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Sie heissen Adam Smith, Karl Marx oder John M.Keynes. Man kennt die Namen und ahnt oder weiss vielleicht, dass diese Gelehrten der Ökonomie in ihrem Fach Bedeutungsvolles geleistet haben. Dass ihre Forschungen und Theorien von der Industrialisierung bis zur Globalisierung Taktgeber des Fortschritts waren, das zeigt dieses Buch. Warum gilt Adam Smith, der im 18.Jahrhundert gelebt hat, als Vater der Nationalökonomie? Und warum schworen Margaret Thatcher oder Ronald Reagan noch im 20.Jahrhundert auf Smiths Theorien? Warum erlebt Karl Marx' Gesellschaftskritik in der Kapitalismuskritik zu Beginn…mehr

Produktbeschreibung
Sie heissen Adam Smith, Karl Marx oder John M.Keynes. Man kennt die Namen und ahnt oder weiss vielleicht, dass diese Gelehrten der Ökonomie in ihrem Fach Bedeutungsvolles geleistet haben. Dass ihre Forschungen und Theorien von der Industrialisierung bis zur Globalisierung Taktgeber des Fortschritts waren, das zeigt dieses Buch.
Warum gilt Adam Smith, der im 18.Jahrhundert gelebt hat, als Vater der Nationalökonomie? Und warum schworen Margaret Thatcher oder Ronald Reagan noch im 20.Jahrhundert auf Smiths Theorien? Warum erlebt Karl Marx' Gesellschaftskritik in der Kapitalismuskritik zu Beginn des 21.Jahrhunderts eine Renaissance? Und warum sind die Bücher des kürzlich verstorbenen Management-Gurus Peter F. Drucker aktueller denn je? Weil die Ideen der bedeutendsten Ökonomen bis heute unser Leben beeinflussen.
Autorenporträt
René Lüchinger, ehemaliger Chefredaktor des Nachrichtenmagazins 'Facts' sowie der 'Bilanz', ist heute Wirtschaftspublizist und Wirtschaftschef der 'Weltwoche'.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.09.2007

Große Ökonomen – ganz privat
Es ist modern geworden, sich mit dem Leben großer Ökonomen zu beschäftigen. Die oft komplexen Gedankengebäude der Volkswirtschaftslehre lassen sich eben leichter verstehen, wenn man etwas über die Menschen weiß, die diese Gebäude errichtet haben, und über ihren Hintergrund. Seit dem wegweisenden, vom Tübinger Wirtschaftsprofessor Joachim Starbatty herausgegebenen Sammelband „Klassiker des ökonomischen Denkens” 1989 sind immer wieder populärwissenschaftliche Bücher über das Werk großer Ökonomen herausgekommen.
Das neueste Beispiel erschien in der Schweiz. Redakteure und Autoren des Züricher Wirtschaftsmagazins Bilanz verfassten einen Sammelband mit dem Titel: „Die zwölf wichtigsten Ökonomen der Welt.” Was auffällt: Die Auswahl der zwölf „wichtigsten” der Zunft ist sehr mutig, um es vorsichtig zu formulieren. Natürlich: Adam Smith, John Maynard Keynes und Friedrich A. v. Hayek sind vertreten, aber es fehlen die Namen einiger ganz Großer der Zunft: John Stuart Mill, Alfred Marshall, Johann Heinrich von Thünen, und vor allem Joseph Schumpeter. Dafür finden sich Gegenwartsökonomen, die zwar wichtig und einflussreich sind, für die der Superlativ im Buchtitel aber doch gewagt erscheint: Joseph Stiglitz, Hernando de Soto und Peter Drucker. Drucker, der Großmeister der Management-Theorie, legte sogar explizit Wert darauf, kein Ökonom zu sein.
Die Qualität der Beiträge in dem Buch ist gemischt. Ein populärwissenschaftliches Buch muss vereinfachen, aber die Vereinfachung geht manchmal zu weit. Das bunte Leben von John Maynard Keynes ist in der Tat faszinierend. Wer aber die Heirat mit der Balletttänzerin Lydia erwähnt und dabei seine Homosexualität verschweigt, der ignoriert das Wichtigste. In dem Beitrag über Milton Friedman ist der Satz, „die Ausweitung der Geldmenge” werde „das Sozialprodukt erhöhen” falsch, denn er spart das Entscheidende an Friedmans Theorie aus: Wenn die Geldmenge übermäßig erhöht wird, führt das zu Inflation, man kann also, laut Friedman, durch lockere Geldpolitik nicht die Wirtschaft ankurbeln.
Lesenswert ist das Buch wegen der Beiträge über die normalerweise weniger beschriebenen Ökonomen: Sehr schön ist der Aufsatz von Dominik Flammer über Leon Walras, einem selbstzweiflerischen, introvertierten Mathematiker und Ökonomen, der Ende des 19. Jahrhunderts das Allgemeine Gleichgewichtsmodell erfand, eine der Grundlagen der neoklassischen Nationalökonomie. Auch der Text von René Lüchinger über Peter Drucker überzeugt, man hätte sich den Text sogar noch länger und detaillierter gewünscht. Kenntnisreich ist auch der Beitrag von Thomas Buomberger über Hernando de Soto. Der von rechts und links angefeindete Peruaner de Soto glaubt, dass viele Probleme der Dritten Welt gelöst werden könnten, wenn die Armen in den Slums einklagbare Rechtstitel auf das Land bekämen, auf dem sie leben. Dahinter steht eine Theorie, die die Fragen des Eigentums, nicht die des Preises in den Mittelpunkt stellt.
Man würde sich wünschen, dass noch mehr Artikel des Buches beim Informationsgehalt das Niveau der zuletzt genannten Beiträge erreichen würden. Gerade John Maynard Keynes und Milton Friedman sind eigentlich hochaktuell für die moderne Wirtschaftspolitik – auch wenn es kaum noch lupenreine Keynesianer oder in der Wolle gefärbte Monetaristen gibt. Im makroökonomischen Pragmatismus der Gegenwart lohnt sich intellektuelle Spurensuche allemal. Der Satz von Keynes wird zu Recht immer wieder zitiert: „Praktische Menschen, die von sich glauben, sie unterlägen keinerlei intellektuellen Einflüssen, sind gewöhnlich die Sklaven eines längst verblichenen Ökonomen.” Nikolaus Piper
René Lüchinger (Hrsg.):
Die zwölf wichtigsten Ökonomen der Welt. Von Smith bis Stiglitz. Orell Füssli Verlag, Zürich 2007, 240 Seiten, 24,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.04.2007

Die Elite der Ökonomen
Ein Nachschlagewerk über die wichtigsten Autoren und Werke

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der wichtigste Ökonom im ganzen Land? In aller Welt? Solange nicht uneleganterweise jemand diese Frage stellt, der sich selbst zu den Kandidaten zählt, ist sie durchaus interessant. Die jeweilige Antwort sagt einiges aus - über das Wissenschaftsverständnis des Beobachters, der das Spieglein abgibt, und über die Beurteilungskriterien, die sich im Laufe der Jahrhunderte mit Blick auf das Fach der Ökonomie herausgebildet haben. Somit dient die ideengeschichtliche Rückschau immer auch der Standortbestimmung der Zunft.

Interessanterweise zeigt sich bei den meisten Antwortversuchen ein weitgehender Konsens: Die Gruppe der ökonomischen Klassiker, die mit bahnbrechenden Neuerungen des Blicks auf die Welt nicht nur die eigene Zunft, sondern auch die Geschicke der Menschheit wesentlich geprägt haben, ist durchaus überschaubar. Auch wenn es wichtige frühe Vorläufer gab, darunter Aristoteles und Thomas von Aquin - die wirkliche ökonomische Zeitrechnung beginnt eigentlich immer erst mit dem Schotten Adam Smith (1723 bis 1790) und seinem systemischen Ansatz, der sich mit der Formel der "unsichtbaren Hand" zusammenfassen lässt. Außerdem dürfen in der Liste der wichtigsten Ökonomen üblicherweise David Ricardo, Karl Marx, John Maynard Keynes und Friedrich August von Hayek nicht fehlen, und unter den Zeitgenossen zählen zumeist auch noch Milton Friedman und Amartya Sen in diese Kategorie.

So ist es auch in dem von René Lüchinger, Chefredakteur des schweizerischen Magazins "Bilanz", herausgegebenen Buch über "Die zwölf wichtigsten Ökonomen der Welt". Jenseits des Mainstreams berücksichtigt Lüchinger noch unter anderen den Managementpapst Peter Drucker und den peruanischen, sich für die Vergabe von Eigentumstiteln einsetzenden Ökonomen Hernando de Soto, dessen "Instituto de Libertad y Democracia" dann aber zu vollmundig als eine der "weltweit wichtigsten Denkfabriken" angepriesen wird.

Der Band leistet dem Fachfremden wertvolle Hilfe zur Aufrüstung seiner Allgemeinbildung. Er ist angenehm leicht geschrieben und mit Fotografien und Tabellen locker präsentiert. Was eine Selbstverständlichkeit sein sollte, es aber gerade auf dem Gebiet der ökonomischen Ideengeschichte in ihrer populären Darstellung häufig nicht ist, erfüllt das Buch ebenfalls: Es ist fachlich zuverlässig. Insbesondere die Ausführungen zu Adam Smith führen dies vor Augen. Über den Gründungsvater der modernen Ökonomie ist schon viel Unsinn geschrieben worden; häufig wird - fälschlich - ein Widerspruch zwischen seinen beiden Hauptwerken "Theorie der ethischen Gefühle" und "Wohlstand der Nationen" konstruiert. Barbara Köhler, die in Lüchingers Buch das Smith-Porträt verfasst hat, begeht diesen Fehler nicht, sondern sie schildert den logischen Zusammenhang korrekt. Leider jedoch verliert sie kein Wort über Smiths logische Fehler in der Außenhandelstheorie, die erst später von David Ricardo auf stabile Beine gestellt wurde, und über seine Irrtümer in der Arbeitswertlehre, die noch bei Karl Marx ihre Spuren hinterließ und bis heute ihr Unwesen treibt.

Zu Lüchingers Autorenstab gehören ausschließlich Journalisten, die freilich dem Klischee ihrer Zunft nicht ganz entkommen und gelegentlich ein wenig zu flott schreiben - zwar im allgemeinen korrekt, aber im Detail mitunter unpräzise, überzogen oder unpassend wertend. Etwas strapaziös ist ihr allzu platter Umgang mit den Kennungen "neoliberal" und "ultraliberal".

KAREN HORN

René Lüchinger (Herausgeber): Die zwölf wichtigsten Ökonomen der Welt. Von Smith bis Stiglitz. Orell Füssli Verlag, Zürich 2007, 240 Seiten, 24,50 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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