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Growing up in Havanna is hard for 13 year old Reynaldo as his life is full of catastrophes - until he meets Magda...Wer in Havanna aufwächst, wird schnell erwachsen. So auch der 13-jährige Reynaldo, in dessen junges Leben die Katastrophen unaufhaltsam hereinbrechen. Bis er Magda kennen lernt...

Produktbeschreibung
Growing up in Havanna is hard for 13 year old Reynaldo as his life is full of catastrophes - until he meets Magda...Wer in Havanna aufwächst, wird schnell erwachsen. So auch der 13-jährige Reynaldo, in dessen junges Leben die Katastrophen unaufhaltsam hereinbrechen. Bis er Magda kennen lernt...
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.08.2003

Genitales Gähnen
Der neue Havanna-Roman von Pedro Juan Gutiérrez
Zur Strafe wird das Ende gleich im ersten Satz verraten: Der jugendliche Antiheld stirbt auf der Müllkippe, nachdem er es der Leiche seiner Freundin nochmal ordentlich besorgt hat und ihn die Ratten zu Dutzenden angebissen haben. Dass der neue Roman des Kubaners Pedro Juan Gutiérrez so unerträglich langweilig ist, liegt nicht unbedingt an seinem Sujet: Aus der Kombination von Systemkritik und Sex, Verelendung und Stumpfheit hätte man schon etwas machen können. Aber die größte Lebensnähe schützt nicht vor Monotonie, und ohne formales Gestaltungstalent bleibt jede Milieuschilderung an ihren Protagonisten kleben.
„Der König von Havanna” erzählt die Geschichte des sechzehnjährigen Rey, der im Schmutz aufwächst, im Knast landet, flieht und sich als Kleinkrimineller durchschlägt. Sein herausragendes Merkmal ist ein riesiger, gepiercter Penis, mit dem er all die lüsternen Frauen Havannas und gelegentlich einen Transvestiten beglückt. Übelriechende Genitalien, Hunger und Dreck beflügeln den Kopulator eher, als dass sie ihn von seiner Bestimmung abhielten, und deshalb muss man sich von Akt zu Akt schleppen, bis das begrenzte Repertoire der Körperöffnungen endlich abgearbeitet ist: „So gefiel sie ihm, schön stinkend. Dann fing sie an, an ihm zu lutschen. Sie gingen in Stellung Neunundsechzig. Seit vielen Tagen hatten sie sich nicht gewaschen. Sie waren zwei Schweine, gierig nacheinander wie Tiere. Und erneut begingen sie eine ihrer verrückten Orgien.”
Vom „Gerät” über den „Goldschwanz” bis zum „Riesendödel” – der Erzähler bemüht sich um semantische Vielfalt. Ekelfaktoren wie Filzläuse und Fäkaldetails sollen die Leser bei der Stange halten. Derweil vermodert die Hauptstadt Kubas. Menschen werden zu Tieren, Polizisten knüppeln, Bettler sterben, Häuser stürzen ein und nur im „Dollargebiet” ist das Leben erträglich. Diese Gesellschaftskritik bringt zwar den Kuba-Kitsch im Stil von „Buena Vista Social Club” zum Verblassen, aber eine erzählerische und stilistische Form lässt sich aus ihr nicht gewinnen.
Gutiérrez, Jahrgang 1950 und mit dem Roman „Schmutzige Havanna Trilogie” bekannt geworden, erweitert das Klischee ‚kubanische Lebensfreude‘ einfach um ‚kubanische Sexbesessenheit‘ . Wenn er dabei eine Bloßstellung von Geschlechtsmythen beabsichtigt hat, ist ihm auch dieser Versuch gründlich misslungen. Denn der Kult der Härte wird wie die Endlosschleife einer Telefonsexnummer immer weiter gespult und penetriert jede Form der Kritik. „Dir ist nicht zu helfen... Du leidest unter akutem Brutalo-Machismus, und an der Krankheit wirst du zugrundegehen.” Die Diagnose stammt vom Transvestiten Sandra, und sie wird recht behalten. Penetriert wird sie natürlich auch.
JUTTA PERSON
PEDRO JUAN GUTIÉRREZ: Der König von Havanna. Roman. Aus dem Spanischen von Harald Riemann. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2003. 287 Seiten, 19,90 Euro.
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