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Am 14. Juni 1891 ereignet sich in Münchenstein bei Basel das schlimmste Eisenbahnunglück der Schweiz. Die von Staringenieur Gustave Eiffel konstruierte Brücke stürzt unter der Last eines voll besetzten Personenzuges in die tosende Birs. Zahlreiche Menschen sterben oder sind schwer verletzt.Unter den Überlebenden ist eine junge Mutter mit ihrem einjährigen Sohn. Wochen später wird die aufgedunsene Leiche ihres Ehemanns aus dem Wasser geborgen. Dabei tritt unerwartet die traurige Wahrheit über ein hinterhältiges Verbrechen zutage.
Stefan Haenni, geboren 1958 in Thun, studierte an den Universitäten Bern und Fribourg Kunstgeschichte, Psychologie und Pädagogik. Seit 2009 lebt und arbeitet er als freischaffender Autor und Kunstmaler in seiner Geburtsstadt. Haenni publizierte zahlreiche Kriminalgeschichten in thematischen Anthologien. Im Gmeiner-Verlag erschienen seine Kriminalromane 'Narrentod', 'Brahmsrösi', 'Scherbenhaufen', 'Berner Bärendreck', 'Tellspielopfer', 'Todlerone' und 'Zürihegel'.
Produktdetails
- Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag
- Verlag: Gmeiner-Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 10477
- Seitenzahl: 246
- Erscheinungstermin: 9. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 201mm x 124mm x 24mm
- Gewicht: 276g
- ISBN-13: 9783839204771
- ISBN-10: 3839204771
- Artikelnr.: 67840256
Herstellerkennzeichnung
Gmeiner Verlag
Im Ehnried 5
88605 Meßkirch
Die hochbetagte Ida Gutzwiller Gysin aus Basel erzählt ihrem Sohn Wilhelm einen Teil ihrer Lebensgeschichte, der eng mit einem großen Zugunglück nahe Münchenstein verbunden ist. Sie selbst, der damals kleine Wilhelm und ihr Ehemann Karl sind 1891 ebenfalls an Bord des …
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Die hochbetagte Ida Gutzwiller Gysin aus Basel erzählt ihrem Sohn Wilhelm einen Teil ihrer Lebensgeschichte, der eng mit einem großen Zugunglück nahe Münchenstein verbunden ist. Sie selbst, der damals kleine Wilhelm und ihr Ehemann Karl sind 1891 ebenfalls an Bord des Unglückszuges. Vollbeladen mit Fahrgästen fährt dieser auf eine Brücke, die von dem Ingenieurbüro des weltweit renommierten Gustave Eiffel konstruiert wurde. Es kommt zur Katastrophe, als die Brücke zusammenbricht und einen Teil des Zugs mit sich in die Tiefe reißt. Auch Karl gehört zu den Opfern. Doch nicht nur dieses Unglück überschattet das Leben der jungen Ida. Vor ihrer Hochzeit mit Karl war sie einem anderen versprochen. Ihr Verlobter Wilhelm verschwindet allerdings spurlos und hinterlässt die schwangere und unverheiratete Ida. Karl Gutzwiller, der Ida schon lange nachstellt, ergreift die Chance und nimmt sich der verzweifelten Frau an. Sie gehen die Ehe miteinander ein. Doch der Verbleib von Wilhelm lässt Ida nicht los. Ein Privatdetektiv wird engagiert, um mehr herauszufinden.
Alles in allem war das Buch interessant. Man erfährt viel über das tragische Unglück von Münchenstein. Immer wieder werden historische Dokumente und Zeitungsartikel zitiert, was einen lesenswerten Einblick in die damaligen Ereignisse gibt. Auch die menschlichen Tragödien, die mit den Ereignissen einhergingen, werden wiederholt in die Erzählung eingeflochten. Nachdenklich stimmen einen damals wie heute die Gaffer, die sich am Leid anderer ergötzen und Einsatzkräfte behindern. Auch das persönliche Schicksal von Ida Gutzwiller Gysin lässt den Leser nicht kalt. Ihre Geschichte vermittelt ganz nebenbei einen kleinen Eindruck von den damaligen gesellschaftlichen Konventionen, insbesondere für Frauen. Unschlüssig bin ich, ob ich den "Krimi-Anteil" im Roman gebraucht hätte. Im ersten Teil des Buches laufen die Ermittlungen, es gibt einige Erkenntnisse, aber dann verliert sich dieser Strang mehr oder weniger. Die Berichte über das Zugunglück selber sind, wie erwähnt, sehr faktenreich aufbereitet. Das ist lesenswert, allerdings wurde immer wieder versucht, möglichst viel Information in die Dialoge der Personen einzufügen. Dadurch geraten manche Gespräche etwas hölzern. Aus historischer Sicht also lesenswert. Literarisch betrachtet gibt es ein paar Abzüge.
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In diesem historischen Roman sollte es eigentlich, wie Titel, Cover und Klappentext versprechen, um das Eisenbahnunglück vom 14. Juni 1891 gehen. Ich schreibe absichtlich „sollte“ und „eigentlich“.
Denn bevor es dazukommt, lernen wir Ida Gysin kennen, die in den …
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In diesem historischen Roman sollte es eigentlich, wie Titel, Cover und Klappentext versprechen, um das Eisenbahnunglück vom 14. Juni 1891 gehen. Ich schreibe absichtlich „sollte“ und „eigentlich“.
Denn bevor es dazukommt, lernen wir Ida Gysin kennen, die in den Kondukteur der Jura-Simplon-Bahn, Wilhelm Münch, verliebt ist und der plötzlich verschwindet. Nachforschungen ergeben, dass er mit einem Kollegen Streit hatte. Außerdem stellt sein Freund Karl Ida nach. Als sich herausstellt, dass Ida schwanger ist, heiratet sie Karl, um der Schande eines unehelichen Kindes zu entgehen.
Ein zweiter Handlungsstrang führt uns nach Paris ins Konstruktionsbüro des Gustave Eiffel, der gemeinsam mit einem Mitarbeiter am später Eiffel-Turm genannten Wahrzeichen von Paris arbeitet. Daneben sind zahlreiche Brücken zu konstruieren sowie der Ärger mit dem Bau des Panama-Kanals auszuhalten.
Erst im 23. von 45 Kapiteln kommt es zu diesem dramatischen Zugsunglück, bei dem 73 Menschen sterben und 170 verletzt werden. Ida und ihr kleiner Sohn Willi überleben beinahe unverletzt. Karls Leiche wird erst Wochen später gefunden. Als sie Karls Taschenuhr erhält, muss sie mit einem schrecklichen Verdacht weiterleben.
Meine Meinung:
Leider geht das Zugsunglück, das zu den schwersten in der Schweiz zählt, in der Geschichte rund um Ida, Wilhelm und Karl, die sich sehr gut als Krimi eignet, fast unter.
Das ist ziemlich schade, denn sowohl die Rettungs- und Bergungsaktionen sowie das nachfolgende Gerichtsverfahren sind sehr gut dokumentiert. Es gibt Freisprüche für alle Angeklagten, weshalb der Titel „Eiffels Schuld“ als Titel des Buchs nicht richtig erscheint. Die Schuldfrage wird im Prozess diskutiert, aber der Sachverständige laviert herum. Tatsache ist, dass wegen des großen Andrangs zu einem Fest zwei Waggons und eine tonnenschwere Lokomotive als Vorspann angehängt worden sind, obwohl die Brücke über die Birs durch einen Schaden am Widerlager eine solche (Zusatz)Belastung möglicherweise nicht standhalten würde. Auch die Geschwindigkeitsbeschränkung seit der Freigabe 1875 von 30 km/h wird nicht eingehalten. Man fährt also mit einem längeren, wesentlich schwereren Zug, in dem rund 500 Personen sitzen, mit höherer Geschwindigkeit über eine nicht ordentlich gewartete Brücke - und niemand hat Schuld an diesem Unglück. Immerhin leistet die Jura-Simplon-Bahngesellschaft hohe Entschädigungszahlungen. Doch ein Schuldeingeständnis?
Leider hat mich der Schreibstil nicht wirklich fesseln können. Der Autor schwankt zwischen genauen maschinenbautechnischen Beschreibungen, die mich als Technikerin und Eisenbahnfan jetzt nicht stören, aber Leser, die sich mit „Querträgern, unteren Gurtungen, übereck reichende Flacheisen sowie Dreiecksverbände, die den nötigen Widerstand gegen Verschiebungen leisten.“ nicht auskennen, werden doch recht unsanft aus dem Lesefluss gerissen und häufig hölzern wirkenden Dialogen sowie Details, die die Handlung keinen Millimeter weiterbringen.
Auch das Verquicken des fiktiven Handlungsstrang Ida & Co., mit Gustave Eiffel und dem Eisenbahnunglück halte ich nicht für gut gelungen. Eine Trennung in einen historischen Roman, der sich voranging mit dem Eisenbahnunglück beschäftigt und in einen „Historischen Krimi“ mit Ida, Wilhelm und Karl als Hauptfiguren hielte ich für die bessere Lösung. Vor allem auch deswegen, weil es mit Idas Vater, der mit Karl ein Geheimnis zu teilen scheint und einen Detektiv bezahlt, um Wilhelm suchen zu lassen, den er eigentlich gar nicht als Schwiegersohn haben will, einen ziemlich widersprüchlichen Charakter gibt, der bei mir für allerlei Argwohn sorgt.
Nun ja, es ist so, wie es ist.
Fazit:
Leider kann ich diesem historischen Roman nur knappe 3 Sterne geben. Die Gründe sind oben genannt.
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Bisher hatte ich noch nie von dem Eisenbahnunglück in Münchenstein bei Basel gehört, bei dem eine von Eiffel konstruierte Brücke zusammenbrach und einen vollbesetzten Zug mit sich riss. Ich hoffte auf einen detailliert recherchierten Roman, der historische Tatsachen mit einer …
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Bisher hatte ich noch nie von dem Eisenbahnunglück in Münchenstein bei Basel gehört, bei dem eine von Eiffel konstruierte Brücke zusammenbrach und einen vollbesetzten Zug mit sich riss. Ich hoffte auf einen detailliert recherchierten Roman, der historische Tatsachen mit einer fiktiven Geschichte verbindet.
Diese Erwartungen hat Eiffels Schuld nur zum Teil erfüllt. Zunächst empfinde ich den Titel im Nachhinein als irreführend, da Eiffel keine Schuld nachgewiesen werden konnte. Im Roman ist es zudem nicht klar, was historisch verbürgt ist und was fiktional. Dass der gesamte Handlungsstrang um Ida Gutzwiller erfunden ist, wird im Nachwort lediglich in einem Nebensatz erwähnt, und auch die Zeittafel am Ende, die zwischen Realität und Fiktion nicht klar unterscheidet, ist hier keine große Hilfe. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor in seinen Anmerkungen hierauf eingeht.
Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen. Im ersten geht es um die fiktive Ida Gutzwiller, eine Überlebende des Unglücks, der zweite spielt in Paris und dreht sich um Gustave Eiffel aus der Sicht seines Ingenieurs Maurice Koechlin.
Der Schreibstil konnte mich leider nicht fesseln, er wirkte recht hölzern, die Figuren platt und die Dialoge unecht. Man merkt, dass hier (wie im Nachwort erwähnt) echte Augenzeugenberichte zum Teil als Dialoge genutzt wurden, da diese nicht authentisch und nach gelebter Sprache klingen, sondern eben nach einem schriftlich festgehaltenen, sprachlich geglätteten Bericht. Besonders negativ fällt das in einem Dialog zwischen Ida und einer anderen Überlebenden am Rande einer Gedenkfeier auf. Die fiktive Geschichte um Ida ließ bei mir keine Spannung aufkommen, da bereits von Anfang an klar ist, worauf es am Ende hinauslaufen wird. Die Beschreibung der Eisenbahnbrückenkonstruktion ist für Nicht-Ingenieure wenig hilfreich (Kapitel 35: "Die Eisenbahnschienen ruhten bei solchen Brücken auf Querträgern. Diese seien mit der unteren Gurtung der Hauptträger zu einem festen System verbunden. Um auch die oberen Teile der Hauptträger miteinander in Verbindung zu setzen, seien durchbrochene Querträger und übereck reichende Flacheisen benutzt worden. Von der oberen zur unteren Gurtung reichten Diagonalverbindungen, welche wegen ihres sogenannten Dreiecksverbandes den nötigen Widerstand gegen Verschiebungen leisteten."). Hier wäre eine anschauliche, an Laien orientierte Erläuterung wünschenswert gewesen, unter der man sich als Leser etwas vorstellen kann. So bleiben der Unfallhergang und die Hintergründe des Unglücks sehr vage.
Insgesamt hat mich der Roman leider inhaltlich und stilistisch nicht überzeugen können.
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Ein furchtbares Eisenbahnunglück erschüttert die Schweiz. Am 14. Juni 1891 stürzt bei Basel eine Eisenbahnbrücke ein und reißt einen Zug mit sich in die Tiefe. Es gibt viele Tote und Verletzte....
Eine von den Überlebenden ist die junge Mutter Ida, sie und ihr Sohn …
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Ein furchtbares Eisenbahnunglück erschüttert die Schweiz. Am 14. Juni 1891 stürzt bei Basel eine Eisenbahnbrücke ein und reißt einen Zug mit sich in die Tiefe. Es gibt viele Tote und Verletzte....
Eine von den Überlebenden ist die junge Mutter Ida, sie und ihr Sohn überleben ihr Mann wird in die Tiefe gezogen und verschwindet...
Dann ist da noch Gustave Eiffel, der die Brücke konstruiert hat.
Der Autor schafft es diese drei Teile zu einem Roman zusammenzuführen. Das Hauptaugenmerk liegt bei Ida und ihrer Geschichte, die auch die einer großen Liebe ist. Idas Gesendet geht ans Herz.
Interessant war es zusammen mit Eifelauf das Unglück zu schauen.
Besonders berührt haben mich die Schilderungen der Unglücksfahrt und die des Unglücks selbst. Hier hat der Autor es geschafft mich als Leser mit in den Zug zu nehmen ohne dabei zu grausame Details zu schildern.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman rund um das schlimmste Zugunglück der Schweiz.
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