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Wie ist Theologie zu bestimmen: Ist sie wissenschaftlich und kirchlich zugleich? Erfordert ihre Kirchlichkeit nicht Abstriche an ihrer Wissenschaftlichkeit? Oder ihr Wissenschaftsanspruch Abstriche an ihrer Kirchlichkeit? Nach langer Zeit liegt mit Jürgen Werbicks Lehrbuch eine neue Wissenschaftslehre vor, die diese zentralen Fragen aufgreift und klärt. Didaktisch klug aufbereitet wird sie so den neu konzipierten theologischen Studienprogrammen gerecht und setzt weiterführende Impulse.

Produktbeschreibung
Wie ist Theologie zu bestimmen: Ist sie wissenschaftlich und kirchlich zugleich? Erfordert ihre Kirchlichkeit nicht Abstriche an ihrer Wissenschaftlichkeit? Oder ihr Wissenschaftsanspruch Abstriche an ihrer Kirchlichkeit? Nach langer Zeit liegt mit Jürgen Werbicks Lehrbuch eine neue Wissenschaftslehre vor, die diese zentralen Fragen aufgreift und klärt. Didaktisch klug aufbereitet wird sie so den neu konzipierten theologischen Studienprogrammen gerecht und setzt weiterführende Impulse.
Autorenporträt
Jürgen Werbick, geb. 1946, Dr. theol., seit 1994 Professor für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.04.2010

Heilige Einfalt

Es ist ein geflügeltes Wort in der Theologie, den Glauben "rational verantworten" zu wollen. Auch Jürgen Werbick erhebt in seiner "theologischen Wissenschaftslehre" diesen Anspruch und mahnt seine Leser, die "Hypothetisierung" des Glaubens zum Zwecke seiner "diskursiv-argumentativen Überprüfung" nicht etwa zu fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Die "Wirksamkeit" Gottes werde durch seine Hypothetisierung ja nicht berührt, das lerne man doch schon im Proseminar. Sie, die Hypothetisierung Gottes, "stellt doch gerade zur Debatte, ob mit guten Gründen und deshalb rationalerweise behauptet werden kann, dass Gott in der Geschichte handelt - oder ob es keine Möglichkeit gibt, ein solches Handeln zu behaupten". Welch heilige Einfalt! Als verstehe sich von selbst, was rational und irrational ist. Der Rationalitätsbegriff ist ja durchaus offen. Warum sollte eine Vernunft, die durch die Normen der wissenschaftlichen Verfahren monopolisiert ist, für die Rechtfertigung des Glaubens maßgeblich sein? Der Philosoph Leszek Kolakowski wandte gegen den Vernunftoptimismus der Theologen ein, "dass die Gültigkeit von religiösen Glaubensinhalten und von wissenschaftlichen Behauptungen auf so grundlegend verschiedene Weise festgelegt wird, dass es dabei um inkommensurable Bedeutungen von Gültigkeit geht". Es führt also in die Irre, das Problem von Glaube und Wissen so lösen zu wollen, dass man den Glauben über den Leisten einer Einheitsvernunft schlägt. Der Gläubige muss sich vielmehr im Sinne Kolakowskis eine Spur Blasiertheit gegenüber den rationalen Erwartungen herausnehmen und die Diskurs-Ehrfurcht verlieren, die in den theologischen Proseminaren dekretiert wird. (Jürgen Werbick: "Einführung in die theologische Wissenschaftslehre". Herder Verlag, Freiburg 2010. 383 S., geb., 29,95 [Euro].)

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