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Die kleine Jule wird auf dem Schulweg von einem Auto erfasst. Noch im Rettungswagen stirbt die Siebenjährige - weil die Notärztin sie falsch behandelt. Ihre Mutter geht einen ganz eigenen Weg, um diesen tragischen Vorfall zu verarbeiten: Sie sucht das Gespräch mit der jungen Notärztin, entdeckt hinter der Maske der Medizinerin den verzweifelten Menschen und reicht ihr die Hand. Und trotz des Schmerzes um ihr geliebtes Kind beginnt Stefanie Bachstein mit viel Einfühlungsvermögen und Durchhaltekraft einen Kampf für sich, ihre Familie und die Ärztin gegen Versicherungen, Institutionen und…mehr

Produktbeschreibung
Die kleine Jule wird auf dem Schulweg von einem Auto erfasst. Noch im Rettungswagen stirbt die Siebenjährige - weil die Notärztin sie falsch behandelt. Ihre Mutter geht einen ganz eigenen Weg, um diesen tragischen Vorfall zu verarbeiten: Sie sucht das Gespräch mit der jungen Notärztin, entdeckt hinter der Maske der Medizinerin den verzweifelten Menschen und reicht ihr die Hand. Und trotz des Schmerzes um ihr geliebtes Kind beginnt Stefanie Bachstein mit viel Einfühlungsvermögen und Durchhaltekraft einen Kampf für sich, ihre Familie und die Ärztin gegen Versicherungen, Institutionen und Politiker - gegen ein System von Unwahrhaftigkeit und gegen das Mythos von der Unfehlbarkeit der Äzte.
Autorenporträt
Martina Sahler, 1963 in Leverkusen geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Köln. Sie arbeitete lange Zeit als feste und freie Lektorin für Belletristik, bevor sie sich mit großer Begeisterung der Schriftstellerei widmete. Seit 15 Jahren schreibt sie Romane für Erwachsene und Jugendliche. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie im Bergischen Land bei Köln.
Rezensionen
Stefanie Bachstein ist das Pseudonym einer Mutter, deren Tochter auf dem Schulweg von einem Auto erfasst und verletzt wird. Noch im Notarztwagen stirbt die Siebenjährige- nicht an ihren Verletzungen sondern auf Grund eines simplen aber tödlichen Fehlers der Notärztin: Sie intubiert fälchlicherweise nicht in die Luft- sondern in die Speiseröhre, das Kind muß ersticken. Zu spät bemerkt ein zweiter Notarzt, der mit dem Rettungshubschrauber kam, den Intubationsfehler. Der Sauerstoffmangel hat das kindliche Gehirn bereits unwiderruflich geschädigt. Diese tragische Kombinaion aus Unfall und Behandlungsfehler sowie die zähe Aufarbeitung beschreibt die mutige Autorin im Detaill: den hinhaltenden Widerstand und die Lügereien am Anfang (das Kind wäre sowieso gestorben); die Versuche mit Gutachten den Intubationsfehler zu relativieren,der Kampf mit den Versicherungen, die Fehldarstellungen in der Presse. Immer wieder versucht S. Bachstein auch, den direkten Dialog mit der Ärztin, deren Fehler ihrer Tochter das Leben kostete, um eine Verarbeitung evtl. gar eine Entschuldigung zu hören, immer wieder scheitert sie hier. Mit großer menschlicher Reife vermag die Mutter/Autorin die Position der Ärztin zu verstehen, ihre Gewissenskonflikte, ihr Leid und auch das ihrer Familie auch zu würdigen. Insofern bricht sie - un das ist imme noch sehr selten - aus dem einseitig schwarz-weißen Anklage Denken heraus, das ansonsten die Kunstfehler Prozesse oft so unsäglich macht. Es wird auch erfahrbar, wie schwer sich unser Medizinsystem, unsere Krankenhäuser und Kommunen oft tun, Fehler jemals zuzugeben und wiedergutzumachen. Betroffen macht es zu lesen, wie lang dieser Weg ist, wieviele Briefe, Termine, Gutachten, Gegengutachten, teilweise unverschämte Versicherungsschreiben die Mutter des Kindes einstecken und durchhalten muß, bis es zu einer Befriedung in der äußeren und mehr noch der inneren realität kommen kann.

FAZIT: der Erfahrungsbericht einer Mutter, deren Tochter durch den Fehler einer Notärztin stirbt. Ein sehr lesenswertes Buch für alle Beteiligten an einem Kunstfehler! - Für die Opfer, damit sie sich darauf einstellen, wie mühsam und lang der Weg zur Gerechtigkeit und Wahrheit ist; - Für die Ärzte, damit sie erfahren, wie immens wichtig es für die Betroffenen ist, daß die Wahrheit gesagt, zugegeben und akzeptiert wird und daß Ärzte sich auch entschuldigen.
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