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Neue Kommunikationsformen und neue Akteure verändern die internationalen Beziehungen. Die Diplomatie dagegen hält wie kaum ein anderer Beruf die Tradition hoch. Wie bewältigt sie die neuen Herausforderungen? Dieses Handbuch gibt eine verbindliche Antwort darauf. Der Autor verfügt über langjährige Erfahrung als Diplomat, aber auch über enge Beziehungen zur akademischen Welt. Zum ersten Mal seit fünfzig Jahren wird die Praxis der Diplomatie im deutschen Sprachraum wieder umfassend dargestellt. Das Buch enthält u._a. Kapitel zur Geschichte der Diplomatie, zum diplomatischen Recht, zur Public…mehr

Produktbeschreibung
Neue Kommunikationsformen und neue Akteure verändern die internationalen Beziehungen. Die Diplomatie dagegen hält wie kaum ein anderer Beruf die Tradition hoch. Wie bewältigt sie die neuen Herausforderungen? Dieses Handbuch gibt eine verbindliche Antwort darauf. Der Autor verfügt über langjährige Erfahrung als Diplomat, aber auch über enge Beziehungen zur akademischen Welt. Zum ersten Mal seit fünfzig Jahren wird die Praxis der Diplomatie im deutschen Sprachraum wieder umfassend dargestellt. Das Buch enthält u._a. Kapitel zur Geschichte der Diplomatie, zum diplomatischen Recht, zur Public Diplomacy und E-Diplomatie, zum Aufbau von Aussenministerium und Vertragsnetz, zu den professionellen und charakterlichen Anforderungen an die Diplomaten, zur Sprache als Werkzeug der Diplomatie, zu den Eigenheiten der multilateralen Diplomatie und zu Seriösem und weniger Seriösem in der sogenannten Friedensdiplomatie.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2014

Schlummernde Beziehungen
Paul Widmer erklärt die schwierige Welt der Diplomatie

Was muss ein Diplomat können? Den Weg in die Hölle so vorteilhaft schildern, dass man diesen "sogleich mit Freude einschlagen möchte". Das zitiert Paul Widmer in seinem anschaulichen Handbuch zur Diplomatie und bietet zwei Lesarten der Anekdote. Zum einen die Erwartung, dass ein weltgewandter Emissär selbst in schwierigsten Situationen eine Lösung finden solle. Zum anderen der Vorwurf einer berufsbedingten Schönfärberei, die nur wenig mit der Wahrheit gemein habe.

Widmer weiß, wovon er schreibt, denn er gehörte 37 Jahre dem diplomatischen Dienst der Schweiz an. In 15 Kapiteln stellt er Geschichte, Theorie und Praxis der Diplomatie vor, die dem Frieden dienen müsse. Daher würden diplomatische Beziehungen auch in Friedenszeiten selten abgebrochen. Zuweilen erfolgt eine Herabstufung durch Abzug des Botschafters ("eine ausgesprochen strenge Maßnahme) und Abzug aller Mitarbeiter ("ein noch stärkerer Protest"): "Die Schließung einer Botschaft bedeutet heute allerdings nicht, dass dadurch auch die diplomatischen Beziehungen abgebrochen würden. Diese schlummern nur. Anders war es in der Zeit der Kanonenbootdiplomatie um 1900. Wenn eine Großmacht ihre Botschaft schloss, bedeutete dies den Abbruch der diplomatischen Beziehungen und eine Warnung, dass eine Kriegserklärung folgen könnte. Die heutigen Protestgesten dagegen, die oft mehr zu Beruhigung der eigenen Wählerschaft als der internationalen Lage erfolgen, erzielen selten viel Wirkung."

RAINER BLASIUS

Paul Widmer: Diplomatie. Ein Handbuch. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2014. 491 S., 50,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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