Produktdetails
  • Verlag: Hanser
  • ISBN-13: 9783446165915
  • ISBN-10: 3446165916
  • Artikelnr.: 04671772
Autorenporträt
Claudio Magris, 1939 in Triest geboren, studierte Germanistik in Turin und Freiburg. Von 1978 bis zu seiner Emeritierung 2006 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur in Triest. Bei Hanser erschienen u.a. Donau?(Biographie eines Flusses, 1988), Blindlings (Roman, 2007), Ein Nilpferd in Lund (Reisebilder, 2009), Verstehen Sie mich bitte recht (2009), Das Alphabet der Welt (Von Büchern und Menschen, 2011), Die Verschwörung gegen den Sommer (Über Moral und Politik, 2013), Verfahren eingestellt (Roman, 2017), Schnappschüsse (2019) und Gekrümmte Zeit in Krems (Erzählungen, 2022). Magris erhielt zahlreiche wichtige Literaturpreise, u.a. 1999 den Premio Strega für Die Welt en gros und en détail, 2001 den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung und 2006 den Prinz-von-Asturien-Preis. 2009 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und den Essaypreis Charles Veillon. 2012 wurde ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.09.2009

Die Freiheit im Nichts
Claudio Magris: Ein anderes Meer. Aus dem Italienischen von Karin Krieger, dtv München 2009, 115 Seiten, 7, 90 Euro.
Der junge Enrico Mreule schifft sich im Jahr 1909 von Triest aus auf eine große Reise nach Patagonien und Argentinien ein; geheimnisvoll begleitet und besessen von den Ideen und Träumen seines Freundes, des Dichters Carlos Michelstaedter, der sich in der Nacht des Aufbruchs aus dem Fenster lehnt, um in die Richtung zu schauen, in die sein Freund Enrico abfährt. Derart in Nacht und Verlorensein verliebt ist diese eigenartige Novelle von Claudio Magris, dass man glaubt, sie sei von einem Novalis geschrieben, der sich die Erzähltechniken der frühen Moderne angeeignet hat. Auf den endlosen Ebenen Lateinamerikas verbringt Enrico seine Tage auf dem Pferd, lebt ein Gaucholeben, liest Platon, die Odyssee und träumt von der Freiheit im Nichts. Magris ist ein großer Utopiker des Grenzenlosen und der Auflösung und das „andere Meer” ist seine Metapher dafür. Hilmar Klute
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