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Wo Buchen im Höhenwind rauschen und Wildkatzen durch den Forst schleichen, wo man von Burgen weit übers Land schaut und tausende von Kirschbäumen blühen, dort verläuft das Grüne Band Eichsfeld. Wir starten in Rhumspringe, an einer der ergiebigsten Karstquellen Deutschlands und erklimmen den mit Blumen übersäten Sonnenstein. Von dort oben geht der Blick weit übers Land, zum West-Östlichen Tor, dem Grenzmahnmal des BUND, zur Grünen-Band Station Gut Herbigshagen und nach Duderstadt. Wir erkunden das Duderstädter Fachwerk, stellen dem Bürgermeister Fragen zum Grünen Band und steigen dann zur…mehr

Produktbeschreibung
Wo Buchen im Höhenwind rauschen und Wildkatzen durch den Forst schleichen, wo man von Burgen weit übers Land schaut und tausende von Kirschbäumen blühen, dort verläuft das Grüne Band Eichsfeld. Wir starten in Rhumspringe, an einer der ergiebigsten Karstquellen Deutschlands und erklimmen den mit Blumen übersäten Sonnenstein. Von dort oben geht der Blick weit übers Land, zum West-Östlichen Tor, dem Grenzmahnmal des BUND, zur Grünen-Band Station Gut Herbigshagen und nach Duderstadt. Wir erkunden das Duderstädter Fachwerk, stellen dem Bürgermeister Fragen zum Grünen Band und steigen dann zur thüringischen Burg Bodenstein hinauf, einer evangelischen Enklave im katholischen Eichsfeld, in der sich zu DDR-Zeiten Bürgerrechtler trafen. Nächste Station ist das Heilbad Heiligenstadt, wo wir an der berühmten Palmsonntagsprozession teilnehmen. Im Eichsfeld ist der Katholizismus tief verwurzelt, weshalb sich die Eichsfelder nie mit dem atheistischen DDR-Regime abgefunden haben. Das Kloster Hülfenberg, das sich direkt hinter dem Grenzzaun befand, legt davon Zeugnis ab. Ein Interview mit einem der Mönche, vermittelt Einblicke. Südlich des Grenzdurchgangslagers Friedland steigen wir zur Burg Hanstein hinauf. Von nun an wandern wir hoch über der Werra. Der Weg führt über Enzianrasen und Orchideenwiesen. Wir blicken von turmhohen Grenzklippen, in deren Schutz Uhu und Wanderfalke ihre Jungen groß ziehen. Einige Male folgen wir dem Grünen Band hinunter ins Tal, wo sich thüringische und hessische Fachwerkorte reihen. Wir kehren in urigen Gaststätten ein, testen „Feldgieker“, Bioziegenkäse und „Ahle Wurscht“. Und wir erkunden die Kurstadt Bad Sooden Allendorf, die Kreisstadt Eschwege, die „Hafenstadt“ Wanfried und Treffurt. Von Creuzburg, wo die Heilige Elisabeth eine Kemenate hatte, ist es nicht mehr weit zur Wartburg, unserem Etappenziel. Dazu 21 Wandervorschläge, 1 Radrunde, 8 Stadterkundungen, sowie die Beschreibungen des Grünen-Band-Fernwanderwegs und des Werratalradwegs. 40 Karten, 5 Höhenprofile.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.05.2014

Zu Fuß unterwegs in der Zwischenwelt

Moore, Steppen, Pionierwälder, Wacholderheiden und ein Sandstrand - um so abwechslungsreiche Wanderreviere zu durchstreifen, muss man nicht weit fahren, nur weit gehen: Die gut zwölfhundert Kilometer lange Fernwanderung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze gestaltet sich so vielfältig. Fünfundzwanzig Jahre nach dem Mauerfall ist Reiner Cornelius den Weg noch einmal abgegangen. Cornelius ist seit zehn Jahren für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland an der ehemaligen innerdeutschen Grenze unterwegs. Bei seinen Erkundungen ist der zweiundsechzig Jahre alte Biologie-Hochschullehrer zahlreiche Wege und Umwege gegangen. In sechzig Etappen führt nun dieser Wanderführer von Tschechien bis zur Ostsee. Es geht auf Kolonnenwegen, wie die mit Lochbetonplatten gepflasterten DDR-Wege hießen, oder auch auf schmalen Naturpfaden entlang des Grünen Bandes. Cornelius wanderte sieben Jahre zwischen Küste und Erzgebirge, verfasste einige Bücher dazu, und hat nun diesen Führer geschrieben. Das Band ist Niemandsland, eine frei gehaltene Brache, und gerade deswegen bei vielen Tieren beliebt. Außer in die Natur führt Cornelius auch zu Dörfern links und rechts der ehemaligen Grenze, zu Burgen, Klöstern und Schlössern. Zu jeder Etappe findet der Leser eine Karte, Fotos, kurzgefasste Informationen zu Wegbeschaffenheit, Länge und Übernachtungsmöglichkeiten. Und im Lauftext viel Anschauliches zu alter Geschichte und jüngster Vergangenheit. Die Fotos schmückt immerblauer Himmel, möge er stets allen Wanderern unterwegs beschert sein. Bis heute gibt es keinen durchgehend markierten Wanderweg, die vollständige Begehung der Grüne-Band-Fernwanderroute bleibe ein Abenteuer, schreibt Cornelius, aber eines, an dem jeder normal sportliche Mensch seine helle Freude haben werde.

bär

"Das Grüne Band. Wandern im wilden Deutschland. 1270 km von Tschechien bis zur Ostsee" von Reiner Cornelius. Bruckmann Verlag, München 2014. 192 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 22,99 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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