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"An Wochentagen begegnete ich nie einem Menschen. Genau was ich gesucht hatte: Abgeschiedenheit.Aber statt dass mich die Einsamkeit gefestigt hätte, spürte ich mich in dieser Isolation schwinden; wie die Quallen, die vom Meer in Windnächten an den Strand gehoben wurden und nun als glasig gallertige Kuppeln im Sand steckten und schrumpften. Es war, abgesehen von Tagen mit Stürmen, die den Schaum hoher, beschleunigter Wellen weit über die Häuser trugen, lange mild; zuweilen hatte es nach Sonnenuntergang, wenn die elastischen Reste des goldfischfarbenen Lichtteppichs auf dem bereits finsteren Wasser sich auflösten, noch fünfzehn Grad."…mehr

Produktbeschreibung
"An Wochentagen begegnete ich nie einem Menschen. Genau was ich gesucht hatte: Abgeschiedenheit.Aber statt dass mich die Einsamkeit gefestigt hätte, spürte ich mich in dieser Isolation schwinden; wie die Quallen, die vom Meer in Windnächten an den Strand gehoben wurden und nun als glasig gallertige Kuppeln im Sand steckten und schrumpften. Es war, abgesehen von Tagen mit Stürmen, die den Schaum hoher, beschleunigter Wellen weit über die Häuser trugen, lange mild; zuweilen hatte es nach Sonnenuntergang, wenn die elastischen Reste des goldfischfarbenen Lichtteppichs auf dem bereits finsteren Wasser sich auflösten, noch fünfzehn Grad."
Autorenporträt
Christoph Wilhelm Aigner, bisher vor allem als Lyriker und Prosaist bekannt, arbeitet seit zwanzig Jahren mit dem Medium Polaroid. Die Serie von 40 Polaroid Collagen (PolColls) unter dem Titel "Merkwürdige Ereignisse in Italien" ist in den Wintermonaten 1992/93 in Marina di Cecina und Rieti entstanden. "Die Kamera erkannte zuweilen mehr als ich", meint Aigner in seiner Novelle, in der er die Genese der PolColls beschreibt. Jede einzelne Arbeit erzählt eine Geschichte, bringt durch das formale Prinzip der Collage Ungewohntes, Überraschendes, Merkwürdiges zusammen. Novellen eben.