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"Dulce et decorum est pro patria mori": Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben. In diesem soldatischen Geiste erzog die Nationaldemokratie um Roman Dmowski zwischen 1905 bis 1939 Generationen junger Männer zu elitär und antisemitisch denkenden Jungnationalisten. Die wichtigste Kaderschmiede war zugleich die älteste und größte Privatschule Polens: das Zamoyski-Gymnasium in Warschau. Die Schule brachte zahlreiche Gründungs- und Führungsfiguren nationalistischer und faschistischer Organisationen hervor, darunter die ersten Warschauer Studentenverbindungen, die Allpolnische Jugend…mehr

Produktbeschreibung
"Dulce et decorum est pro patria mori": Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben. In diesem soldatischen Geiste erzog die Nationaldemokratie um Roman Dmowski zwischen 1905 bis 1939 Generationen junger Männer zu elitär und antisemitisch denkenden Jungnationalisten. Die wichtigste Kaderschmiede war zugleich die älteste und größte Privatschule Polens: das Zamoyski-Gymnasium in Warschau. Die Schule brachte zahlreiche Gründungs- und Führungsfiguren nationalistischer und faschistischer Organisationen hervor, darunter die ersten Warschauer Studentenverbindungen, die Allpolnische Jugend (Mlodziez Wszechpolska), die Iuventus Christiana und das National-Radikale Lager ONR (Obóz Narodowo-Radykalny). Letztere gilt als polnische Spielart des europäischen Faschismus vor 1939.Mit dieser kulturhistorischen Studie zur Genese eines faschistischen Milieus wird erstmals in der Faschismusforschung überhaupt der Fokus auf die jugendliche Lebenswelt und die schulischen Sozialisationsjahreseiner zentralen Akteure gelegt. Die Zamoyski-Schule war dabei Laboratorium und Epizentrum eines komplexen Bildungsnetzwerks, das die nationaldemokratische Vätergeneration ab 1905 zur systematischen Erziehung weiter Teile der Gesellschaft im Geiste einer rechten Identitätspolitik und Reformpädagogik - der Nationalen Erziehung (Wychowanie Narodowe) - errichtete. Unter dem Eindruck dieser Erziehung trugen die Jungnationalisten mithilfe eines väterlich-nationaldemokratischen Netzwerks in Politik, Kirche, Medien, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft zur Salonfähigkeit antisemitischer Gewalt lange vor 1939 und mit einer lange nach 1939 nachwirkenden, rechten Lesart von polnischer Identität bei.
Autorenporträt
Piotr Marian Franz, geb. 1988, studierte Kulturwissenschaften sowie Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder), der Univerza v Ljubljani (Slowenien) und der Uniwersytet Warszawski (Polen) . Seine Promotion bei Prof. Werner Benecke wurde von der Deutschen Nationalstiftung (Fritz-Stern-Stipendium), der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Deutschen Historischen Institut Warschau sowie der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina unterstützt. Er wurde ebenda 2021 promoviert und erhielt für seine Studie im gleichen Jahr den Wissenschaftlichen Förderpreis (Kategorie Auszeichnung) des Botschafters der Republik Polen.