Du bist mein zweites Ich
Der Briefwechsel
Herausgegeben: Kirschey-Feix, Ingrid
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Briefe einer außergewöhnlichen Liebe. Eva und Erwin Strittmatter lernten sich im Februar 1952 kennen. Die 22-jährige Mitarbeiterin des Schriftstellerverbandes lebte in Berlin, der freiberufliche Schriftsteller in Spremberg, und so gingen Briefe zwischen den beiden hin und her. Der Briefwechsel aus den fünfziger Jahren erzählt von familiären und künstlerischen Krisen, von Begegnungen mit Kollegen, vom Leben in der DDR - und er zeigt, wie einer im andern die Verwirklichung seiner Ideale sucht.
Eva Strittmatter wurde 1930 in Neuruppin geboren. Sie studierte 1947 bis 1951 Germanistik in Berlin. 1951 bis 1953 Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband, seit 1954 freie Schriftstellerin. Sie veröffentlichte Kritiken, Kinderbücher, Gedichte, Prosa. Heinrich-Heine-Preis 1975, Walter-Bauer-Preis 1998. Sie starb am 3. Januar 2011 in Berlin. Gedichtbände: Ich mach ein Lied aus Stille (1973); Mondschnee liegt auf den Wiesen (1975); Die eine Rose überwältigt alles (1977); Zwiegespräch (1980); Heliotrop (1983); Atem (1988); Unterm wechselnden Licht (1990); Der Schöne (Obsession) (1997); Liebe und Haß. Die geheimen Gedichte. 1970-1990 (2000); Hundert Gedichte (Hg. von Klaus Trende, 2001); Der Winter nach der schlimmen Liebe (2005); Sämtliche Gedichte (2006); Wildbirnenbaum (2009). Prosa: Briefe aus Schulzenhof (I 1977, II 1990, III 1995); Poesie und andre Nebendinge (1983); Mai in Piet'any (1986). Herausgaben: Erwin Strittmatter: Vor der Verwandlung. Aufzeichnungen (1995); Erwin Strittmatter. Eine Biographie in Bildern (zus. mit Günther Drommer, 2003); Erwin Strittmatter: Geschichten ohne Heimat (2002); Erwin Strittmatter: Kalender ohne Anfang und Ende. Notizen aus Piet'any (2003). 2019 erschien: Eva und Erwin Strittmatter, Du bist mein zweites Ich. Der Briefwechsel. Erwin Strittmatter wurde 1912 in Spremberg als Sohn eines Bäckers und Kleinbauern geboren. Mit 17 Jahren verließ er das Realgymnasium, begann eine Bäckerlehre und arbeitete danach in verschiedenen Berufen. Von 1941 bis 1945 gehörte er der Ordnungspolizei an. Nach dem Kriegsende arbeitete er als Bäcker, Volkskorrespondent und Amtsvorsteher, später als Zeitungsredakteur in Senftenberg. Seit 1951 lebte er als freier Autor zunächst in Spremberg, später in Berlin, bis er seinen Hauptwohnsitz nach Schulzenhof bei Gransee verlegte. Dort starb er am 31. Januar 1994. Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein Debüt 'Ochsenkutscher' (1950), der Roman 'Tinko' (1954), für den er den Nationalpreis erhielt, sowie die Trilogien 'Der Laden' (1983/1987/1992) und 'Der Wundertäter' (1957/1973/1980). Erwin Berner wurde 1953 als ältester Sohn von Eva und Erwin Strittmatter geboren. Er war ein vielbeschäftigter Bühnen- und Fernsehschauspieler, u. a. in "Adel im Untergang", "Sonjas Rapport", "Die Verführbaren (Ein ernstes Leben)", "Ein altes Herz geht auf die Reise" und "Zur See". Er lebt in Berlin und schreibt Stücke, Gedichte, Liedtexte und Prosa. Im Aufbau Verlag ist sein Buch "Erinnerungen an Schulzenhof" erschienen. Außerdem gab er (zus. mit Ingrid Kirschey-Feix) Erwin und Eva Strittmatter, "Du bist mein zweites Ich. Der Briefwechsel" heraus. Ingrid Kirschey-Feix arbeitete als Redakteurin und Korrespondentin für Zeitungen und Zeitschriften, seit 1989 ist sie in verschiedenen Buchverlagen als Lektorin, Autorin und Herausgeberin tätig.
Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher 3738
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/33738
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 377
- Erscheinungstermin: 15. Februar 2021
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 131mm x 38mm
- Gewicht: 432g
- ISBN-13: 9783746637389
- ISBN-10: 3746637384
- Artikelnr.: 59202245
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
»Der Wert dieser Briefe ist ihre Spontaneität, das Mittendrin, aus dem sie zu uns sprechen. Das Rohe bürgt für Authentizität.« Dresdner Neueste Nachrichten 20190220
Gebundenes Buch
Schon seit längerem lese ich Erwin Strittmatters „Der Wundertäter“. Um noch tiefer in die 1500 Seiten dieses Werks eintauchen zu können, habe ich mir „Du bist mein zweites Ich“ besorgt, denn einen Teil der Trilogie entstand in der Zeit, in der auch die Briefe …
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Schon seit längerem lese ich Erwin Strittmatters „Der Wundertäter“. Um noch tiefer in die 1500 Seiten dieses Werks eintauchen zu können, habe ich mir „Du bist mein zweites Ich“ besorgt, denn einen Teil der Trilogie entstand in der Zeit, in der auch die Briefe zwischen ihm und seiner späteren Frau Eva geschrieben wurden (1952 bis 1958). Herausgegeben hat das Buch der älteste gemeinsame Sohn Erwin Brenner zusammen mit Ingrid Kirschey-Feix.
Eva ist 22 Jahre alt, als sie 1952 den rund 18 Jahre älteren Erwin Strittmatter kennenlernt. Zu dem Zeitpunkt waren beide verheiratet (er schon zum zweiten Mal, hatte 4 Kinder aus diesen Ehen), sie lebte in Trennung und hatte den knapp einjährigen Sohn Ilja, der in den Briefen ab und zu erwähnt wird. Die Sammlung der Briefe umfasst wohl einen großen Teil des Schriftverkehrs zwischen der noch sehr jungen Frau und dem „gestandenen“ Mann nach ihrem ersten näheren Beisammensein im Februar 1952. Er, der „große Mann“, schreibt ihr, dem „Mädchen“, der „Mädchenfrau“. Mal als Antwort auf ihre Briefe, mal einfach so, viele Briefe liefen überkreuz, vor allem, wenn er im Ausland war.
Es sind die Briefe zweier Schriftsteller. Zweier Schriftsteller, die einander liebten. Briefe voller Liebe, Sehnsucht und Schwärmerei. Zwischen den Zeilen kann man aber auch einiges herauslesen. Ein bisschen Zeitgeist der DDR der 50er-Jahre. Aber auch die Tatsache, dass Erwin Strittmatter sehr wenig für seine Kinder übrig hatte. Weder für die vier Söhne aus den ersten beiden Ehen, noch für die drei gemeinsamen Söhne mit Eva. Er suhlt sich ab und zu in Selbstmitleid und hadert mit der Welt, fühlt sich allein und unverstanden („Unser eben geführtes Telefongespräch, Dein Brief bestätigen mir, was ich solange dumpf fühlte: Im Grunde bin ich mit Schulzenhof und allem, was die Hälfte meines Lebens ausmacht, allein.“)
Zum Teil im Tagestakt werden von beiden Briefe geschrieben, die außer steten Liebesbekundungen höchstens noch bruchstückhaft auf Texte Bezug nehmen, die sie lesen oder schreiben, und auf die Menschen, mit denen sie zu tun haben (beispielsweise Bertolt Brecht oder Pál Szabó). Sowohl Erwin als auch Eva Strittmatter leben für einander, für ihren Beruf und die Literatur – die Kinder kommen unter „ferner liefen“ höchstens am Rand vor.
Alles in allem ist das Buch eine schöne Liebesgeschichte mit romantischen Wort-Neuschöpfungen („es ist mondig“, „eine Jemandin“). Die Form ist gewöhnungsbedürftig, da die Briefe nicht wirklich als Dialog zu sehen sind. Nur sehr selten wird auf Fragen eingegangen, dazu überkreuzen sich die Briefe viel zu oft und stehen nicht wirklich miteinander in Zusammenhang. Es ist also eher als eine Zusammenführung zweier Tagebücher zu sehen. Denn neben den vielen Liebesbekundungen und –erklärungen erzählen sie sich ihr Leben aus der Ferne. („Ich muss jetzt arbeiten, Morgen komme ich wieder.“)
Für Freunde von Erwin und Eva Strittmatter ein Muss, daher von mir 5 Sterne.
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