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Bienvenidos a la caída de la población mundial. Durante medio siglo, muchos estadistas, políticos, analistas y estudiosos han alertado sobre una explosión demográfica que pondrá en jaque los recursos del planeta. Sin embargo, un creciente número de expertos tiene en el punto de mira otro motivo de alarma: en lugar de aumentar exponencialmente, la población mundial se encamina hacia un fuerte descenso que ya es evidente en muchos lugares. En El planeta vacío, los autores revelan cómo esta caída de la población traerá consigo distintos beneficios: el riesgo de hambrunas disminuirá, la situación…mehr

Produktbeschreibung
Bienvenidos a la caída de la población mundial. Durante medio siglo, muchos estadistas, políticos, analistas y estudiosos han alertado sobre una explosión demográfica que pondrá en jaque los recursos del planeta. Sin embargo, un creciente número de expertos tiene en el punto de mira otro motivo de alarma: en lugar de aumentar exponencialmente, la población mundial se encamina hacia un fuerte descenso que ya es evidente en muchos lugares. En El planeta vacío, los autores revelan cómo esta caída de la población traerá consigo distintos beneficios: el riesgo de hambrunas disminuirá, la situación medioambiental mejorará, menos trabajadores exigirán mejores salarios y unas tasas de natalidad más bajas representarán mayores ingresos y autonomía para las mujeres. Pero no todo son buenas noticias. Ya podemos ver los efectos del envejecimiento de la población en Europa y algunos puntos de Asia, y cómo la escasez de trabajadores debilita la economía e impone unas exigencias desmesuradas en el campo de la salud pública. ENGLISH DESCRIPTION An award-winning journalist and leading international social researcher make the provocative argument that the global population will soon begin to decline, dramatically reshaping the social, political, and economic landscape For half a century, statisticians, pundits, and politicians have warned that a burgeoning population will soon overwhelm the earth's resources. But a growing number of experts are sounding a different alarm. Rather than continuing to increase exponentially, they argue, the global population is headed for a steep decline-and in many countries, that decline has already begun. In Empty Planet, John Ibbitson and Darrell Bricker find that a smaller global population will bring with it many benefits: fewer workers will command higher wages; the environment will improve; the risk of famine will wane; and falling birthrates in the developing world will bring greater affluence and autonomy for women. But enormous disruption lies ahead, too. We can already see the effects in Europe and parts of Asia, as aging populations and worker shortages weaken the economy and impose crippling demands on healthcare and social security. The United States and Canada are well-positioned to successfully navigate these coming demographic shifts--that is, unless growing isolationism leads us to close ourselves off just as openness becomes more critical to our survival than ever. Rigorously researched and deeply compelling, Empty Planet offers a vision of a future that we can no longer prevent--but one that we can shape, if we choose.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2019

Leerer Planet
Die Bevölkerung wird nicht so schnell wachsen

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass der amerikanische Biologe Paul R. Ehrlich mit seinem Buch "The Population Bomb" die seither akzeptierte Grundannahme einer katastrophalen Überbevölkerung etablierte. Anders als Malthus, der lange vorher von einer zyklischen gegenseitigen Korrektur des Bevölkerungswachstums und der Lebensmittelpreise ausging, sagte 1968 Paul R. Ehrlich ein unaufhaltsames Wachstum der Bevölkerung voraus, dessentwegen in den beiden folgenden Jahrzehnten Hunderte von Millionen Menschen verhungern sollten. Bücher mit ähnlichen Hiobsbotschaften folgten, doch bekanntlich kam es völlig anders, weil Innovationen nicht vorherzusehen waren. Die Weltbevölkerung hat sich verdoppelt, die Nahrungsmittelproduktion aber verdreifacht und dass dabei die genutzte Fläche nur um etwa 30 Prozent zunahm, erscheint den einen als ein grünes Wunder und löst bei anderen die Kritik an Gentechnik und Pflanzenschutz aus.

Der These von der Überbevölkerung, die den Planeten letztlich aus dem Gleichgewicht bringen werde, schien all dies nichts anzuhaben, zumal die Bevölkerung bis auf etwa 7 Milliarden wuchs und das Demographie-Institut der Vereinten Nationen mit einem weiteren Zuwachs auf über 11 Milliarden bis zum Ende dieses Jahrhunderts rechnet. Freilich provozieren derart dominante Überzeugungen schließlich Widerspruch, und der publizistische Erfolg zugespitzter Buchtitel reizt dazu, es mit der entgegengesetzten Übertreibung zu versuchen. So haben zwei Kanadier, ein erfolgreicher Sachbuchautor der eine und ein bekannter Sozialforscher der andere, sich unter dem Titel "The Empty Planet" zusammengefunden. Sie haben bemerkenswerten Aufwand betrieben, indem sie in Belgien, Österreich, Korea, China, Indien, Brasilien, Kenia, den Vereinigten Staaten und in Kanada nicht nur Statistiker und Demographen besuchten, sondern Gruppen von Frauen interviewten.

Ihr wesentlicher Einwand gegen die Projektionen der UN besteht in dem Vorwurf, diese litten an der Annahme, die Dinge entwickelten sich weiterhin so wie zuletzt. Die Forscher der UN unterstellen für die absehbare Zukunft eine fortbestehende Zweiteilung der Welt. Während in entwickelten Ländern die Lebenserwartung weiterhin steige und die Geburtenrate allmählich unter die bestandssichernde Quote von 2,1 sinke, bleibe der Rest der Welt im Stadium hoher Geburten- und Sterblichkeitsraten. Ein Gipfelpunkt, von dem ab das Wachstum enden könne, liege jenseits dieses Jahrhunderts.

Darrell Bricker und John Ibbitson, die beiden kanadischen Autoren, halten dagegen, die Welt werde "viel schneller kleiner, als die meisten denken", weil der Unterschied zwischen den beiden Teilen der Welt schon weiter geschrumpft sei, als wir wahrnehmen, und diese Veränderung sich beschleunige. Wir seien bereits in dem Stadium, in dem eine unter die Bestandserhaltung sinkende Geburtenrate bei langsam weiter steigender Lebenserwartung in der ganzen Welt zu beobachten sei. Ganz Lateinamerika habe in nur zwei Generationen den Weg von einer archaischen Geburtenrate um 8 Prozent zu einem Anteil um oder unter der Bestandsrate zurückgelegt. Das Gleiche gelte für China und Indien, und selbst in Teilen Afrikas zeige sich dieser Trend, wobei die Unterschiede innerhalb Afrikas besonders aufschlussreich sind. Während in kleinen Staaten wie Niger oder Benin die Rate noch bei 8 Prozent liege, habe sie sich in Kenia mit den Großstädten Nairobi und Mombasa bereits auf weniger als 4 halbiert, und sie bewege sich überall in die gleiche Richtung. Einprägsam ist die Auskunft, die unsere Autoren von einer jungen Sekretärin in Nairobi erhielten. Während zu Hause im Dorf die Tanten unentwegt wissen wollten, wann sie endlich heirate, interessiere das hier in der Stadt keinen ihrer Kollegen und Bekannten.

Alle Demographen sind sich wohl darin einig, dass eine Trendumkehr zwei sich gegenseitig verstärkende Entwicklungen voraussetzt: Verstädterung und eine veränderte Rolle der Frau. Bricker und Ibbitson ziehen allerdings den Schluss, dass wir diesem Punkt schon recht nahe sind und deshalb sowohl unsere geopolitischen Erwartungen wie auch unsere wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Prioritäten überdenken sollten. Während 1950 ein Drittel der Menschen in Städten lebte, werden es in der nicht mehr so fernen Mitte dieses Jahrhunderts zwei Drittel sein - und Japan, wo dies bereits heute für mehr als 90 Prozent der Bevölkerung zutrifft, leidet auch unter der damit einhergehenden Überalterung, die umso mehr ins Gewicht fällt,wenn man Zuwanderung abwehrt. Ebenso wie Japan ist China in dieser Hinsicht dem Rest der Welt weit voraus, was zunächst an der inzwischen aufgegebenen Ein- Kind-Politik lag, sich aber als Folge der nicht revidierbaren massenhaften Sterilisierungen und des Wohlstandsideals der Kleinfamilie in einer Schrumpfung von unerhörter Größenordnung fortsetzt. Wenn Chinas eigene Statistiker die Geburtenrate mittlerweile mit 1,05 angeben, dann bedeutet das, dass seine Bevölkerung bis zum Ende dieses Jahrhunderts von 1,2 bis 1,3 Milliarden auf 560 bis 600 Millionen abnimmt und auf eine Größenordnung in Richtung der Vereinigten Staaten schrumpft, die trotz allem mit Wachstum rechnen können. Ob die Schrumpfung Chinas und Russlands zu der "geriatrischen Friedfertigkeit" führt, die manche erhoffen, bleibt abzuwarten.

Ein heute geborenes Kind wird sich jedenfalls in der Mitte seines Lebens nicht auf einem unter der Last der Überbevölkerung ächzenden Planeten befinden, sondern in noch urbaneren Gesellschaften, was zu nachfrageorientierten Formen des Massenverkehrs und anderer Dienste führen sollte und der Umwelt guttun dürfte, erst recht, wenn man in manchen Regionen den Wald zurückkehren ließe. Zugleich wird es keinen Mangel an Arbeit, wohl aber an Arbeitskräften geben, deren Entlohnung aber bei zunehmender Überalterung umso stärker durch Umlagen belastet sein wird, je weniger das sonst gepriesene Prinzip der Nachhaltigkeit sich in der Finanzierung von Alterssicherung und Gesundheit durchsetzt.

MICHAEL ZÖLLER

Darrell Bricker /John Ibbitson: Empty Planet. The Shock of Global Population Decline, Little, Brown, London 2019, 288 Seiten, 23 Euro

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