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Die frühneuzeitliche Kavalierstour stand nicht für ein Vergnügungsmotiv, wie die Geschichtswissenschaft lange annahm. Um seinen Platz in der Ständegesellschaft zu sichern, verfolgte der Adel klare Ziele, wenn er seine Söhne auf Reisen schickte. Angereichert mit unterschiedlichen Kapitalien kehrten die Kavaliere an den Hof zurück, um sich in die Hofgesellschaft zu integrieren durch Ämter und Posten im Militär. Durch das Reisen perfektionierten sie ihren höfischen Habitus, um in der komplexen Adelsgesellschaft zu bestehen. Die Kavalierstour bot mit ihrer standesgemäßen Bildung einen Startvorteil…mehr

Produktbeschreibung
Die frühneuzeitliche Kavalierstour stand nicht für ein Vergnügungsmotiv, wie die Geschichtswissenschaft lange annahm. Um seinen Platz in der Ständegesellschaft zu sichern, verfolgte der Adel klare Ziele, wenn er seine Söhne auf Reisen schickte. Angereichert mit unterschiedlichen Kapitalien kehrten die Kavaliere an den Hof zurück, um sich in die Hofgesellschaft zu integrieren durch Ämter und Posten im Militär. Durch das Reisen perfektionierten sie ihren höfischen Habitus, um in der komplexen Adelsgesellschaft zu bestehen. Die Kavalierstour bot mit ihrer standesgemäßen Bildung einen Startvorteil in einer durch den Staatsbildungsprozess sich wandelnden Gesellschaft. Geknüpfte Netzwerke, das Beherrschen der Etikette und die symbolische Aufwertung der Reisenden begünstigten die Rückkehrer im höfischen System und verhinderten den Aufstieg von allen, die sich dieses Übergangsritual von der Jugend in die Erwachsenenwelt nicht leisten konnten.
Autorenporträt
Stefan Rothschedl, geboren 1980 in Linz, beendete 2012 sein Studium der Geschichte und Kommunikationswissenschaft und arbeitet seitdem im Sozialbereich.