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  • Buch mit Leinen-Einband

Die ersten Prosadramen Gutzkows, veröffentlicht bzw. uraufgeführt zwischen 1839 und 1843, entlarven die bestehenden politischen und sozialen Ordnungssysteme als nicht funktionsfähig und versuchen, gesellschaftliche Zukunftsentwürfe mit literarischen Mitteln zu propagieren. 'Richard Savage', 'Werner' und das Fragment 'Die Gräfin Esther' verhandeln den Konflikt zwischen der gesellschaftlich normierten Positionierung eines Subjekts und dessen individuellem Streben nach Autonomie. Wie im Falle von Gutzkows Bühnenerstling 'Richard Savage' ist die Handlung der Stücke häufig historisch motiviert, die…mehr

Produktbeschreibung
Die ersten Prosadramen Gutzkows, veröffentlicht bzw. uraufgeführt zwischen 1839 und 1843, entlarven die bestehenden politischen und sozialen Ordnungssysteme als nicht funktionsfähig und versuchen, gesellschaftliche Zukunftsentwürfe mit literarischen Mitteln zu propagieren. 'Richard Savage', 'Werner' und das Fragment 'Die Gräfin Esther' verhandeln den Konflikt zwischen der gesellschaftlich normierten Positionierung eines Subjekts und dessen individuellem Streben nach Autonomie. Wie im Falle von Gutzkows Bühnenerstling 'Richard Savage' ist die Handlung der Stücke häufig historisch motiviert, die dargestellten Welten jedoch folgen den Vorstellungen des 19. Jahrhunderts. Nicht historische Persönlichkeiten, sondern Protagonisten aus dem Alltag stehen im Vordergrund dieser 'zeitgenössischen' Dramen, in denen die Verhandlungsebenen auf 'kleinere' Systeme, vornehmlich das der Familie reduziert werden. 'Patkul' thematisiert weniger personeninhärente und gesellschaftliche Konflikte, sondern hinterfragt die Anwendbarkeit und Bewertung unterschiedlicher Medien und Kunstformen. In allen hier versammelten Texten inszeniert der jungdeutsche Dramatiker Gutzkow Öffentlichkeit und öffentliche Meinung als neue, diskursmächtige, aber ambivalente Größen, die die Handlungsspielräume der Figuren beeinflussen.Der vorliegende zweite Band setzt die Ausgabe sämtlicher dramatischer Werke Gutzkows fort. Die Dramen werden in der Fassung des ersten Buchdrucks zugänglich gemacht und durch dramaturgische Vermerke und Textdokumente - wie den ab 1845 von Gutzkow für die Aufführung empfohlenen, veränderten Schluss von 'Werner' - ergänzt. Das Nachwort von Diana Kainz und Hans Krah nimmt eine literaturhistorische Einordnung der Texte vor. Eine Kommentierung der Dramen erfolgt sukzessive in der digitalen Gesamtausgabe (www.gutzkow.de).
Autorenporträt
Karl Gutzkow, 17.3.1811 Berlin - 16.12.1878 Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. Der Sohn eines Bereiters am preußischen Hof begann mit Hilfe eines Stipendiums 1829 mit dem Studium der Theologie und Philosophie in Berlin, wo er u.a. Friedrich Schleiermacher und Hegel hörte. Unter dem Eindruck der frz. Julirevolution von 1830 wandte er sich dem Journalismus zu: 1831 Gründung der Zeitschrift 'Forum der Journal-Literatur' und Beginn der Mitarbeit an Wolfgang Menzels 'Literaturblatt' in Stuttgart, 1834 Mitarbeiter der Augsburger 'Allgemeinen Zeitung', 1835 Redakteur des Literaturblatts des Frankfurter 'Phönix', 1837-43 Herausgeber des Hamburger 'Telegraphs für Deutschland', 1852 Gründung der erfolgreichen Zeitschrift 'Unterhaltungen am häuslichen Herd' (bis 1862). 1847-49 war G. Dramaturg am Dresdener Hoftheater, von 1855-64 Generalsekretär der Schillerstiftung. 1864 erlitt er einen Nervenzusammenbruch und lebte dann nach einem Aufenthalt in einer Heilanstalt immer mehr vereinsamend u. a

. in Vevey am Genfer See, Kesselstadt bei Hanau, Berlin, Heidelberg und schließlich Sachsenhausen. Neben seiner publizistischen und kritischen Arbeit, bei der er sich u. a. auch für G. Büchner einsetzte, schuf er ein umfangreiches erzählerisches und dramatisches Werk.