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Einmal eine Kindheit im Chiemgau nacherleben, die alten Bräuche von Neujahr bis Weihnachten kennenlernen und Interessantes aus dem Leben der Bauern erfahren? Dann freuen Sie sich auf diese Erinnerungen. Ohne Verklärung bringt Ihnen das Buch die »gute alte Zeit« nah, als es noch den Badetag gab und das Kühehüten. »Arbeiten haben wir viel gemusst - aber geschadet hat's keinem und schön ist's trotzdem gewesen«, weiß die Autorin und inspiriert uns Heutige damit.

Produktbeschreibung
Einmal eine Kindheit im Chiemgau nacherleben, die alten Bräuche von Neujahr bis Weihnachten kennenlernen und Interessantes aus dem Leben der Bauern erfahren? Dann freuen Sie sich auf diese Erinnerungen. Ohne Verklärung bringt Ihnen das Buch die »gute alte Zeit« nah, als es noch den Badetag gab und das Kühehüten. »Arbeiten haben wir viel gemusst - aber geschadet hat's keinem und schön ist's trotzdem gewesen«, weiß die Autorin und inspiriert uns Heutige damit.
Autorenporträt
Elisabeth Mader, geboren 1939, wuchs im Landkreis Traunstein und im Chiemgau auf und ist seit Kindesbeinen mit dem bäuerlichen Lebensalltag vertraut. Seit 1959 bewohnt sie mit ihrer Familie selbst einen Einödhof bei Traunstein. Trotz schwerer Arbeit, die das Landleben mit sich bringt, fand sie neben ihrer Sammelleidenschaft für alte Briefe, Ansichtskarten, Fotos und Lesebücher immer Zeit, Erinnerungen, Bräuche und Sitten vor allem aus der Zeit bei den Großeltern niederzuschreiben. Seit 1990 verfasst sie bei Alt und Jung beliebte Beiträge für die samstägliche Beilage (Chiemgaublätter) des Traunsteiner Tagblattes , war mehrfach zu Gast beim Bayrischen Rundfunk, hielt Vorlesungen beim bekannten Christkindlmarkt auf der Fraueninsel im Chiemsee und veröffentlichte zahlreiche Bücher.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.12.2009

Zwischen Nostalgie und Not
Eine Ausstellung und eine Reihe neuer Erinnerungsbücher beleuchten den Wandel der Kindheit
Von Hans Kratzer
München – Eine Kindheit im heutigen Bayern hat kaum noch Gemeinsamkeiten mit einer Kindheit in den siebziger Jahren. Oft wird Klage geführt, dass die Kinder heutzutage mit Fernsehmüll zugedröhnt und viel zu früh in die Mühle der Kinderbetreuung gezwängt werden und dass sie die Freiheiten einer früheren Stadt- oder Dorfkindheit nur noch rudimentär erleben. Gleichzeitig neigen Erwachsene dazu, jene Zeit zu verklären, in der Kinder noch im Einklang mit der Natur aufwuchsen, in der sie echte Abenteuer in freier Wildbahn erlebten, sich noch der Langeweile hingeben durften und der Konsum sie noch nicht erdrückte.
Immer mehr Autoren verspüren vor diesem Hintergrund den Drang in sich, ihre Erinnerungen an die Kindheit aufzuschreiben, vermutlich weil sie sich Gedanken darüber machen, wie radikal anders alles geworden ist. Einer von ihnen ist der ehemalige Freisinger Gymnasialdirektor Hans Niedermayer (geboren 1934), der jetzt ein solches Buch vorgelegt hat. Die Idee reifte in ihm, als er merkte, dass sich sein Heimatdorf bis zur Unkenntlichkeit verändert hat. Er beschwört dabei keineswegs die gute alte Zeit herauf. „Vielmehr wollte ich zeigen, dass wir damals ganz anders lebten als heute, dass sich die Kindheit in einer anderen Welt abspielte.”
Hohe Kindersterblichkeit
Dass die Kindheit zu allen Zeiten auch Schattenseiten hatte, wird besonders deutlich in der kulturgeschichtlichen Ausstellung „Da ich ein Kind war . . . ” im Bezirksmuseum Dachau. Die in der Schau präsentierten Zeugnisse und Fotografien zeigen, dass Kinder zu allen Zeiten nicht nur geliebt, sondern auch vernachlässigt, unterdrückt und verlassen wurden. Und dass es immer Erinnerungen an eine „schwere” oder eben eine „glückliche” Kindheit gegeben hat.
So haben Erinnerungsbücher über die gute alte Zeit durchaus ihre Berechtigung, denn sie vermitteln Eindrücke aus einer vergangenen Welt, die ein Kind umhaust und fürs ganze Leben geprägt haben. Die Einödbäuerin Elisabeth Mader neigt in ihrem Buch „Eine Kindheit auf dem Land” zur Nostalgie, denn sie rüttelt nicht an der festgefügten Ordnung des alten Kirchen- und Bauernjahres: „Schön ist’s gewesen, und geschadet hat’s keinem.” Als Kompendium der Bauernarbeit und des Brauchtums hat das Buch zweifellos seinen Wert.
Wer die dunklen Seiten kennenlernen will, etwa die hohe Kindersterblichkeit, der muss die Dachauer Ausstellung besuchen, die sich mehr auf die ungeschminkten Berichte von Klassikern wie Anna Wimschneider, Lena Christ oder Maria Hartl beruft. Deren Erinnerungen enthalten erschütternde Beschreibungen der Kindheit von früher. Vom Tod der Mütter im Wochenbett, von harter Kinderarbeit und Züchtigung, von Armut und Hunger, von schrecklichen Unfällen. Das Thema Kindheit hat immer zwei Seiten. Bei manchen Erinnerungstexten wird der Leser sagen: „Damals war die Welt noch in Ordnung”, in anderen Fällen aber bleibt ihm nur die Feststellung: „Wie gut, dass dieses Elend vorbei ist.”
„Da ich ein Kind war . . .”, Bezirksmuseum Dachau, Di-Fr 11-17 Uhr, Sa/So 13-17 Uhr, Tel. 08131/5675-0; mit Katalog. Neue Bücher: Hans Niedermayer, Kind in einer anderen Welt, Verlag Sankt Michaelsbund, 14,90 Euro; Elisabeth Mader, Eine Kindheit auf dem Land, J.Berg Verlag, 19,95 Euro; Kindheit in Bayern in den 50er und 60er Jahren, Wartberg Verlag, mehrere Bände, je 17,90 Euro.
Das Spielen im Freien förderte einst die Körperbeherrschung der Kinder. Andererseits lauerten im bäuerlichen Umfeld viele Gefahren. Unvorsichtigkeit und Übermut führten zu schrecklichen Unfällen. In armen Familien mussten Kinder schon sehr früh arbeiten. Fotos: Wartberg-Verlag – Oscar Poss, Bezirksmuseum Dachau, Sammlung Elisabeth Mader
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