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Neun Freunde am Ende der Welt. Die spanische Antwort auf Cormac McCarthy.
Viele Jahre, nachdem sie als Clique auseinander gegangen sind, treffen sich neun Frauen und Männer in einer einsamen Berghütte. Um Mitternacht fällt der Strom aus, die Autos starten nicht mehr,am funkelnden Sternenhimmel ist kein einziges Flugzeug zu entdecken. Eine unheimliche Stille liegt über ihnen.
Was ist passiert? Zu Fuß machen sich die einstigen Freunde auf den Weg in die Stadt. Aber einer nach dem anderen verschwindet. Ist das das Ende?
Viele Jahre, nachdem sie als Clique auseinander gegangen sind, treffen sich neun Frauen und Männer in einer einsamen Berghütte. Um Mitternacht fällt der Strom aus, die Autos starten nicht mehr,am funkelnden Sternenhimmel ist kein einziges Flugzeug zu entdecken. Eine unheimliche Stille liegt über ihnen.
Was ist passiert? Zu Fuß machen sich die einstigen Freunde auf den Weg in die Stadt. Aber einer nach dem anderen verschwindet. Ist das das Ende?
Monteagudo, DavidDavid Monteagudowurde 1962 in Viveiro, Galicien, geboren.
Er hat viele Jahre lang als Mechaniker in einer Papierfabrik gearbeitet und lebt
heute als freier Autor in Barcelona. Sein Debütroman «Ende» wurde von
Jorge Torregrossa verfilmt und in zehn
Sprachen übersetzt.
Er hat viele Jahre lang als Mechaniker in einer Papierfabrik gearbeitet und lebt
heute als freier Autor in Barcelona. Sein Debütroman «Ende» wurde von
Jorge Torregrossa verfilmt und in zehn
Sprachen übersetzt.
Produktdetails
- rororo Taschenbücher 25744
- Verlag: Rowohlt TB.
- Originaltitel: Fin
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 18. Juni 2013
- Deutsch
- Abmessung: 192mm x 117mm x 23mm
- Gewicht: 282g
- ISBN-13: 9783499257445
- ISBN-10: 3499257440
- Artikelnr.: 36789421
Herstellerkennzeichnung
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Und du bist weg!
In Luft aufgelöst: David Monteagudo bringt in "Ende" den Roman zum Verschwinden
Stell dir vor, es ist Weltuntergang, und keiner geht hin. Etwas überspitzt lässt sich das Romandebüt des spanischen Erzählers David Monteagudo mit diesem Satz verkürzen. Mangel an Partizipation ist in diesem Fall allerdings kein Zeichen passiven Widerstands: Es ist schlichtweg niemand mehr da, der mitmachen könnte. Die Menschen sind plötzlich alle verschwunden. Alle? Nein. Eine kleine Gruppe von Unbeugsamen hört nicht auf, der unerklärlichen Menschheitsdämmerung Widerstand zu leisten: dem "Ende". Im spanischen Original weckt dieser Titel angesichts seiner kärglichen drei Buchstaben - fin - fast den Eindruck, dass mit
In Luft aufgelöst: David Monteagudo bringt in "Ende" den Roman zum Verschwinden
Stell dir vor, es ist Weltuntergang, und keiner geht hin. Etwas überspitzt lässt sich das Romandebüt des spanischen Erzählers David Monteagudo mit diesem Satz verkürzen. Mangel an Partizipation ist in diesem Fall allerdings kein Zeichen passiven Widerstands: Es ist schlichtweg niemand mehr da, der mitmachen könnte. Die Menschen sind plötzlich alle verschwunden. Alle? Nein. Eine kleine Gruppe von Unbeugsamen hört nicht auf, der unerklärlichen Menschheitsdämmerung Widerstand zu leisten: dem "Ende". Im spanischen Original weckt dieser Titel angesichts seiner kärglichen drei Buchstaben - fin - fast den Eindruck, dass mit
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den Menschen sich hier auch der Roman selbst auf das Nichts zubewegt.
Von solcher Drastik ist allerdings beim eher alltäglichen Einsetzen der Handlung noch wenig zu spüren. Eine einstige Jugendclique, heute allesamt desillusionierte Erwachsene in der midlife crisis, findet nach langen Jahren am Ort der einstigen Gruppenferien wieder zusammen: in einer abgelegenen Berghütte. Angeregt hat das Treffen Andrés, aufgrund seines Hangs zum Fanatismus von den Freunden nur "der Prophet" genannt. Offenbar möchte er eine alte, totgeschwiegene Erniedrigung durch seine einstigen Freunde ausgesöhnt sehen. Die trudeln nach und nach ein. Wer als Einziger nicht auftaucht, ist der "Prophet" selbst.
Bis gegen Mitternacht inmitten einer Litanei ausgetauschter Banalitäten plötzlich der Strom ausfällt. Rasch wird klar, dass auch sämtliche batteriebetriebenen Geräte den Dienst verweigern - Mobiltelefone, Taschenlampen, Autozündungen. Als es wieder Tag wird, ist einer aus der Clique verschwunden. Die anderen beschließen, sich ins nächste Dorf aufzumachen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten - und finden es verlassen, als ob sich alle Bewohner in Luft aufgelöst hätten. Genau das tun nach und nach auch die Hauptfiguren. Schließlich trifft das immer weiter dezimierte Grüppchen die Erkenntnis: Sie sind die letzten Menschen - und selbst sie stehen nun vor dem unaufhaltsamen "Ende".
Mit dem universalen Stromausfall befinden sich diese an sich kaum literaturtauglichen Durchschnittsmenschen plötzlich auf dem Terrain der Science-Fiction und müssen sich auf eine existentielle Suche nach Sinn und Ursache der stillen Auslöschung machen - in einem Szenario, dessen Geisterstädte an Genreklassiker wie Richard Mathesons "I Am Legend" angelehnt sind. Der entscheidende Unterschied aber: Nicht eine biologische oder atomare Katastrophe ist der Grund für das "Ende" allen menschlichen Lebens auf Erden. Vielmehr gebärdet sich Monteagudo als literarischer David Copperfield: Er bringt Menschen zum Verschwinden, möchte uns aber nicht verraten, wie es sein kann, dass sie sich plötzlich in Luft aufgelöst haben.
Allerdings weiß jeder Copperfield-Zuschauer, dass keine echte Magie, sondern ein fauler Trick dahintersteckt. Das gehört zur Grundverabredung jeder Zaubershow. Im Roman dagegen wird Hokuspokus zum Ärgernis. Viel zu durchschaubar sind die von Monteagudo immer aufs Neue ausgelegten falschen Fährten, auf denen seine Figuren nach einer Erklärung für das Unerklärliche suchen sollen. Denn das "Ende" leitet sich in erster Linie aus der Tatsache ab, dass der Autor beschlossen hat, eine Welt untergehen zu lassen, die trotz angestrengter Imitation von Alltäglichkeit allein nach den willkürlichen Gesetzen ihres Schöpfers funktioniert. Zur Durststrecke wird die Lektüre dabei besonders durch die - trotz der sprachlich gelungenen Übersetzung von Matthias Strobel - in ihrer Belanglosigkeit an Vorabendserien erinnernden Dialoge.
Als Kurzfiktion wäre das intellektuelle Spiel wohl unterhaltsam gewesen. Über mehrere hundert Seiten indes ist es ermüdend. Trotz aller Suspense-Strategien ist dem Leser nur zu rasch klar, dass er Teil einer Stilübung ist. Und dass der Erzähler jederzeit seine Figuren aus dem doppelten Boden auf die Bühne zurückholen könnte, es aber vor allem aus einen Grund nicht tun will: um sich nicht als faulen Zauberer zu entlarven.
FLORIAN BORCHMEYER
David Monteagudo: "Ende". Roman.
Aus dem Spanischen von Matthias Strobel. Rowohlt Verlag, Reinbek 2012. 349 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Von solcher Drastik ist allerdings beim eher alltäglichen Einsetzen der Handlung noch wenig zu spüren. Eine einstige Jugendclique, heute allesamt desillusionierte Erwachsene in der midlife crisis, findet nach langen Jahren am Ort der einstigen Gruppenferien wieder zusammen: in einer abgelegenen Berghütte. Angeregt hat das Treffen Andrés, aufgrund seines Hangs zum Fanatismus von den Freunden nur "der Prophet" genannt. Offenbar möchte er eine alte, totgeschwiegene Erniedrigung durch seine einstigen Freunde ausgesöhnt sehen. Die trudeln nach und nach ein. Wer als Einziger nicht auftaucht, ist der "Prophet" selbst.
Bis gegen Mitternacht inmitten einer Litanei ausgetauschter Banalitäten plötzlich der Strom ausfällt. Rasch wird klar, dass auch sämtliche batteriebetriebenen Geräte den Dienst verweigern - Mobiltelefone, Taschenlampen, Autozündungen. Als es wieder Tag wird, ist einer aus der Clique verschwunden. Die anderen beschließen, sich ins nächste Dorf aufzumachen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten - und finden es verlassen, als ob sich alle Bewohner in Luft aufgelöst hätten. Genau das tun nach und nach auch die Hauptfiguren. Schließlich trifft das immer weiter dezimierte Grüppchen die Erkenntnis: Sie sind die letzten Menschen - und selbst sie stehen nun vor dem unaufhaltsamen "Ende".
Mit dem universalen Stromausfall befinden sich diese an sich kaum literaturtauglichen Durchschnittsmenschen plötzlich auf dem Terrain der Science-Fiction und müssen sich auf eine existentielle Suche nach Sinn und Ursache der stillen Auslöschung machen - in einem Szenario, dessen Geisterstädte an Genreklassiker wie Richard Mathesons "I Am Legend" angelehnt sind. Der entscheidende Unterschied aber: Nicht eine biologische oder atomare Katastrophe ist der Grund für das "Ende" allen menschlichen Lebens auf Erden. Vielmehr gebärdet sich Monteagudo als literarischer David Copperfield: Er bringt Menschen zum Verschwinden, möchte uns aber nicht verraten, wie es sein kann, dass sie sich plötzlich in Luft aufgelöst haben.
Allerdings weiß jeder Copperfield-Zuschauer, dass keine echte Magie, sondern ein fauler Trick dahintersteckt. Das gehört zur Grundverabredung jeder Zaubershow. Im Roman dagegen wird Hokuspokus zum Ärgernis. Viel zu durchschaubar sind die von Monteagudo immer aufs Neue ausgelegten falschen Fährten, auf denen seine Figuren nach einer Erklärung für das Unerklärliche suchen sollen. Denn das "Ende" leitet sich in erster Linie aus der Tatsache ab, dass der Autor beschlossen hat, eine Welt untergehen zu lassen, die trotz angestrengter Imitation von Alltäglichkeit allein nach den willkürlichen Gesetzen ihres Schöpfers funktioniert. Zur Durststrecke wird die Lektüre dabei besonders durch die - trotz der sprachlich gelungenen Übersetzung von Matthias Strobel - in ihrer Belanglosigkeit an Vorabendserien erinnernden Dialoge.
Als Kurzfiktion wäre das intellektuelle Spiel wohl unterhaltsam gewesen. Über mehrere hundert Seiten indes ist es ermüdend. Trotz aller Suspense-Strategien ist dem Leser nur zu rasch klar, dass er Teil einer Stilübung ist. Und dass der Erzähler jederzeit seine Figuren aus dem doppelten Boden auf die Bühne zurückholen könnte, es aber vor allem aus einen Grund nicht tun will: um sich nicht als faulen Zauberer zu entlarven.
FLORIAN BORCHMEYER
David Monteagudo: "Ende". Roman.
Aus dem Spanischen von Matthias Strobel. Rowohlt Verlag, Reinbek 2012. 349 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Monteagudos Blick auf die Welt steht in der Tradition von Cormac McCarthy. Er geht bis ans Ende und lässt uns atemlos zurück. El Mundo
Als ich mit "Ende" von David Monteagudo anfing, war ich skeptisch, in welche Richtung das Buch sich entwickelt. Nun nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich euch sagen: Es ist eine Gesellschaftskritik mit psychologischen Spannungselementen.
Die Anfangsidee ist denkbar einfach: Neun …
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Als ich mit "Ende" von David Monteagudo anfing, war ich skeptisch, in welche Richtung das Buch sich entwickelt. Nun nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich euch sagen: Es ist eine Gesellschaftskritik mit psychologischen Spannungselementen.
Die Anfangsidee ist denkbar einfach: Neun Freunde planen nach 25 Jahren eine Réunion. Was erst einmal wie einer Kurzgeschichte klingt, entwickelt sich durch Spannungselemente, wie einem Stromausfall, einem einsam gelegenen Treffpunkt sowie plötzlich verschwindenden Menschen schnell zu einem spannenden Roman mit überraschenden Wendungen. Da jeder unserer Protagonisten etwas aus seinem Leben verheimlicht und alle sich weiterentwickelt haben, kommt es zu zahlreichen Streits und Eskalationen, die so nicht vorhersehbar waren, aber doch zu erahnen, wenn man mal kurz darüber nachdenken, wie sehr ein Mensch durch andere beeinflusst wird. Die Freunde haben sich schlicht und ergreifend in unterschiedliche Richtungen entwickelt.
David Monteagudo ist es mit seinem Stil gelungen mir die Beweggründe jedes Einzelnen näher zu bringen. Die Aussage: "Zeig es mir!" bekommt in diesem Buch eine echte Bedeutung, denn der Autor beschreibt die Probleme nicht, sehr zeigt sie. Im Großen und Ganzen kommt dieses Buch ohne große Beschreibungen aus. Ich möchte sogar soweit gehen und folgende Behauptung aufstellen: "Wenn man dieses Buch 12 Menschen zu lesen gäbe, dann würde man 12 verschiedene Beschreibungen der Örtlichkeiten bekommen, die sehr unterschiedlich sein können. Die einzige Gemeinsamkeit ist die Einsamkeit der Lokalität."
Normalerweise würde mich das kolossal stören, da ja mein Kopfkino so nicht funktioniert. In diesem Fall ist es jedoch anders. Der hat auf große beschreibende Passagen verzichtet, weil er sie nicht braucht. Diese Geschichte könnte so überall passieren und selbst die Figuren könnte man durch andere ersetzen. Worauf es bei diesem Buch ankommt, wird beim Lesen schnell klar. Das Innere der Figuren steht im Mittelpunkt der Handlung.
Monteagudo spielt mit zum Teil widersprüchlichen Charakteren, die sehr vielschichtig erscheinen. Tatsächlich geht es hier um ein Problem, dass in unserer Gesellschaft nicht selten ist. Es geht um Toleranz und Akzeptanz.
Wie mir das Buch gefallen hat lässt sich nicht einfach in zwei Sätzen sagen. Es ist ein Buch, das aufgrund der Vielzahl der Protagonisten und kritischer Punkte nicht gerade leicht zu lesen ist. Es ist ein Buch, das man nicht mal ebenso weg liest - über das man längere Zeit nachdenken kann und sollte. Mir persönlich gefiel Buch gut. Allerdings muss man für dieses Buch Zeit mitbringen.
Fazit: Eine absolute Empfehlung für Liebhaber anspruchsvollerer Bücher, die gerne ein wenig interpretieren.
Copyright: http://vielleserin.blogspot.com
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