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Der Mann Jürg Jenatsch, der als Freiheitsheld Graubündens in die Schweizerischen Geschichtsbücher einging, hatte braune Augen. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Auch, dass ihm der Schädel mit einer Axt gespalten wurde. Wissenschaftliche Nachweise lassen uns vergangene Verbrechen erkennen. Allerdings nur, wenn sie materieller Natur sind. Vergangene Verbrechen an der Seele lassen sich nicht nachweisen. Das ist auch nicht notwendig, denn sie sind allgegenwärtig in unseren täglichen Beziehungen. Kurz vor der Passhöhe begann es zu schneien. Und zwar in solchen Unmengen als hätte sich der…mehr

Produktbeschreibung
Der Mann Jürg Jenatsch, der als Freiheitsheld Graubündens in die Schweizerischen Geschichtsbücher einging, hatte braune Augen. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Auch, dass ihm der Schädel mit einer Axt gespalten wurde. Wissenschaftliche Nachweise lassen uns vergangene Verbrechen erkennen. Allerdings nur, wenn sie materieller Natur sind. Vergangene Verbrechen an der Seele lassen sich nicht nachweisen. Das ist auch nicht notwendig, denn sie sind allgegenwärtig in unseren täglichen Beziehungen. Kurz vor der Passhöhe begann es zu schneien. Und zwar in solchen Unmengen als hätte sich der Himmel zum Ziel gesetzt, die grandiose Berglandschaft, die das Faltblatt in Frankas Zugabteil anpries, binnen weniger Minuten jeglicher Höhenunterschiede zu berauben. Bald schon kam ihr Bahnhof. Bald schon musste sie aussteigen. Dann erklang tatsächlich die Lautsprecherdurchsage. Dann hätte sie aufstehen und den Knopf betätigen müssen. Nur auf Verlangen hielt der Zug auf dieser Strecke. Franka blieb sitzen. Ihr Verlangen auszusteigen strebte gegen Null. Das Fenster gab den Blick auf eine weiße Wand frei. Kein Wetter für eine Skitour. Überhaupt kein Wetter. Doch irgendeine Menschenseele im Zug verspürte das Verlangen, in die weiße Wand einzutauchen. Die Bremsen quietschten, die Fahrt wurde langsamer, der Zug hielt…