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Langtext:
Mittelalterliche Musik ist seit der Renaissance verklungen und wurde erst im frühen 20. Jahrhundert umfassend wiederentdeckt und erforscht. Da es jedoch keine aussagekräftigen Quellen über Aufführungspraxis und tatsächliche akustische Bedingungen dieser Musik gibt, ist diese Entdeckung ebenso Rekonstruktion wie Erfindung, die auf Vorstellungen früherer Zeiten basiert. Stationen der neuzeitlichen Geschichte mittelalterlicher Musik sind im 19. Jahrhundert die Mittelalterrezeption der Frühromantik, die Wiederbelebung der Musik Palestrinas und der künstliche Minnesang, wie er uns etwa…mehr

Produktbeschreibung
Langtext:
Mittelalterliche Musik ist seit der Renaissance verklungen und wurde erst im frühen 20. Jahrhundert umfassend wiederentdeckt und erforscht. Da es jedoch keine aussagekräftigen Quellen über Aufführungspraxis und tatsächliche akustische Bedingungen dieser Musik gibt, ist diese Entdeckung ebenso Rekonstruktion wie Erfindung, die auf Vorstellungen früherer Zeiten basiert. Stationen der neuzeitlichen Geschichte mittelalterlicher Musik sind im 19. Jahrhundert die Mittelalterrezeption der Frühromantik, die Wiederbelebung der Musik Palestrinas und der künstliche Minnesang, wie er uns etwa in Richard Wagners Bühnenwerken begegnet. Im 20. Jahrhundert erleben wir die systematische Entdeckung und Erfindung mittelalterlicher Musik und beobachten den Einfluss, den diese "neue Musik" auf die musikalische Entwicklung der Moderne nimmt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist mittelalterliche Musik integraler Teil unseres musikalischen Weltbildes, ein postmodernes Phänomen der Vergegenwärtigung von Geschichte, die nur existiert als Imagination, als Traum.
Autorenporträt
Kreutziger-Herr, Annette
Annette Kreutziger-Herr ist Professorin für Musik- und Kulturwissenschaft an der Hochschule für Musik Köln.