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"Unfälle sind Sensationen, die der Bürger zur Kenntnis nimmt und - vergisst. Für die Medien sind Unfälle das Thema für die ersten Tage nach dem Ereignis. Sie beenden es meist mit der Feststellung: Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Dabei bleibt es meist. Kaum eine Redaktion fragt nach. Ein Unfall muss schon eine katastrophales Ausmaß gehabt haben, damit die Journalisten ihn anlässlich seines Jubiläums noch einmal in die Zeitung oder auf Sendung bringen. Das Buch setzt dort an, wo die Tageszeitungen aufhören, bemüht sich tiefer in die Zusammenhänge des Eisenbahnbetriebs…mehr

Produktbeschreibung
"Unfälle sind Sensationen, die der Bürger zur Kenntnis nimmt und - vergisst. Für die Medien sind Unfälle das Thema für die ersten Tage nach dem Ereignis. Sie beenden es meist mit der Feststellung: Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Dabei bleibt es meist. Kaum eine Redaktion fragt nach. Ein Unfall muss schon eine katastrophales Ausmaß gehabt haben, damit die Journalisten ihn anlässlich seines Jubiläums noch einmal in die Zeitung oder auf Sendung bringen.
Das Buch setzt dort an, wo die Tageszeitungen aufhören, bemüht sich tiefer in die Zusammenhänge des Eisenbahnbetriebs einzusteigen. Da die Verkehrsunternehmen nicht gern über die Misslichkeiten sprechen, ist der Gerichtssaal, wenn es zum Prozess kommt, das Aufklärungslokal. Dort geht es um Schuld und Sühne. Dort werden aber auch die Einzelheiten des Geschehens ausgebreitet, vor allem dann, wenn ein Fachmann auftritt, der um Objektivität bemüht ist und weniger an die Befindlichkeit irgendwelcher Vorgesetzter denkt."

Erich Preuß zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Prozesse für die Aufklärung der Ursachen von Eisenbahnunfällen sind - nicht nur bei den Katastrophen von Eschede und Brühl. Doch sein Bericht endet nicht allein beim juristischen Nachspiel. Vielmehr zieht er den Vergleich zu Ereignissen in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Außerdem macht der Autor auf ein brisantes Thema aufmerksam: Er berichtet über Eisenbahnunfälle, bei denen die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen einstellte, obwohl es deutliche Hinweise auf Schuldige gab.
Autorenporträt
Erich Preuß galt als einer der renommiertesten Eisenbahnexperten in Deutschland. Er war regelmäßiger Mitarbeiter verschiedener Eisenbahn-Fachzeitschriften und schrieb auch für die Tageszeitung "Neues Deutschland" über Bahnthemen. Er lebte und arbeitete in Berlin. Erich Preuß verstarb im April 2014.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.10.2008

Gesehen und gelesen
Vor zehn Jahren, am 3. Juni 1998, erschütterte die Katastrophe von Eschede die Republik: 101 Menschen starben, nachdem der ICE Wilhelm Conrad
Röntgen entgleist und gegen eine Brücke gerast war. Von der Entzauberung
des Hochgeschwindigkeitsverkehrs auf Schienen war schnell die Rede, der Unfall gilt als bislang schwerstes Zugunglück in Deutschland nach dem Krieg.
In seinem Buch „Eisenbahnunfälle bei der Deutschen Bahn” beschäftigt sich der in der Szene anerkannte Fachautor Erich Preuss, ausgehend von der Katastrophe von Eschede und ihrer juristischen Aufarbeitung, mit weiteren schweren Zugunglücken in den vergangenen Jahrzehnten, die zum Teil auch jeweils mit einem tragischen Superlativ belegt wurden. Dazu gehören auch Schienenunfälle in der DDR – die gesammelten Akten waren bis vor kurzem nicht zugänglich und konnten erst jetzt von Erich Preuß aufgearbeitet werden.
Ein akribisch recherchiertes Buch, das weder reißerisch ist noch als Anklage verstanden werden will – es macht aber deutlich, dass jeder Kilometer Schiene auch ein Kilometer Risiko sein kann. op
Erich Preuß: Eisenbahnunfälle bei der Deutschen Bahn – Ursachen, Hintergründe, Konsequenzen; Verlag Transpress; 168 Seiten; 124 s/w- und Farbabbildungen; 19,95 Euro.
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