Insgesamt ein Werk, das allen empfohlen sei, die viel Zeit in ihr Hobby stecken oder sogar selbst Videojournalisten werden wollen und Hilfe zu Inhalten, Verfahrensweisen und Techniken des digitalen Filmens suchen. Jörg Jovy hilft uns Enthusiasten mit einer Fülle praktischer Tipps, die sein Buch
schnell zum ständigen Begleiter werden lässt.
Das Buch wendet sich laut Einleitung an Filmbegeisterte,…mehrInsgesamt ein Werk, das allen empfohlen sei, die viel Zeit in ihr Hobby stecken oder sogar selbst Videojournalisten werden wollen und Hilfe zu Inhalten, Verfahrensweisen und Techniken des digitalen Filmens suchen. Jörg Jovy hilft uns Enthusiasten mit einer Fülle praktischer Tipps, die sein Buch schnell zum ständigen Begleiter werden lässt.
Das Buch wendet sich laut Einleitung an Filmbegeisterte, an Enthusiasten. Der Verlag positioniert das Werk als geeignet für Einsteiger bis etwas Fortgeschrittene. Tatsächlich dürfte es für vollkommene Anfänger wenig geeignet sein, man sollte schon selbst Erfahrungen beim digitalen Filmen und Schnitt gemacht haben. Wenn uns Amateuren dann der Kopf voller Fragen und Zweifel zu platzen droht, ob man es denn „richtig“ macht, ist der Zeitpunkt gekommen, das Buch zu kaufen und es mit großem Gewinn und vielen „Aha!s“ zu studieren.
Der Autor arbeitet seit 25 Jahren als Journalist mit der Kamera, als „VJ - Videojournalist“. Das also ist eigentlich seine Zielgruppe: Leute, die professionell mit der Kamera arbeiten. Dennoch, auch der Amateur kann großen Gewinn aus dem Buch ziehen, wenn auch die finanziellen Mittel für die Ausrüstung und die Software wohl kaum einmal professionelles Niveau erreichen werden.
Im Schlagwortregister wird die Hauptfundstelle leider nicht hervorgehoben. Bei „Blende“ zum Beispiel gibt es 15 Einträge: Aber welche ist die wichtigste Stelle?
Für Filmbeispiele gibt es keine DVD im Buch, sondern einen Link zum Verlags-Server. Auf der Internet-Seite gibt es auch Korrekturen zum Buch und Demoprojekte zum Üben, die aber noch nicht einwandfrei funktionieren.
Gibt das Handbuch Antworten auf alle Fragen des Themas „Digitaler Film“? Nein. Zum Beispiel habe ich das Problem, dass meine Kamera mit FullHD und 30 Bildern pro Sekunde filmen kann, andere Kameras im Amateurbereich schaffen bei der gleichen Auflösung sogar 50 Vollbilder pro Sekunde. Aber wie kann ich Filme aus diesem Material ohne Qualitätsverlust anderen zeigen? Blu-Ray schafft zwar die Auflösung, aber nicht die Bildrate. Internetportale streiken auch bei der Datenflut. Also bleibt nur der Laptop oder PC und ein Fernseher mit FullHD als Monitor, falls der Fernseher die Bildrate schafft. Wenn man für Blu-Ray produzieren will, kann man doch gleich die Bildrate zurücknehmen und nicht so viele Daten erzeugen, die den Schnitt verlangsamen, die Festplatte unnötig füllen und das Archiv anschwellen lassen, oder?
Auf diese und weitere Fragen von mir hat Herr Jovy umgehend, manchmal innerhalb weniger Minuten, sehr freundlich, sehr kompetent und hilfreich per mail geantwortet. Das ist vorbildlich!
Einige Schwächen hat das Buch auch, zum Beispiel die Zielgruppenorientierung, die oft unklar ist und innerhalb eines Abschnitts vom Anfänger bis zum Profi reicht. Hier wäre ein Vorschlag für eine neue Auflage, wenn es sie einmal geben sollte: Typische Anfänger-Konstellationen definieren und deren Workflow beschreiben, z.B. Handykamera mit dem Ziel, Filme in YouTube zu stellen, Videokamera mit FullHD mit dem Ziel, einen Urlaubsfilm zu machen, DSLR-Kamera mit dem Ziel, Dokumentationen zu drehen. Das Anspruchsniveau steigt, ebenso der finanzielle Aufwand. Was ist für die jeweiligen Fälle die technisch sinnvolle Ausstattung (Kamera und Software)? Wieviel Zeit muss ich einkalkulieren für 10-Minuten-Filme in den jeweiligen Anspruchsniveaus? Der Autor zeigt in Tabelle 12.1 auf Seite 269, dass der Schnitt eines 10-Minuten-Films mehrere Tage dauern kann! Das werden Amateure, die berufstätig sind, kaum einmal aufbringen, auch wenn sie enthusiastisch sind.
Hilfreich wäre bei einem so umfangreichen Handbuch auch ein Tabellen- und Abbildungsverzeichnis. Manche Wiederholung hätte gestrichen werden können, wenn es Querverweise von einem Abschnitt des Buchs zu anderen, das Thema vertiefenden Kapiteln geben würde. Schmerzlich vermisst habe ich aber einen Quellennachweis und weiterführende Literatur oder Internetseiten.