender Schlussgag, (den der Text auf dem Rückendeckel aber besser verschwiegen hätte): das stummelzopfige Mädchen Merike blieb neben dem Schlummerhasen im Bett und hat sich das alles nur ausgedacht. (ab 4 Jahre)
HORST KÜNNEMANN
HEINZ JANISCH: Es gibt so Tage.
Mit Illustrationen von Helga Bansch.
Jungbrunnen Verlag 2001. 24 Seiten,
13,19 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Ein Bilderbuch über eine verkehrte Welt
Schwierig, in bilderüberfluteter Zeit noch einen persönlichen Zeichen- und Malstil zu entwickeln! Erschlagend und überwältigend die Flut des Banalen, Gefälligen und Lieblichen. Manchmal hilft da vielleicht eine zündende Idee, ein knapp zupackender Text, sich zu ungeahnten bildnerischen Höhen aufzuschwingen. Heinz Janisch spielt zwölfmal den viel versprechenden Satz durch
„Es gibt so Tage”, an denen nichts so ist, wie sonst. Alle gängigen Spielregeln sind außer Kraft gesetzt, die verkehrte Welt tritt ihr Regiment an.
Die Grafikerin und Malerin Helga Banz stellt alle Welt auf Stelzen, lässt die Stadt von Urwald überwuchern, vertrautes Umfeld unter Wasser weggluckern. Wo die Schatten Farbe gewinnen und alle Welt tatsächlich Kopf steht, erleben Kinder die Illustration eigener Träume und Fantasien, verbunden mit einer witzigen und pointenreichen Einführung in surreale Vorstellungen und den Umgang mit Bildern, die an den Maler Baselitz erinnern. Erwachsene erhalten endlich den handfesten und überzeugenden Beweis für den leichthin geäußerten Satz „Ich trau meinen eigenen Augen nicht”!
Ein scheinbar abgenutztes Thema erfährt durch einen versierten Erzähler und Lyriker Auffrischung. Die Karikaturen von Mensch, Getier und Ambiente sind durch ihre delikate Farbigkeit, originelle Seitengestaltung und deftige Malerei auf Rupfen-Untergrund echter Augenschmaus auch bei wiederholtem Durchgang. Voller Überraschungen sind diese Illustrationen weit weg von gefälliger, billiger Bilderbuchunterhaltung und tausendfach Wiederholtem.
Überzeugender Schlussgag, (den der Text auf dem Rückendeckel aber besser verschwiegen hätte): das stummelzopfige Mädchen Merike blieb neben dem Schlummerhasen im Bett und hat sich das alles nur ausgedacht. (ab 4 Jahre)
HORST KÜNNEMANN
HEINZ JANISCH: Es gibt so Tage.
Mit Illustrationen von Helga Bansch.
Jungbrunnen Verlag 2001. 24 Seiten,
13,19 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Ein zauberhaftes Buch zum Luftschlösserbauen und Traumblumenpflücken! Badische Zeitung Die Karikaturen von Mensch, Getier und Ambiente sind durch ihre delikate Farbigkeit, originelle Seitengestaltung und deftige Malerei auf Rupfen-Untergrund echter Augenschmaus auch bei wiederholtem Durchgang. Voller Überraschungen sind diese Illustrationen weit weg von gefälliger Bilderbuchunterhaltung und tausendfach Wiederholtem. Horst Künnemann, Süddeutsche Zeitung Ein wunderschönes Buch eines erfolgreichen Duos: Heinz Janisch. und die Illustratorin Helga Bansch. ergänzen sich perfekt. Ein zurückhaltender Text, der Raum gibt für eigene Ideen, kombiniert mit großflächigen, farbenfrohen und witzigen Illustrationen. Es gibt so Bücher, da stimmt einfach alles! Iris Erbach, Spielen und Lernen Ein wunderschönes Buch mit wenig Text, der Raum gibt für eigene Gedanken und Ideen, und mit vielen farbenfrohen und witzigen Illustrationen. Heidi Bauer-Vetter, Obermain-Tagblatt Mit traumhaften Bildern, die zeigen: Wer zur Ruhe kommt, den entführt die Fantasie in fremde Welten. Die Kindergartenzeitschrift