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In allen Feuilletons wird der bevorstehende demographische Kollaps der westlichen Industriegesellschaften beschworen. Vor 100 Jahren war das nicht anders. Die Beschwörung der Demographie in der Form einer nahenden Katastrophe hat seit langem Konjunktur. Wieso aber leben wir noch? Warum schlagen demographische Prognosen regelmäßig fehl? Welche bio-politischen Funktionen könnte ein Diskurs haben, der erfolgreich sein permanentes Scheitern überlebt? Um Alternativen zur aktuellen Untergangsstimmung denken zu können, soll ein vergleichender Blick in die Geschichte die spezifische Form des Sprechens über Bevölkerung enthüllen.…mehr

Produktbeschreibung
In allen Feuilletons wird der bevorstehende demographische Kollaps der westlichen Industriegesellschaften beschworen. Vor 100 Jahren war das nicht anders. Die Beschwörung der Demographie in der Form einer nahenden Katastrophe hat seit langem Konjunktur. Wieso aber leben wir noch? Warum schlagen demographische Prognosen regelmäßig fehl? Welche bio-politischen Funktionen könnte ein Diskurs haben, der erfolgreich sein permanentes Scheitern überlebt? Um Alternativen zur aktuellen Untergangsstimmung denken zu können, soll ein vergleichender Blick in die Geschichte die spezifische Form des Sprechens über Bevölkerung enthüllen.
Autorenporträt
Etzemüller, ThomasThomas Etzemüller, geb. 1966, ist Professor für Kulturgeschichte der Moderne an der Universität Oldenburg. Er studierte Geschichte, empirische Kulturwissenschaften und Filmwissenschaft in Tübingen und Stockholm. Seine Forschungsschwerpunkte sind die europäische Kulturgeschichte seit 1800 und die Wissenschaftsforschung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.09.2007

Da sieht man’s wieder
Thomas Etzemüller über apokalpytische Demographen
Sterben die Deutschen aus? Allerdings, und die Schweden sowieso. Der an der Universität Oldenburg lehrende Thomas Etzemüller, ein kenntnisreich und sorgsam formulierender Zeithistoriker, hält den Warnungen gegenwärtiger Demographen entgegen, schon seit einhundert Jahren werde dergestalt gewarnt. Damit gibt er sich und seinem Buch eine Form vor, die ebenso triftig wie – ungeachtet Etzemüllers flüssiger, unprätentiöser Schreibart – ermüdend ist: eine einzige These und ein Haufen Belege.
Deren kapitelweise Parade nach dem Muster „Da sieht man’s wieder” überrascht den Leser wohl deshalb so wenig, weil der Autor von seinem Stoff kaum sich überraschen ließ – jedenfalls nicht mehr, nachdem er seine eine These hatte, die da lautet: Alles schon mal dagewesen. Überall besorgte Gesichter, abstürzende Statistiken, Prophezeiung des Untergangs.
Waren auch die Inhalte der Sorgen verschieden, dürfe das, so der Autor, „den Blick auf die strukturellen Übereinstimmungen nicht verstellen”. Nun mag ja die Geschichte manchen Gegenstandes bis zur Gleichförmigkeit langweilig sein. Aber wozu, zum Teufel, gibt es Historiker, wenn nicht, um Geschichte und Geschichten interessant zu machen? Oder, sofern nicht kurzweilig, dann wenigstens kurz. Am Ende des Bandes bemerkt Etzemüller, da sei ihm ein Aufsatz zum Buch geraten. Schade um den Aufsatz.
ANDREAS DORSCHEL
THOMAS ETZEMÜLLER: Ein ewigwährender Untergang. Der apokalyptische Bevölkerungsdiskurs im 20. Jahrhundert. transcript Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis, Bielefeld 2007. 215 Seiten, 22,80 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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»Etzemüller hat die Fülle von überwiegend deutschem und schwedischem Material größtenteils anschaulich aufbereitet und analysiert. Er präsentiert damit Einsichten zum Nutzen gesellschaftshistorischer Studien in öffentlichen und politischen Debatten der Gegenwart.« Nadja Milewski/Marie Carnein, Soziologische Revue, 2 (2011) »Der Untergang findet seit seiner Erfindung nicht statt und tut es im Prinzip heute weniger denn je. Die argumentative Grammatik, nach der er dennoch funktioniert, hat Etzemüller in diesem Buch eindrucksvoll dargestellt.« Heinrich Hartmann, FES: Archiv für Sozialgeschichte, 03.08.2009 »Über die engere Wissensgeschichte der Demographie hinaus bietet Etzemüllers kurzes und gut lesbar geschriebenes Buch weiterführende Einsichten - so zur vielzitierten, aber selten durchdeklinierten 'Verwissenschaftlichung des Sozialen' (Lutz Raphael) und zur Frage, was gesellschaftshistorische Analysen zu Gegenwartsdebatten beitragen können.« Sybilla Nikolow, H-Soz-u-Kult, 06.10.2008 »Über die engere Wissensgeschichte der Demographie hinaus bietet Etzemüllers kurzes und gut lesbar geschriebenes Buch weiterführende Einsichten - so zur vielzitierten, aber selten durchdeklinierten 'Verwissenschaftlichung des Sozialen' (Lutz Raphael) und zur Frage, was gesellschaftshistorische Analysen zu Gegenwartsdebatten beitragen können.« Sybilla Nikolow, Clio-online, 13.04.2008 »Das mindestens fremdenfeindliche und immer klassenspezifische Moment in dem ansonsten aufgeklärten Lager der Demografen und ihrer Multiplikatoren herauszuarbeiten, ist das Verdienst der Studie.« Ines Kappert, taz, 14.08.2007 »Etzemüller bringt es auf die Formel: 'Durch die Diskussion der Bevölkerungsfrage wird bis heute die Ordnung der Gesellschaft und der Welt verhandelt.' Es sollte umgekehrt sein: Die Gesellschaft müsste verhandeln, wie sie ihre Ordnung dem anpasst, was Demografen beschreiben. Derzeit gebärden sich Demografen auch und vielleicht gerade in Deutschland als Hysteriker. Thomas Etzemüller stellt ihnen die Diagnose.« Matthias Kamann, Weltonline, 23.06.2007 Besprochen in: SWR2 Forum, 20.02.2007 Stuttgarter Zeitung, 10.02.2007 www.webcritics.de, 7 (2007), Christoph Kramer www.single-generation.de, 7 (2007) Süddeutsche Zeitung, 17.9.2007 GENERAL-ANZEIGER, 22./23.03.2008, Claudia Wallendorf Zeitschrift für Politikwissenschaft online, 09.04.2008 SWR 2 Forum, 17.04.2008 SWR International, 21.04.2008 KulturRadio rbb/ARD-Themenwoche, 20.-26.40.2008 NDR Info, 26.04.2008 kultuRRevolution, 53 (2008) bwWoche, 02.06.2008, Karl-Heinz Meier-Braun Handelsblatt, 29.10.2008 geographische revue, 12/1 (2010), Peter Dirksmeier Tagesspiegel, 30.08.2010 raumnachrichten, 07.09.2010 Das Parlament, 06.08.2012 SWR 2 Journal, 21.12.2012 https://ourfamilykitchentable.blogspot.com, 05.10.2020 https://www.rubikon.news, 26.01.2021…mehr