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Produktdetails
  • Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main
  • Verlag: Kramer, Frankfurt
  • Seitenzahl: 166
  • Abmessung: 240mm
  • Gewicht: 485g
  • ISBN-13: 9783782905046
  • Artikelnr.: 08476554
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.03.2000

Instrumente mit Millionenwerten
Katalog zur Astronomie-Sammlung des Historischen Museums

ew. Als ein "Schatz mit weltweit einmaligen Stücken" hat Rainer Koch, der Direktor des Historischen Museums, die Sammlung astronomischer Instrumente seines Hauses bezeichnet. Daher sei er stolz, nun endlich einen vollständigen Katalog der Sammlung präsentieren zu können, der in den vergangenen beiden Jahren von seinem Mitarbeiter Reinhard Glasemann erarbeitet worden ist. Damit werde nicht nur der Bestand dieser Instrumente "von ungeheurem materiellen Wert" dokumentiert, sondern auch die wissenschaftliche Leistung des Museums, die sich in den sorgfältigen Beschreibungen und Interpretationen der einzelnen Objekte zeige, sagte Koch.

Glasemann verwies auf die Schönheit und Rätselhaftigkeit der bisher kaum bekannten Frankfurter Spezialsammlung. Die 80 Globen, Sonnenuhren oder Astrolabien der vergangenen Jahrhunderte offenbarten stets auch die unterschiedlichen Einstellungen der Menschen zum Kosmos. Er habe sich bemüht, alle Instrumente in seinem Katalog genauestens zu beschreiben, um somit deren wissenschaftliche Raffinessen nachvollziehbar zu machen. Als eines der wertvollsten Stücke der Sammlung bezeichnete Glasemann den Himmelsglobus der Werkstatt van Langren, die diesen im Jahre 1594 in Amsterdam angefertigt hatte. In ihm seien die damals modernsten astronomischen Erkenntnisse des Tycho Brahe eingeflossen, des Hofastronomen Kaiser Rudolfs am Prager Hof. Aus der damals berühmten Amsterdamer Werkstatt sind Glasemann nur wenige Globen erhalten geblieben, zum Frankfurter Himmelsglobus gibt es angeblich kein Pendant. Ein zeitgleicher Globus eines anderen Herstellers sei vor kurzem in London für eine Million Pfund versteigert worden.

Um ein Vielfaches wertvoller noch sei das Astrolab des Erasmus Habermel, des Kaiserlichen Astronomischen und Geometrischen Instrumentenmachers in Prag, der bis 1606 Geräte für Brahe, Johannes Kepler und Jost Bürgi fertigte. Die seit der Antike bekannten Astrolabien wurden als Rechen- und Messinstrumente benutzt: zur Zeitbestimmung bei Tag und bei Nacht, für astrologische und astronomische Kalkulationen bis hin zu geodätischen Höhen- und Entfernungsmessungen.

Der größte Teil der Sammlung stammt von dem Frankfurter Festungsbaumeister und Instrumentensammler Johann Wilhelm Dillich, der die Objekte 1657 der Stadtbibliothek vermacht hatte,

Reinhard Glasemann; Erde, Sonne, Mond & Sterne. In: Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main, Band 20; Frankfurt 1999. Verlag Waldemar Kramer, 25 Mark.

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