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Im ersten Teil des Werkes zeichnet der Autor die Entwicklung des deutschen Edelmetallsektors von 1933 bis 1939 nach und arbeitet zugleich die Rahmenbedingungen und die Entscheidungen der verschiedenen Unternehmen in dieser Branche heraus. Besonderes Augenmerk legt er innerhalb der sektoralen Marktanalyse auf das unternehmerische Handeln der Aktiengesellschaft Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler (Degussa) als Marktführer der Branche und größter deutscher Scheideanstalt. Zusammen mit der Darstellung des deutschen Edelmetallbewirtschaftungssystems bis 1939 ermöglichen dann…mehr

Produktbeschreibung
Im ersten Teil des Werkes zeichnet der Autor die Entwicklung des deutschen Edelmetallsektors von 1933 bis 1939 nach und arbeitet zugleich die Rahmenbedingungen und die Entscheidungen der verschiedenen Unternehmen in dieser Branche heraus. Besonderes Augenmerk legt er innerhalb der sektoralen Marktanalyse auf das unternehmerische Handeln der Aktiengesellschaft Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler (Degussa) als Marktführer der Branche und größter deutscher Scheideanstalt. Zusammen mit der Darstellung des deutschen Edelmetallbewirtschaftungssystems bis 1939 ermöglichen dann die Ergebnisse dieser Branchenstudie ein Verständnis der Verwertungswege der geraubten Edelmetalle im Zweiten Weltkrieg. Im zweiten Teil der Studie werden die Beschlagnahme und der Raub von Edelmetallen in Deutschland und den besetzten Gebieten sowie der Transfer der Edelmetalle ins Reich und ihre dortige Verwertung durch die verschiedenen staatlichen Institutionen, aber auch privaten Unternehmen untersucht. Die genauen Umstände dieser räuberischen Beschaffungsaktionen werden anhand zahlreicher Fallbeispiele für die einzelnen Länder sowie anhand konkreter Ausbeutungsvorgänge in den Vernichtungslagern betrachtet. Dabei werden die Antriebsfaktoren herausgearbeitet und die Handlungsspielräume der jeweiligen Akteure ausgelotet, die in einem polykratischen Konkurrenzsystem ohne zentrale Lenkung operierten. Für die Kriegszeit richtet sich das Interesse der Analyse aber auch auf die Konkurrenz der deutschen Edelmetallunternehmen und die Motive für ihre Beteiligung an der Raubgutverwertung. Auch das Wissen der Unternehmen um die Herkunft der Edelmetalle sowie die aus den Geschäften stammenden Gewinne werden untersucht. Das Buch von Ralf Banken zeichnet sich durch dreierlei aus: 1. Die Ergebnisse der Archiv- und Literaturstudien werden in die allgemeine Geschichte des "Dritten Reiches" eingebunden. Auf diese Weise werden Besatzungs-, Holocaust-, Wirtschafts- und Politikgeschichte miteinander verbunden. 2. Der Autor analysiert sämtliche Handlungsebenen. Dadurch werden sowohl das Vorgehen und die Interessen der verschiedenen raubenden Institutionen vor Ort sowie die Reaktionen der verschiedenen Opfergruppen als auch die Politik der verschiedenen Ministerien und das Vorgehen der Unternehmen berücksichtigt. 3. Die Untersuchung beschränkt sich nicht allein auf den Edelmetallraub in nur einem Gebiet, sondern nimmt die Konfiskationen in allen besetzten Gebieten vergleichend in den Blick.
Autorenporträt
Ralf Banken ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln und Privatdozent der Goethe Universität Frankfurt am Main.
Rezensionen
Bankens Arbeit [ist] ein wertvoller Beitrag zur allmählichen

"Überformung" des Kapitalismus in der NS-Wirtschaft durch staatliche Regelsetzung. Boris Gehlen in: Historische Zeitschrift, 292 2, S. 556f. The great strenght of this work lies in the admirable quality and extent of Ralf Banken's research. He has sifted enormous, disparate, scattered, and sometimes contradictory materials and sorted them into a consistent and compelling demonstration of how and why economic policy got made in Nazi Germany. [...] this is a splendidly researched and deeply informative study. Peter Hayes in: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 1, S. 121f. Dank der eindrucksvollen Quellenerfassung, der präzisen Darstellung und der Multiperspektivität ist dieses Buch das Standardwerk für alle, die sich wissenschaftlich mit dem Edelmetallraub befassen möchten. Christopher Kopper in: Geschichte für heute, 4 3, S. 118f. [E]in wahrlich gewichtiges Werk [...]. Umfassender kann man eine solche Branchengeschichte wohl nicht schreiben. [...] [D]as Standardwerk über den Edelmetallsektor [...]. Wer sich künftig mit der Rolle der Scheideanstalten in der NS-Zeit beschäftigt oder generell über Rohstoffpolitik im Dritten Reich informiert sein möchte, der kommt an Bankens Habilitation schlichtweg nicht vorbei. Benjamin Obermüller in: Archiv und Wirtschaft, 43 1 Die Stärke dieses Buches [ist] sein unglaublicher Detailreichtum [...]. Doch die Mühe lohnt. Jochen Streb in: H-Soz-u-Kult, 05.11.2009 Die Studie verdient bei historisch Interessierten der Goldbranche unbedingt Beachtung. Dr. Manfred Oertel in: Goldschmiede Zeitung, 107 (2009) 9 Für die aktuelle Auseinandersetzung mit Tendenzen zur Leugnung des Holocaust ist dieses Buch, das wichtige Kenntnisse von Vorgängen in unseliger Vergangenheit der Deutschen vermittelt, unverzichtbar. Manfred Oertel, In: Neues Deutschland vom 12. bis 15. März 2009 Ralf Bankens sehr ausführliche, gleichzeitig jedoch stringente und unternehmensunabhängige Studie kann uneingeschränkt als Standardwerk für den Edelmetallsektor im Dritten Reich bezeichnet werden. Michaela Heinze in: Das Historisch-Politische Buch, 56 (2008) 6…mehr