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According to Hindu scripture the world began as an egg, laid by a swan floating on the waters of chaos. Lying for a year, the egg split into silver and gold halves: the silver became the earth; the gold, the sky. Despite its diminutive size and unobtrusive appearance, cultures throughout history have found in the egg an extraordinary array of meanings: used for curing the evil eye by Mayans, as protection against lightning in Greece, and to signify rebirth in the Easter egg. Perhaps the most fabulous eggs ever are those made by the House of Faberge for the Russian royal family, and other…mehr

Produktbeschreibung
According to Hindu scripture the world began as an egg, laid by a swan floating on the waters of chaos. Lying for a year, the egg split into silver and gold halves: the silver became the earth; the gold, the sky. Despite its diminutive size and unobtrusive appearance, cultures throughout history have found in the egg an extraordinary array of meanings: used for curing the evil eye by Mayans, as protection against lightning in Greece, and to signify rebirth in the Easter egg. Perhaps the most fabulous eggs ever are those made by the House of Faberge for the Russian royal family, and other luminously wealthy clients. A Faberge egg made for the Rothschilds, beautifully enameled in gold and pink under a diamond-encrusted cockerel, sold for a record-breaking $17.4 million in 2007. "Egg" relates how this humble yet perfect foodstuff has evolved throughout history, constantly representing the preoccupations of the cultures in which it is consumed. Diane Toops offers a fascinating tour through egg history and lore; first discussing its numerous varieties and the types favored around the world, and then giving a history of its uses from earliest history until the present day. Eggs are now marketed as a health food, and have become an integral part of modern cuisine: essential in binding ingredients as well as being cooked in their own right. "
Autorenporträt
Diane Toops (d. 2012) was an award-winning journalist and the news and trends editor for Food Processing magazine.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.04.2014

Humpty Dumpty
Vom Symbol der Auferstehung bis zum Siegeszug der Mayonnaise: Eine hübsch zusammengequirlte Globalgeschichte der Eier
Das Ei hat immer wieder eine schlechte Presse. Wegen der Angst vor zu hohen Cholesterinwerten (was inzwischen widerlegt ist); wegen der Salmonellengefahr; und wegen in der Tat unappetitlicher Verhältnisse in den industriellen Legebatterien.
  Doch nicht bloß zu Ostern gibt es Gelegenheit, das Ei mal wieder zu feiern. Es ist ein Wunder der Natur und ein essenzieller Bestandteil unserer Kultur. Es hat ein geniales Verpackungsdesign. Es dient zu Nahrung und Genuss in unendlichen Varianten. Und es hat auch hohen praktischen und medizinischen Wert – mal hat man das Ei für die Temperafarben der Ikonen- und der frühen Renaissancemalerei eingesetzt, mal für die Herstellung wichtiger Impfstoffe. Der Brutkasten, für Eier als Hennenersatz erfunden, wurde das Vorbild für die Inkubatoren in der biologischen Forschung und in der Versorgung von frühgeborenen Säuglingen.
   Die amerikanische Gastro-Autorin Diane Toops hat jetzt in einem schönen kleinen Buch allerlei Wissenswertes über das Ei so elegant zusammengequirlt wie eine leichte Schaumspeise. Das heißt, sie erzählt die Geschichte, trotz Untertitel des Buches („A Global History“), nicht ab ovo. Genau dies empfiehlt ja auch der Römer Horaz dem epischen Dichter: nicht beim Ei anzufangen, also gleichsam bei Adam und Eva, sondern direkt einzusteigen – in medias res , wie es an derselben Stelle heißt.
  In seinen „Satiren“ verwendet Horaz die Formel ab ovo kulinarischer, wie es auch dem Fokus dieses Buches entspricht, das in der „Edible Series“ des wunderbaren Londoner Verlages Reaktion Books erschienen ist: Es geht da um die römische Mahlzeit, die von der Eier-Vorspeise bis zum Apfel-Nachtisch reicht: ab ovo usque ad mala.
  Auch schon die alten Ägypter, Assyrer und Etrusker haben das Ei des domestizierten Huhns eifrig in ihrer Küche verwendet. Kolumbus, berühmt unter anderem für sein angeditschtes Ei, soll 1493 die ersten Hühner nach Amerika gebracht haben. Bereits in der frühen Neuzeit erfand die französische Küche ihre Eierspeisen, die um die Welt gingen: Soufflés, Mayonnaise, Sauce Hollandaise. Heute ist China der weltgrößte Produzent: 390 Milliarden Hühnereier im Jahr (gefolgt von Indien, Japan und Mexiko). Dabei ist Eierlegen harte Arbeit für die Henne – im Durchschnitt bringt sie 270 Eier im Jahr hervor. Eines von 530 Eiern hat übrigens ein doppeltes Eigelb.
  Mit dem Ei verbindet sich eine Symbolik rund um Erneuerung und Fruchtbarkeit, um „Verinnerlichung und Umhüllung“ (Peter Sloterdijk in seinem Exkurs „Das Prinzip Ei“ in „Sphären I: Blasen“). Alle möglichen kosmologischen Göttergeschichten handeln von Geburten aus dem Ei; die Segnung und Färbung von Eiern gehörte schon zu heidnischen Frühjahrsritualen. Das Ei wurde im Christentum zum Zeichen der Auferstehung (und, biologisch irrig, der unbefleckten Empfängnis) – auch weil die Kirche, strenger als später, anfangs auch den Verzehr von Butter, Käse und Eiern in der Fastenzeit verbot.
  Das Henne-Ei-Problem löst sich heute in der Evolutionsgeschichte auf, wobei es ganz am Anfang des organischen Lebens (erst Proteine oder erst Nukleinsäure?) in gewisser Weise immer noch besteht. Wem das eher egal ist, der erfährt in diesem Buch etwas über Humpty Dumpty, die Geschichte des Faule-Eier-Schmeißens sowie über Straußen- und Fischeier. Oder man hält sich an die Kochrezepte im Anhang: Sie reichen vom römischen Opferkuchen bis zu der Berliner Spezialität Hoppelpoppel.
JOHAN SCHLOEMANN
          
Diane Toops: Eggs. A Global History. Reaktion Books, London 2014. 160 Seiten, ca. 13 Euro.
Eier werden maschinell sortiert und durchleuchtet – auch um zu prüfen, ob sich nicht doch ein befruchtetes Ei mit einem Küken eingeschlichen hat.
Foto: Niels P. Jørgensen/DAH
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