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Mit dem Leben der vierzigjährigen Protagonistin verhält es sich wie mit ihrem Gesicht. Vertraut ist sie nur mit einzelnen Linien, und die harmonieren nicht immer. Sie fürchtet sich vor dem, was sie herbeisehnt. Sie mag keine Erinnerungsfotos und blättert doch im Album. Sie will sich schreibend Handlungsraum erobern, aber immer kommt das Leben dazwischen. Wer ist die Frau, die sich einen anderen Vater ausgewählt hätte, auf dem Arbeitsmarkt als Nischenprodukt bezeichnet wird und das Glück für sich behält? In dem vielversprechenden Debüt 'Eine Andere' fügen sich die Erzählsplitter zum Porträt…mehr

Produktbeschreibung
Mit dem Leben der vierzigjährigen Protagonistin verhält es sich wie mit ihrem Gesicht. Vertraut ist sie nur mit einzelnen Linien, und die harmonieren nicht immer. Sie fürchtet sich vor dem, was sie herbeisehnt. Sie mag keine Erinnerungsfotos und blättert doch im Album. Sie will sich schreibend Handlungsraum erobern, aber immer kommt das Leben dazwischen. Wer ist die Frau, die sich einen anderen Vater ausgewählt hätte, auf dem Arbeitsmarkt als Nischenprodukt bezeichnet wird und das Glück für sich behält? In dem vielversprechenden Debüt 'Eine Andere' fügen sich die Erzählsplitter zum Porträt einer rätselhaften Bekannten. Maja Peter erzählt eindringlich und schonungslos von Familie, unserer modernen Arbeits welt und einer Suche zu sich selbst. 'In 'Eine Andere' gelingt, was Literatur im besten Falle leisten kann: mit Sprache einen neuen imaginären Raum zu öffnen und Gelegenheit zur Reflexion auf das vermeintlich Bekannte zu bieten.' Kirstin T. Schnider, Laudatio
Autorenporträt
Maja Peter, geboren 1969 in Zürich, Ausbildung zur Tänzerin am Opernhaus Zürich und Studium der Kulturtheorie an der ZHdK. Arbeitete als Journalistin (u. a. 'Weltwoche', 'Sonntagszeitung'), Redaktorin ('Du') und Dramaturgin (Zürcher Theater Neumarkt). Veröffentlichung von Lyrik und Prosa, die mehrfach ausgezeichnet wurde. 'Eine Andere' ist ihr erster Roman. Maja Peter lebt in Zürich und Bern.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.11.2011

Gesichtslos

Romanhelden haben keinen Anspruch auf Mitleid. Persönliches Unglück, das in der Tragödie eine Notwendigkeit ist, müsste aber wenigstens bemerkenswert, wenn nicht außerordentlich sein. Maja Peter erzählt in ihrem Romandebüt "Eine Andere" von einer überaus durchschnittlichen jungen Frau ohne Eigenschaften, die bei der Jobsuche, Partnersuche und Glückssuche recht erfolglos ist und kaum Eigeninitiative zeigt. Gewiss, in einer beklemmenden Bürohierarchie, im Fitnessstudio oder in Alltagssituationen sehen wir sie herumwirbeln, doch kaum selbständig agieren. Diese Figur reagiert stets auf andere und leidet an beständiger Unzufriedenheit. Skizziert wird dieses freudlose Leben aus unterschiedlichen Perspektiven in kurzen Erzählsequenzen, Dialogen oder Sentenzen. Die innere Verspannung der Figur spiegelt sich so in einem fragmentarischen, experimentellen Text. Darin versucht die Protagonistin immer wieder Erinnerungen an eine schwierige Kindheit schreibend festzuhalten, die ihr oft nur vage vorschweben: "Es gelingt mir nicht, Gesichter zu identifizieren." Den Schutzumschlag ziert entsprechend ein fast gesichtsloses weibliches Porträt. (Maja Peter: "Eine Andere". Roman. Limmat Verlag, Zürich 2011. 120 S., geb., 24,60 [Euro].) kos

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