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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

So wenig "frühlingshaft" so wenig "vonderleyenhaft" also sieht es in der Gedankenwelt jener Generation aus, die eine demografische Wende herbeiführen soll, staunt Georg Diez. Voller "Ha-Ha-Biederkeit" sei dieser Roman, ein Spiel mit den angestaubten Geschlechterrollen jener "imaginären fünfziger Jahre, durch die wir seit einiger Zeit wanken." Holm, ein Couchmuffel in der Vorstadt, wird von seiner Tante in eine Welt voller "unangenehm sinnlicher Verwirrungen" gestoßen. Was eine interessante Konstellation für ein Psychogramm des modernen Mannes sein könnte, erweist sich letztlich als Weiden an der "Zwanghaftigkeit, am Monomanischen und emotional Zurückgebliebenen" der Hauptfigur. Dahinter, so der Rezensent, verbirgt sich unverkennbar ein "ironisch maskierter Wunsch", sich die sexuelle Revolution und emanzipierte Weiblichkeit so weit wie möglich vom Leibe zu halten.

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