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Diese Publikation untersucht die traumatische Zeit der Zwangsitalianisierung Südtirols nach dem Machtantritt Mussolinis 1922 und der Umsiedlungsoption, die das Deutsche Reich und das Köngreich Italien 1939 von einem bisher nicht umfassend beachteten Standpunkt: den privaten Korrespondenzen von deutschsprachigen Südtirolern, die im Angesicht der globalen politischen Umwälzungen versuchten, sich und ihre Familien möglichst unbeschadet durch diese bedrohlichen Zeiten zu steuern. Der Fokus auf die privaten Quellen zeigt in ebenso berührender wie bedrückender Weise die tief gehende innere…mehr

Produktbeschreibung
Diese Publikation untersucht die traumatische Zeit der Zwangsitalianisierung Südtirols nach dem Machtantritt Mussolinis 1922 und der Umsiedlungsoption, die das Deutsche Reich und das Köngreich Italien 1939 von einem bisher nicht umfassend beachteten Standpunkt: den privaten Korrespondenzen von deutschsprachigen Südtirolern, die im Angesicht der globalen politischen Umwälzungen versuchten, sich und ihre Familien möglichst unbeschadet durch diese bedrohlichen Zeiten zu steuern.
Der Fokus auf die privaten Quellen zeigt in ebenso berührender wie bedrückender Weise die tief gehende innere Zerrissenheit, mit der Südtiroler auf den Italianisierungsdruck und auf die Option reagierten, nach 1939 entweder zu heimatlosen Deutschen zu werden und somit den Umsiedlungsplänen des Dritten Reiches ausgeliefert zu sein oder als italianisierte Südtiroler weiter in ihrer Heimat zu leben und ihre deutschsprachige Kultur aufzugeben.
Des Weiteren beschäftigt sich dieser Band mit den Kriegserfahrungen junger Südtiroler zwischen 1940 und Stalingrad, der Wende des Krieges, die nach ihrer Option für Deutschland umgehend in die Wehrmacht eingezogen wurden und an den verschiedenen Kriegsfronten ihren Dienst für das nationalsozialistische Deutschland leisteten.
Mit dieser neuen Herangehensweise wird die existierende Südtirolgeschichte entscheidend um die menschliche Erfahrung bereichert, wodurch die Zerrissenheit der Menschen in ihrer Zeit umso eindrücklicher deutlich wird und ihre Entscheidungen nachvollziehbarer werden.
Autorenporträt
Georg Grote, geboren 1966 und aufgewachsen am Niederrhein, ist ein Historiker, der sich mit der Ausbildung und Transformation von kollektiven Identitäten in nationalistischen und regionalistischen Kontexten im 19. und 20. Jahrhundert in Europa beschäftigt. Von besonderem Interesse ist für ihn die Rolle der jeweiligen nationalen bzw. regionalen Geschichtsschreibung für die Entstehung eines Geschichtsverständnisses. Seine Forschungsobjekte sind die irische Nationalbewegung, die Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit in Deutschland sowie die Geschichte und Gegenwart Südtirols zwischen den Parametern Nationalismus und Regionalismus. Grote hat als Associate Professor viele Jahre am University College in Dublin westeuropäische Geschichte gelehrt und arbeitet seit 2016 als Senior Researcher am Institut für Minderheitenrecht bei EURAC Research in Bozen. Dort ist sein Forschungsprojekt zur Sozialgeschichte Südtirols angesiedelt, aus dem das in diesem Buch publizierte Material stammt.