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Im Jahre 1994 fand im Südosten der Cottbuser Altstadt eine archäologische Untersuchung durch die Firma "Wurzel Archäologie und Umwelttechnik GmbH" statt, bei der auch drei Holzkeller - an der Schlosskirchstraße gelegen - dokumentiert wurden. Diese Holzkeller waren hervorragend erhalten, da bei einer Brandkatastrophe die oberen Stockwerke inklusive der Kachelöfen in die Keller stürzten und dabei die Feuer erstickten. Wie die Analyse ausführt, wurden die Holzkeller - vermutlich durch eine spezialisierte Baukolonne - um 1458 errichtet und brannten am 19. Sept. 1468 aus. Da in den folgenden…mehr

Produktbeschreibung
Im Jahre 1994 fand im Südosten der Cottbuser Altstadt eine archäologische Untersuchung durch die Firma "Wurzel Archäologie und Umwelttechnik GmbH" statt, bei der auch drei Holzkeller - an der Schlosskirchstraße gelegen - dokumentiert wurden. Diese Holzkeller waren hervorragend erhalten, da bei einer Brandkatastrophe die oberen Stockwerke inklusive der Kachelöfen in die Keller stürzten und dabei die Feuer erstickten. Wie die Analyse ausführt, wurden die Holzkeller - vermutlich durch eine spezialisierte Baukolonne - um 1458 errichtet und brannten am 19. Sept. 1468 aus. Da in den folgenden Jahrhunderten keine unterkellerten Gebäude in den drei Baufeldern errichtet wurden, hatte sich die hölzerne Kellerkonstruktion samt dem Inhalt weitestgehend erhalten. Am besten überliefert ist ein kleiner Holzkeller, der einen Treppenzugang ("Kellerhals") vom Hinterhof aus hatte, und in dem Fässer, eine Truhe und landwirtschaftliche Geräte an den Wänden aufgereiht standen. Hinzu kommen Vorratsgefäße aus Ton auf umlaufenden Regalen. Die Keller warten mit z.T. ungewöhnlichen Funden auf. So fanden sich Militaria, aber auch wertvolles Tafelgeschirr Waldenburger Provenienz. Das Highlight ist ein reich verzierter Steinzeugkrug der ostdeutschen Spätgotik, verziert mit einem bärtigen Männerkopf. Somit stammen alle Funde aus einem Zeitfenster von nur 10 Jahren, ein seltener Glücksfall im Hinblick auf die spätmittelalterliche Keramikchronologie.
Autorenporträt
Cziesla, ErwinErwin Cziesla, geboren 1955, Magister 1980 und Promotion 1989 an der Universität zu Köln, war zunächst beim "Zweckverband Neandertal" (1979) und anschließend im DFG-Forschungsprojekt "BOS - Besiedlungsgeschichte der Ostsahara" (1980-1992) angestellt. Seit 1993 ist er für die Firma "Wurzel Archäologie und Umwelttechnik GmbH" tätig, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann als Geschäftsführer. Seine monografischen Veröffentlichungen von Verursachergrabungen waren bislang die Vorlage der Grabungsergebnisse der beiden Großgrabungenvon Merzenich-Valdersweg und Arnoldsweiler bei Düren mit dem Schwerpunkt auf der Bandkeramik (2014), die mesolithische Grabung am südlichen Berliner Autobahnring A 10 bei Jühnsdorf (2017) und die Veröffentlichung einer Großgrabung auf der Trasse der Ortsumfahrung Passow im Landkreis Uckermark (2019). Bisher hat er rund 200 wissenschaftliche Aufsätze und Rezensionen verfasst, darunter auch sieben Monografien, einen Tagungsband ("The Big

Puzzle") und gemeinsam mit Kollegen die Festschrift für Bernhard Gramsch.