Theodor Fontane
Broschiertes Buch
Effi Briest
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Statt ins Glück führt Effi Briests arrangierte Ehe mit dem viel älteren Baron von Instetten in eine Katastrophe für alle Beteiligten. Eine Affäre, ein Duell und ein Toter sind das Ergebnis fataler Verwicklungen ... Fontanes großer Ehebruch-Roman erzählt die wahre Geschichte der Effi Briest
Theodor Fontane wurde am 30.Dezember 1819 in Neuruppin geboren. Nach der Apothekerlehre publizierte er ab 1839 erste Novellen und Gedichte. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt in London lebte Fontane ab 1849 als freier Schriftsteller in Berlin und arbeitete u.a. als Theaterrezensent für die Vossische Zeitung. Er starb am 20. September 1898 in Berlin.
Foto: Wikipedia
Produktdetails
- insel taschenbuch 4026
- Verlag: Insel Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 35726, IT 4026
- 9. Aufl.
- Seitenzahl: 364
- Erscheinungstermin: 23. Mai 2011
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 118mm x 27mm
- Gewicht: 340g
- ISBN-13: 9783458357261
- ISBN-10: 3458357262
- Artikelnr.: 32453860
Herstellerkennzeichnung
Insel Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
"Theodor Fontane erzählt wunderbar schwebend ein Schicksal, das für die Härte gesellschaftlicher Vorurteile steht."
Anne Haeming, Brigitte WIR (Buchbeilage) 26.10.2016
Anne Haeming, Brigitte WIR (Buchbeilage) 26.10.2016
Ein wunderbares Buch, welches sehr bildlich, die gehobene Gesellschaft der damaligen Zeit wiederspiegelt. Sehr ausdrucksstarke Figuren, abwechslungsreich und unterhaltend. Die noch junge Effi Briest heiratet den Landrat Innstetten und steuert damit in Ihr eigenes Unglück. Sie verliert immer …
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Ein wunderbares Buch, welches sehr bildlich, die gehobene Gesellschaft der damaligen Zeit wiederspiegelt. Sehr ausdrucksstarke Figuren, abwechslungsreich und unterhaltend. Die noch junge Effi Briest heiratet den Landrat Innstetten und steuert damit in Ihr eigenes Unglück. Sie verliert immer mehr an Lebensfreude und flüchtet in Ihrer Verzweiflung in eine verhängnisvolle Affäre.
Auch wenn sich einige Passagen des Buches auf den ersten Blick eher gemächlich und schleppend lesen, würde ich keinen einzigen Absatz missen wollen. Man muss sich in die blumige nicht unbedingt leichte Sprache des 19. Jahrhunderts einlesen. Wenn man bereit ist, sich auf Fontane und seinen Erzählstil einzulassen, bietet dieser Roman eine großartige Leseerfahrung und eine Geschichte, die in ihrer Dramatik selten ihres gleichen findet.
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Ein facettenreicher gesellschaftskritischer Roman
Der in Neuruppin geborene Theodor Fontane gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des poetischen Realismus. „Effi Briest“ gehört zu seinen späten Werken und ist ein gesellschaftskritischer Roman, der von der Beziehung …
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Ein facettenreicher gesellschaftskritischer Roman
Der in Neuruppin geborene Theodor Fontane gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des poetischen Realismus. „Effi Briest“ gehört zu seinen späten Werken und ist ein gesellschaftskritischer Roman, der von der Beziehung zwischen der jugendlichen Effi Briest und dem um 21 Jahre älteren Baron Geert von Innstetten handelt, eingerahmt in das gesellschaftliche Umfeld des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Handlungsorte sind Hohen-Cremmen (Brandenburg), Kessin (Pommern) und Berlin.
Die Ehe entspricht dem Willen ihrer Eltern, aber Effi ist jung und naiv genug, diesen Weg auch als ihren eigenen anzusehen („Natürlich muss er von Adel sein und eine Stellung haben und gut aussehen.“). Die Liebe zu einem Mann vergleicht sie mit der Liebe zu ihren Freundinnen („Warum soll ich ihn nicht lieben? Ich liebe Hulda, und ich liebe Berta, und ich liebe Herta.“).
Effi wird in ihrer neuen Umgebung in Kessin nicht glücklich. Sie leidet an Einsamkeit und hat Angst. Die Angst wird durch eine düstere Umgebung künstlich geschürt. Fontane versteht es, dies bildlich zum Ausdruck zu bringen („Solch fahles, gelbes Licht gibt es in Hohen-Cremmen gar nicht.“). Sie und Innstetten sind diametral verschiedene Charaktere, getrennt nicht nur durch das Alter. Er ist ein Mann von Grundsätzen und auf Karriere bedacht, sie lebhaft, phantasievoll und naiv. Die Unterschiede sind eine Belastung für Effi, wie sie Pastor Niemeyer gegenüber deutlich macht („ich fürchte mich vor ihm“).
Viel von ihrem Mann alleine gelassen, lässt sich Effi (eigentlich gegen ihren Willen) von Major Crampas, einem Freund ihres Mannes, verführen. Dieser kennt Innstetten von früher und macht ihr gegenüber deutlich, dass Innstetten sie erziehen will. Die Affäre findet ihr Ende, als Effi mit ihrem Mann nach Berlin zieht. Sechs Jahre später findet Innstetten zufällig Liebesbriefe von Crampas und die Entwicklung nimmt einen zwangsläufigen Verlauf.
Die gesellschaftlichen Verhältnisse und Erwartungen repräsentieren eine Macht, der sich Innstetten nicht entziehen kann. Sein übertriebener Pflichtbegriff schränkt seine Freiheit ein. Die Briefe, einmal aufgetaucht, lösen eine Kettenreaktion aus, die unvermeidlich zum Duell mit Crampas und zur Trennung und Ächtung von Effi führt. Innstetten ist ein Getriebener. Handlungsfreiheit gibt es nur im eingeschränkten Rahmen gesellschaftlicher Pflichten und Konventionen. Fontane lässt die moralische Bewertung, die Frage nach Schuld und Unschuld, offen. Er ist nur Berichterstatter.
Auf Basis dieses Romans sind differenzierte Charakterstudien möglich. Das gilt nicht nur für die Hauptfiguren Effi und Baron von Innstetten, sondern auch für Nebenfiguren wie Johanna und Roswitha. Fontane stellt dar, wie die Menschen von ihrem Umfeld und dem Zeitgeist geformt werden. Sie sind ein Spiegelbild ihrer Epoche. Heute gibt es keine Duelle mehr und Ehebruch führt nicht mehr zur Ächtung. Dennoch hat jede Zeit ihre eigenen gesellschaftlichen Zwänge. Der Roman ermöglicht einen Blick aus zeitlicher Distanz auf gesellschaftlich geformte menschliche Verhaltensweisen und lässt unterschiedliche Interpretationen der Schuldfrage zu. Dies dürften Gründe dafür sein, dass der Roman auch heute noch aktuell ist.
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