Einleitend geht es, in quasi satirischer Form um Stagnation, Verhärtung und Erstarrung in schulischen Kulturen, die einerseits auf einer kollektiven Ermüdung und Überforderung beruhen könnten, zum anderen aber auch auf individueller Rigidität, wie es oberflächlich betrachtet, scheint. Dies alles ist aber wiederum gekoppelt an Systemzwänge , wie es der jetzt aus anderen Gründen so gescholtene Hartmut von Hentig schon Ende der 1960 Jahre genannt hat, die allerlei Frustrationen und Deformationen auf Seiten der Lehr- und Leitungskräfte hervorrufen können. Zugleich haben wir es ja mit einem veränderten Verhalten der Kinder und Jugendlichen zu tun, mit einer ganz neuen Mischung und Intensität von Herausforderungen, die hieraus resultieren. Sodann folgen Betrachtungen zu den Funktionalisierungstendenzen im schulischen Bildungssystem und die gesellschaftlich kontrovers diskutierte Problematik der Disziplinierung im Rahmen von Unterricht und Schulleben. Ist es am Ende so, dass die Lernenden spüren, dass das schulische Bildungssystem nicht mehr in dem Maße an ihrer Ganzheit, an ihrer Lebenswelt, an ihrer existenziellen Lage interessiert ist? Ist es so, dass sie mehr und mehr in eine kognitiv ausgerichtete, immer weiter standardisierte und rationalisierte Leistungsmaschinerie hineingepresst werden? Ist es so, dass sie dann auch auf eine neue Art diszipliniert werden müssen in den sich immer weiter ausbreitenden Trainingsräumen ?