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Spätmittelalterliche Prosaromane erzählen von Liebe und Ehre, von Verleumdung und Verrat. Werke wie 'Fortunatus' und 'Herzog Ernst', 'Melusine', 'Tristrant' oder 'Hug Schapler' greifen dafür auf ältere Geschichten zurück. Die vorliegende Arbeit demonstriert anhand von Handschriften und Drucken des 15. bis 19. Jahrhunderts, wie sich dieser Prozess auf der Ebene der Textgeschichte einzelner Werke wiederholt. Denn Überlieferungsbeteiligte überarbeiten die Texte weiter, kürzen, ergänzen oder untergliedern sie und fügen mit Illustrationen und anderen Paratexten weitere Dimensionen hinzu. Ganz…mehr

Produktbeschreibung
Spätmittelalterliche Prosaromane erzählen von Liebe und Ehre, von Verleumdung und Verrat. Werke wie 'Fortunatus' und 'Herzog Ernst', 'Melusine', 'Tristrant' oder 'Hug Schapler' greifen dafür auf ältere Geschichten zurück. Die vorliegende Arbeit demonstriert anhand von Handschriften und Drucken des 15. bis 19. Jahrhunderts, wie sich dieser Prozess auf der Ebene der Textgeschichte einzelner Werke wiederholt. Denn Überlieferungsbeteiligte überarbeiten die Texte weiter, kürzen, ergänzen oder untergliedern sie und fügen mit Illustrationen und anderen Paratexten weitere Dimensionen hinzu. Ganz gleich, ob diese Eingriffe semantisch intendiert sind oder ökonomischen Logiken folgen, sie variieren den Sinngehalt der Werke und schreiben aktiv an der Literaturgeschichte mit.

Sebastian Speth zeigt, wie im vormodernen Bucherzählen haupt- und paratextuelle sowie strukturelle Dimensionen miteinander konkurrieren und dem historischen Rezipienten ein Spektrum möglicher Perspektiven vorgeben, zwischen denen er bei seiner Lektüre wählen kann. Die Arbeit regt auf diese Weise an, Prosaromane 'überlieferungsgerecht' zu interpretieren, das heißt, die Werke in der gleichen Ein- und Vieldeutigkeit ernst zu nehmen, in der sie überliefert sind.)
Autorenporträt
Sebastian Speth, Universität Magdeburg.
Rezensionen
"Ein umfassendes, klar gegliedertes Literaturverzeichnis und ein sauber formatiertes Register, die zum Stöbern einladen, runden den gelungenen Band ab. [...] Die Mühe, die sich der Autor bei der Auswertung seiner Textzeugen gemacht hat, die fruchtbaren Erkenntnisse, die für die enorme Relevanz der mal mehr, mal weniger unterschiedlichen Inhalte, Textstrukturen und Paratexte der einzelnen Werke hier zutage gefördert werden - sie sind in ihrem Facettenreichtum besonders für Mediävisten, die sich den vermeintlich 'epigonalen' Zeitabschnitten ihres Fachgebiets verschrieben haben, keinesfalls zu unterschätzen. Die zukünftige Forschung wird es Speth danken."
Robin Kuhn in: literaturkritik.de https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24151

"Der wichtigste Beitrag der Studie zum erforschten Thema besteht in den vielen Einzelheiten, die Speth dem Leser eben in diesem dritten Kapitel unterbreitet, in dem er mit der Materie, die er gründlich kennt, bestens umgeht. Sein Vorhaben, "die kategoriale Hierarchisierung zwischen Autoren und allen anderen Literaturschaffenden" (S. 152) einzuebnen, bringt fruchtbare Ergebnisse [...] So kann der interessierte Leser neue Kenntnisse bezüglich verschiedener Ausgaben und Versionen des Herzog Ernst erwerben. Er erfährt die Gründe, die im einzelnen Fall eine inhaltliche oder ästhetische Änderung veranlasst haben, außerdem auch, worin diese genau besteht; er erfährt, welche Rolle die Druckereien und manchmal auch der bloße Zufall spielen, wie die finanziellen Umstände, die nicht nur das Schicksal der Menschen, sondern eben auch dasjenige eines Werks mitbestimmen können, zur einen oder zur anderen Ausgabe, zu Erfolg oder Misserfolg geführt haben. Es entsteht somit ein eindrucksvolles Mosaik, dessen kulturgeschichtliche Relevanz nicht von der Hand zu weisen ist."
Laura Auteri in: Arbitrium 37 (2019), Heft 2, S. 184
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