
Ein Film (3000 Meter)
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Víctor Catalàs zweiter Roman Ein Film (3000 Meter) aus dem Jahr 1926 ist wie Solitud (1905), der zu einem Welterfolg wurde, ein weiteres Meisterwerk mit unzähligen Spiegelungen berühmter Romane. Darin lässt sie ihrer Begeisterung für die Unterwelt wie Poe oder Hugo freien Lauf, mit der skandalösen Feder einer Frau, die zeitlebens unter Pseudonym schrieb, um ihr Talent nicht einer Geschlechterfrage unterordnen zu müssen.
Caterina Albert i Paradís (L'Escala 1869 - 1966) gilt als Mitbegründerin des Katalanischen Modernismus. Zwischen 1901 und 1951 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Víctor Català zahlreiche Erzählungen, Gedichte und Romane. In ihrem Werk lotet sie die Möglichkeiten des modernen Mediums in ihrem Schreiben aus.
Produktdetails
- Verlag: Henseleit, Frank / Kupido Literaturverlag
- Originaltitel: Un film (3000 metres)
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 5. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 201mm x 137mm x 44mm
- Gewicht: 588g
- ISBN-13: 9783966752701
- ISBN-10: 3966752700
- Artikelnr.: 69593166
Herstellerkennzeichnung
Kupido Literaturverlag
Pantaleonsmühlengasse 38-40
50676 Köln
fh@kupido-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Maximilian Mengeringhaus freut sich, dass Victor Catalàs ursprünglich 1926 veröffentlichter Roman, nun auf Deutsch vorliegt, sehr gut übersetzt von Petra Zickmann. Die Rezension zeichnet hauptsächlich die Handlung des Buches nach, die sich um ein Findelkind dreht, das zu einem jungen Mann heranwächst, der der festen Überzeugung ist, von adeliger Abstammung zu sein, später zum Dieb wird, sich mit einem anderen Ganoven zusammentut und kein gutes Ende nimmt. Weniger an einen - siehe Titel - historischen, also stummen Film aus den 1920ern fühlt sich Mengeringhaus erinnert als an eine neue Miniserie, so geschickt, wie das alles erzählt und zum Sittenpanorama verwoben ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine fulminante, epochale Geschichte von 1926 aus Katalonien, in deutscher Erstübersetzung
Hinter dem Namen Victor Catala verbirgt sich die katalanische Autorin Caterine Alberti i Paradis. Damit ihre Romane überhaupt veröffentlicht wurden, musste sie ein männliches Pseudonym …
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Eine fulminante, epochale Geschichte von 1926 aus Katalonien, in deutscher Erstübersetzung
Hinter dem Namen Victor Catala verbirgt sich die katalanische Autorin Caterine Alberti i Paradis. Damit ihre Romane überhaupt veröffentlicht wurden, musste sie ein männliches Pseudonym annehmen. Der vorliegende Roman erschien 1926, und liegt nun in der deutschen Erstübersetzung vor. Der Titel resultiert aus verwendeten Filmtechniken, um diesen sehr spannenden Roman zu erzählen.
Nonat wächst in einem Waisenhaus auf. Er möchte unbedingt adoptiert werden, ausbrechen aus seiner eingrenzenden Welt. Irgendwann wird sein Wunsch Wirklichkeit. Ein Schlossermeister nimmt ihn auf, behandelt ihn wie einen Sohn, lehrt ihm das Handwerk. Schon bald entpuppt sich Nonat als sehr geschickter Schlosser, und auch sein organisatorisches Talent lässt keine Zweifel offen, dass er einen Betrieb führen könnte.
Doch das war ihm alles zu wenig. Er wollte mehr über seine Eltern wissen, und warum er im Waisenhaus landete. Auch bildete er sich ein, dass sein leiblicher Vater sehr vermögend sein muss. Seine Suche nach seinem richtigen Vater birgt immer wieder Rückschläge.
S. 69: „Doch als er sich nach den langen strapaziösen Stunden wieder nach Hause zurückzog, wie ein Irrlicht, das kalt glimmend zwischen Grabsteinen getanzt hatte, brachte er eine neue Enttäuschung mit, eine weitere zerplatzte Illusion.“
Aber er gibt nicht auf, auch wenn seine Suche in seinem Leben nicht immer die höchste Priorität hat. Nonat, sehr eitel, gibt für die Mode und sein äußeres Erscheinungsbild all sein Geld aus. Doch irgendwann muss er erkennen, dass nur das Äußere nicht alles ist. Ihm fehlt es an gewissen Umgangsformen, und vor allem auch an Bildung.
S.365: „Er begriff, dass seine Macht heutzutage keine Grenzen kennen würde, hätte er auf die Nahrung und Pflege seines Geistes ebenso viel Wert gelegt wie auf sein Äußeres, …“
Er wird wohl immer ein Schlosser bleiben, bis er eines Tages eine schicksalhafte Begegnung macht, die sein ganzes Leben auf eine neue Schiene setzt.
In diesem wirklich äußerst gut geschriebenen Roman geht es nicht nur um Nonat. Er ist die Leitfigur, der straffe Faden durch die Handlung. Die Autorin schuf mit diesem Werk ein kleines Epos mit vielen handelnden Personen, die alle mit Nonat in einer bestimmten Art und Weise in Verbindung stehen. Sie zeichnete auch ein gesellschaftliches Abbild Kataloniens, insbesondere von Barcelona und Girona der damaligen Zeit, mit tiefen Kenntnissen der unteren Schicht.
Die Sprache ist äußerst flüssig gesetzt, teils poetisch mit wunderbaren Sätzen, und wirklich spannendem Flow. Es gibt zwar, wenn neue Personen auftreten, immer wieder kleine Abschweifungen zu deren Herkunft und Leben, aber es fügt sich dann zusammen, was zusammen gehört, zu einem großen, einheitlichen Ganzen. So gesehen, mit all den Einflechtungen, kann man wirklich von einem Film sprechen, der in seinen Handlungen Grundelemente der klassischen Tragödie beinhaltet, und mit den ganz großen Enthüllungen wirklich bis zum Schluss wartet.
Dieser Roman, diese fulminante Erzählung und ein Meilenstein des Werkes der Autorin, verdient ein großes Publikum. Ganz große Leseempfehlung und Riesenkompliment an die Übersetzerin Petra Zickmann.
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