
Dunkel war's, der Mond schien helle
Versandkostenfrei!
Nicht lieferbar
Produktdetails
- Verlag: Gerstenberg
- ISBN-13: 9783806742855
- ISBN-10: 3806742855
- Artikelnr.: 08190226
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Die blaue Grinsekatze als Lesezeichen
James Krüss war skeptisch: "Eine Anthologie ist ein Museum" schrieb er vor vierzig Jahren in seiner Gedichtsammlung "So viele Tage wie das Jahr hat", was da hinein komme, sei schon so gut wie tot. Der Erfolg hat ihn widerlegt; sein hoch geachtetes Hausbuch ist heute immer noch zu kaufen. Auch andere Anthologien sind keine Grabesstätten des Kindergedichts; so aus jüngerer Zeit etwa Ute Andresens' "Im Mondlicht wächst das Gras" oder Hans-Joachim Gelbergs Sammlung "Überall und neben Dir".
Nun gibt es ein neues "Hausbuch der Poesie", das Altes und Neues bietet. Ein Hausbuch ist es tatsächlich, denn es wendet sich an Groß und Klein, ist großformatig und umfangreich. Manche Seite wird
James Krüss war skeptisch: "Eine Anthologie ist ein Museum" schrieb er vor vierzig Jahren in seiner Gedichtsammlung "So viele Tage wie das Jahr hat", was da hinein komme, sei schon so gut wie tot. Der Erfolg hat ihn widerlegt; sein hoch geachtetes Hausbuch ist heute immer noch zu kaufen. Auch andere Anthologien sind keine Grabesstätten des Kindergedichts; so aus jüngerer Zeit etwa Ute Andresens' "Im Mondlicht wächst das Gras" oder Hans-Joachim Gelbergs Sammlung "Überall und neben Dir".
Nun gibt es ein neues "Hausbuch der Poesie", das Altes und Neues bietet. Ein Hausbuch ist es tatsächlich, denn es wendet sich an Groß und Klein, ist großformatig und umfangreich. Manche Seite wird
Mehr anzeigen
sich, leicht wieder auffindbar, ins Gedächtnis graben; dafür sorgen Rotraut Susanne Berners verspielt-skurrilen Bilder. Jede Wette, dass sich Heinz Erhardts Kleingetier-Gedichte später einmal leider nicht mehr stotterfrei aufsagen lassen. An die Illustration seiner "Schnecke" aber, die mit blauem Haus und Brille auf der Nase den sich regenden "Wurm" und die Maden-Witwe freudig begrüßt, wird man sich erinnern. Einprägsam auch der Gitter-Körper von Rilkes Panther und die vierundzwanzig Katzen, die, verteilt auf einer Doppelseite, Storms Gedicht "Von Katzen" umrahmen. Eine kleine Schwarze links oben in der Ecke, eine blaue Grinse-Katze gegenüber, und rechts unten hält sich eine den Bauch vor Lachen. Möglich, dass sie das wehleidige Ich des Gedichts amüsiert; darüber lässt sich nachdenken, gar streiten. Wo die Katzen und ihr Gedicht aber zu finden sind, nämlich ziemlich genau in der Mitte des Buchs, wird man auch nach langer Zeit wissen. Hausbücher sind auch Gebrauchsbücher und die Bilder darin haben nebenbei den praktischen Wert eines Lesezeichens.
Der Herausgeber, Edmund Jacoby, ist ein unbefangen durch die Epochen schlendernder Sammler. Ob das jeweilige Gedicht für Kinder bestimmt war oder nicht, interessiert ihn nicht. Nachlässig aber ist er keinesfalls vorgegangen. Mit großer Sicherheit hat Jacoby Gedichte von Goethe, Eichendorff, Claudius und auch Fontane ausgewählt, die, zumindest mit ihren ersten Zeilen, der mittleren Lesergeneration auch heute noch gegenwärtig sind. Freilich sind das nicht mehr so viele, manche kursieren auch nur noch in ihrer parodierten Form, wofür die Sammlung einige Beispiele gibt. Das Spiel mit Worten liegt dem Herausgeber überhaupt sehr am Herzen: Spottverse, respektlose Abzählreime, freche Kinderrätsel, Lautgedichte und viel Nonsens zeigen hier ehrwürdigen Traditionen und Autoritäten die lange Nase.
Etwa zweihundert Gedichte sind in dem Hausbuch versammelt, und inmitten dieser vielen Stimmen aus unterschiedlichen Zeiten und Landschaften kann sich die Kinderlyrik eines Josef Guggenmos, Hans Manz und Hans Adolf Halbey, Frantz Wittkamp, einer Hanna Johannsen, Christine Nöstlinger und Susanne Kilian gut behaupten. Jacoby ist aber nicht nur ein kenntnisreicher Gedichtesammler, sondern auch ein höchst eigenwilliger Sortierer. Eine anthologieübliche Gliederung etwa nach Jahreszeiten fehlt, dafür gibt es Überschriften wie "Liebe" und "Nachdenken", die jedoch nur auf den ersten Blick überraschen können. Denn was hier versammelt ist - neben der Liebe auch der Liebeskummer, Gedankenvolles zur Zeit, Unrecht und Sterben - all das sind Themenkreise, die in ein "Hausbuch der Poesie" für Kinder und Eltern von heute gehören. Viele neuere Kindergedichte finden sich in diesen grüblerischen Abteilungen - Matthias Claudius' "Abendlied" aber auch. Mit diesem Gedicht schließt die Gruppe "Nachdenken" ab. So ganz ohne Parodie-Zusatz steht es da und verblüfft vor allem die Älteren unter den Hausbuch-Blätterern. Einige Dutzend Male haben sie es wohl schon gehört, aber so berührt hat es selten zuvor.
Mit Anthologien ist es eben wie mit Museen: Langweilig sind sie, wenn sie ihre Funde begraben. Stellen sie ihre Sammlung aber so aus, dass auch Exponate aus ferner, unvertrauter Zeit lebendig und fast neu erscheinen, kann noch jedes Projekt gelingen.
MYRIAM MIELES
Rotraut Susanne Berner, Edmund Jacoby: "Dunkel war's, der Mond schien helle". Verse, Reime und Gedichte. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1999. 151 S., geb., 39,80 DM. Für jedes Alter.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Herausgeber, Edmund Jacoby, ist ein unbefangen durch die Epochen schlendernder Sammler. Ob das jeweilige Gedicht für Kinder bestimmt war oder nicht, interessiert ihn nicht. Nachlässig aber ist er keinesfalls vorgegangen. Mit großer Sicherheit hat Jacoby Gedichte von Goethe, Eichendorff, Claudius und auch Fontane ausgewählt, die, zumindest mit ihren ersten Zeilen, der mittleren Lesergeneration auch heute noch gegenwärtig sind. Freilich sind das nicht mehr so viele, manche kursieren auch nur noch in ihrer parodierten Form, wofür die Sammlung einige Beispiele gibt. Das Spiel mit Worten liegt dem Herausgeber überhaupt sehr am Herzen: Spottverse, respektlose Abzählreime, freche Kinderrätsel, Lautgedichte und viel Nonsens zeigen hier ehrwürdigen Traditionen und Autoritäten die lange Nase.
Etwa zweihundert Gedichte sind in dem Hausbuch versammelt, und inmitten dieser vielen Stimmen aus unterschiedlichen Zeiten und Landschaften kann sich die Kinderlyrik eines Josef Guggenmos, Hans Manz und Hans Adolf Halbey, Frantz Wittkamp, einer Hanna Johannsen, Christine Nöstlinger und Susanne Kilian gut behaupten. Jacoby ist aber nicht nur ein kenntnisreicher Gedichtesammler, sondern auch ein höchst eigenwilliger Sortierer. Eine anthologieübliche Gliederung etwa nach Jahreszeiten fehlt, dafür gibt es Überschriften wie "Liebe" und "Nachdenken", die jedoch nur auf den ersten Blick überraschen können. Denn was hier versammelt ist - neben der Liebe auch der Liebeskummer, Gedankenvolles zur Zeit, Unrecht und Sterben - all das sind Themenkreise, die in ein "Hausbuch der Poesie" für Kinder und Eltern von heute gehören. Viele neuere Kindergedichte finden sich in diesen grüblerischen Abteilungen - Matthias Claudius' "Abendlied" aber auch. Mit diesem Gedicht schließt die Gruppe "Nachdenken" ab. So ganz ohne Parodie-Zusatz steht es da und verblüfft vor allem die Älteren unter den Hausbuch-Blätterern. Einige Dutzend Male haben sie es wohl schon gehört, aber so berührt hat es selten zuvor.
Mit Anthologien ist es eben wie mit Museen: Langweilig sind sie, wenn sie ihre Funde begraben. Stellen sie ihre Sammlung aber so aus, dass auch Exponate aus ferner, unvertrauter Zeit lebendig und fast neu erscheinen, kann noch jedes Projekt gelingen.
MYRIAM MIELES
Rotraut Susanne Berner, Edmund Jacoby: "Dunkel war's, der Mond schien helle". Verse, Reime und Gedichte. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1999. 151 S., geb., 39,80 DM. Für jedes Alter.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sehr angetan äußert sich Myriam Mellies über dieses Hausbuch der Dichtung, das Abzählverse mit Gedichten kombiniert, und Kinderreime Seit an Seit mit lyrischen Werken stellt, die eigentlich für Erwachsene geschrieben wurden. Gerade darum empfiehlt Mellies dieses Buch durchaus auch den Eltern. Susanne Berners "verspielt-skurrile Bilder" wirkten dabei als Lesezeichen, die sich mit den Gedichten assoziierten und sie darum leichter zu erinnern machten. Und Herausgeber Edmund Jacoby sei ein "unbefangen durch die Epochen schlendernder Sammler".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Was für ein Glück wäre es, wenn ein solches Buch einen Stammplatz in jeder Familie mit Kindern bekommen könnte."Spielen und Lernen
Gebundenes Buch
Rund 200 Gedichte bekannter, wenig oder nicht bekannter Dichter und Denker sind in diesem Buch zusammengetragen.
Wer kennt es nicht, das Gedicht : „Dunkel war´s, der Mond schien helle, als ein Auto blitze- schnelle, langsam um die Ecke fuhr.“? Doch wer kennt die nächsten …
Mehr
Rund 200 Gedichte bekannter, wenig oder nicht bekannter Dichter und Denker sind in diesem Buch zusammengetragen.
Wer kennt es nicht, das Gedicht : „Dunkel war´s, der Mond schien helle, als ein Auto blitze- schnelle, langsam um die Ecke fuhr.“? Doch wer kennt die nächsten neun Verse, wer das „Hexengedicht“, „Wenn Möpse Schnäpse trinken“ oder die “Drei Hasen“, wer lustige Limerricks, Endlosgedichte, Scherzfragen, Zungenbrecher, Gedichte über ungewöhnliche Tiere, die Natur….<br />Wer gerne in „Sprachmusik“ badet, für den ist dieses Buch genau das richtige. Wer zudem gerne schmunzelt und lacht , manchmal auch gerne bei einem Gedanken verweilt, der wird das Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen und auch immer wieder gerne zur Hand nehmen, egal ob Kind oder Erwachsener.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Inhalt:
Knapp 200 Gedichte u.a. von Goethe, Michael Ende, Ringelnatz, Gebrüder Grimm, Heinrich Heine, Heinz Erhardt:
Bekannte und unbekannte, lustige und nachdenkliche, alte und neue Reime laden zu einer Reise in die Welt der Poesie ein.
llustrationen:
Zu jedem Reim/Gedicht …
Mehr
Inhalt:
Knapp 200 Gedichte u.a. von Goethe, Michael Ende, Ringelnatz, Gebrüder Grimm, Heinrich Heine, Heinz Erhardt:
Bekannte und unbekannte, lustige und nachdenkliche, alte und neue Reime laden zu einer Reise in die Welt der Poesie ein.
llustrationen:
Zu jedem Reim/Gedicht findet sich eine passende Illustration. Der Zeichenstil ist modern und farbenfroh.
Altersempfehlung:
ab 4 Jahre (zum Vorlesen)
Mein Eindruck:
Einen groben Überblick erhält man zu Beginn durch das Vorwort und das Inhaltsverzeichnis (Gliederung der Texte in z. B. Sprachmusik, Verwirr-Reime, Tiere usw.) sowie aufgrund des Autoren-/Quellenverzeichnisses und einer Übersicht aller Titel der Gedichte.
Man kann querbeet lesen oder sich bestimmte Lieblingsgedichte rauspicken. Es gibt so viel zu Entdecken:
Klassiker: Erlkönig, Knecht Ruprecht,Schneewittchen, Lirum-Larum-Löffelstiel
Wiegenlieder: Schlaf, Kindlein, schlaf!
Schüttelreime und Wortspiele
Favorit: Heinz Erhardt "Die Made"
Ein Gesamtkunstwerk für Liebhaber von Sprache und Poesie (ganz gleich welchen Alters) zum Lernen, Entdecken, Staunen und Spielen.
Fazit:
Eine herrliche Sammlung an Gedichten, Versen und Zungenbrechern, Schüttelreimen.
Zauberhafte, farbenfrohe Illustrationen mit viel Liebe zum Detail ergänzen diese Sammlung sehr gut.
So ein Poesie-Schatz sollte in keinem Bücherregal fehlen.
...
Rezensiertes Buch "Dunkel war's, der Mond schien helle - Verse, Reime und Gedichten" aus dem Jahr 2013
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
In dem Buch sind viele Gedichte, kleine Geschichten und Rätsel abgedruckt. Viele sind lustig, andere reimen sich. Manche sind schon ganz alt von Dichtern, die schon tot sind.<br />Ich bekomme das Buch sehr gerne vorgelesen. Am besten gefällt mir das Gedicht "Dunkel wars, der …
Mehr
In dem Buch sind viele Gedichte, kleine Geschichten und Rätsel abgedruckt. Viele sind lustig, andere reimen sich. Manche sind schon ganz alt von Dichtern, die schon tot sind.<br />Ich bekomme das Buch sehr gerne vorgelesen. Am besten gefällt mir das Gedicht "Dunkel wars, der Mond schien helle", weil da viele Sachen passieren, die es eigentlich gar nicht gibt.
Weniger
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für