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Theodor Fontane läßt Effi Briest als junge Frau sterben. Effis Vorbild hingegen, Elisabeth (Else) Baronin Ardenne, geb. Edle und Freiin von Plotho-Zerben, kam zur Welt neun Jahre bevor Bismarck preußischer Ministerpräsident wurde und starb 1952, neunundneunzig Jahre alt. Else von Ardenne wie Effi Briest Ehebrecherin, wie sie durch gefundene Briefe verraten, nach dem Duell zwischen Mann und Liebhaber geschieden, von der Familie verstoßen und mittellos ist Krankenschwester geworden. In dieser Nacht des Kriegsjahres 1943, "in ihrem fünften Krieg", wacht sie in Lindau am Bodensee am Bett eines…mehr

Produktbeschreibung
Theodor Fontane läßt Effi Briest als junge Frau sterben. Effis Vorbild hingegen, Elisabeth (Else) Baronin Ardenne, geb. Edle und Freiin von Plotho-Zerben, kam zur Welt neun Jahre bevor Bismarck preußischer Ministerpräsident wurde und starb 1952, neunundneunzig Jahre alt. Else von Ardenne wie Effi Briest Ehebrecherin, wie sie durch gefundene Briefe verraten, nach dem Duell zwischen Mann und Liebhaber geschieden, von der Familie verstoßen und mittellos ist Krankenschwester geworden. In dieser Nacht des Kriegsjahres 1943, "in ihrem fünften Krieg", wacht sie in Lindau am Bodensee am Bett eines Schwerverwundeten. Und als sei sie es, die stirbt, läßt sie ihr Leben an sich vorüberziehen. Wie wird man damit fertig, daß man den Tod des geliebten Mannes verschuldet hat? Daß eigene Verfehlung und Schuld in einem berühmten Roman von jedermann nachgelesen oder in der Verfilmung durch Gründgens angestaunt werden können und bisweilen Effi Briest wirklicher zu sein scheint als die Baronin Ardenne? Daß man jahrelang die eigenen Kinder nicht sehen darf? Hochhuths Bühnenmonolog für eine große alte Dame des Theaters beleuchtet ein Zeitalter, dessen Zeuge dieser Mensch war. Der Band erscheint anläßlich des Dramatikers am 1. April 1996.
Autorenporträt
Rolf Hochhuth, geb. 1.4.1931 in Eschwege, arbeitete nach Abschluss einer Buchdruckerlehre in verschiedenen Buchhandlungen in Marburg, Kassel und München. Nebenher war er Gasthörer an den Universitäten in Heidelberg und München. 1955 war er Lektor im Bertelsmann-Lesering und arbeitete an der Herausgabe verschiedener Werksausgaben und Erzählanthologien mit. Seit 1963 lebt Hochhuth als freier Autor in Riehen bei Basel. Der Schwerpunkt seiner Themen liegt auf der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Seine Werke sind mit dokumentarischem Beweis- und Belastungsmaterial angereichert, die Hochhuth in umfangreichen Recherchen zusammengetragen hat. Hochhuth wurde damit zu einem der Hauptvertreter des sogenannten Dokumentartheaters der 60er Jahre. Dabei entwickelte er sich zu einem der erfolgreichsten und umstrittensten Dramatiker in der deutschsprachigen Bühnenwelt. 1980 erhielt er den Literaturpreis der Stadt München und des Verbandes bayerischer Verleger sowie den Geschwister-Scholl-Preis für Literatur, 1990 den Jacob-Burckhardt-Preis der Basler Goethe Stiftung. 2001 folgte der Jacob-Grimm-Preis für seinen Einsatz um die deutsche Sprache.