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Was wäre Fußball ohne Gedichte? Ludwig Harig feiert das Spiel der Spiele in Sonetten, die so formvollendet sind wie die großen Partien leider selten. Seit vielen Jahren verfolgt Harig dichtend das verwirrende Geschehen auf dem Platz und legte zur WM 1974 den legendären Band Netzer kam aus der Tiefe des Raums vor. Zur WM 2006 hat Harig den endgültigen Sonettband zusammengestellt, mit dem der Fußball nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf dem Papier zu einem vergnüglichen Zeitvertreib wird.

Produktbeschreibung
Was wäre Fußball ohne Gedichte? Ludwig Harig feiert das Spiel der Spiele in Sonetten, die so formvollendet sind wie die großen Partien leider selten. Seit vielen Jahren verfolgt Harig dichtend das verwirrende Geschehen auf dem Platz und legte zur WM 1974 den legendären Band Netzer kam aus der Tiefe des Raums vor. Zur WM 2006 hat Harig den endgültigen Sonettband zusammengestellt, mit dem der Fußball nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf dem Papier zu einem vergnüglichen Zeitvertreib wird.
Autorenporträt
Ludwig Harig, am 18. Juli 1927 in Sulzbach/Saar geboren, starb am 5. Mai 2018 ebenda. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Heinrich-Böll-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis; außerdem war Harig Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.03.2006

"Die Fußballfolter endet nie. Uns foltern Taktik, Strategie"

Deutsche Fußballstadien sind, wie einst römische Amphitheater, keine reinen Zweckbauten, die nur dazu dienen, möglichst viele Zuschauer auf möglichst angenehme Weise an einem Sportereignis teilhaben zu lassen. Die Arenen, wie Goethe nach dem Anblick des Veroneser Amphitheaters notierte, sind "recht gemacht, dem Volk mit sich selbst zu imponieren". Daß die Deutschen, trotz der Mängelliste der Stiftung Warentest und diverser Pannen in Frankfurt und Kaiserslautern, proppestolz auf ihre WM-Stadien sein können, beweisen die Bücher zu den Bauwerken. Das beeindruckendste aller Druckwerke ist der großformatige Band "2:0 0:6 Die Stadien" vom Verlagshaus Braun, der, reich an Bildern und Graphiken, die zwölf WM-Arenen präsentiert. Zwar mutet der stete Wechsel zwischen Architekturgeschichte, Fußballhistorie und der Vorstellung der WM-Stadien im Layout mitunter verwirrend an; doch inhaltlich bieten die kurzen Texte in dem zweisprachigen Band einen guten Überblick von den antiken griechischen Sportstätten bis zur modernen Allianz Arena.

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Chris van Uffelen: 2:0 0:6 Die Stadien. Verlagshaus Braun, 176 Seiten, Deutsch/Englisch, mehr als 300 Farbabbildungen, 49,90 Euro.

Ein Sonett folgt ebenso strikten Regeln wie der Fußball. Eine feste Zeilen- und Strophengliederung sowie ein festes Reimschema zeichnen die Gedichtform aus, während das Spiel über 17 Grundregeln verfügt. Damit hat sich Ludwig Harig angefreundet, doch was daraus auf dem Feld gemacht wird, ist ihm oft ein Greuel. "Die Fußballfolter endet nie. / Uns foltern Taktik, Strategie" heißt es in einem der Fußballsonette, die unter dem Titel "Die Wahrheit ist auf dem Platz" erschienen sind. Ob grundsätzliche Gedanken zum Fußball oder lyrische Betrachtungen einzelner Begegnungen - Harig interpretiert das Spiel - im Gegensatz zu seinem Vorgänger Ror Wolf - unter Berufung auf große Dichter und Denker, zitiert Luther, Hegel, Cusanus, findet dabei Reimpaare wie Beine/Ukraine, tiefster Dreck/Schwarzenbeck und, am originellsten, Nistelrooy/keine Scheu. Man muß Harigs Ansatz und seiner methaphernsatten Sprache nicht immer folgen, manche Zeilen könnten indes die deutsche Befindlichkeit im WM-Sommer vorwegnehmen: "Für uns ist es vorbei. Deutschland fällt in Trance. / Doch, Freunde, aufgewacht! Jetzt kommt die Tour de France: / Jan Ullrich siegt, es sei, er landet auch im Graben."

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Ludwig Harig: Die Wahrheit ist auf dem Platz. Fußballsonette. Carl Hanser Verlag, 76 Seiten, 12,50 Euro.

Stars, das sind meistens die anderen. Mal ist es der Klassestürmer, mal der Erfolgstrainer, mitunter die Mannschaft, ganz oft Ballzauberer aus Brasilien. Aber ein Schiedsrichter, der ständig pfeift und auf den häufig gepfiffen wird? Markus Merk, geboren und wohnhaft in der Pfalz, ist ein Star im internationalen Fußball. Was aber hinter dem Weltschiedsrichter steckt, was ihn privat umtreibt und was er früher als Zahnarzt auf seinen karitativen Reisen in arme Weltgegenden erlebte, das hat Merk nun offengelegt. Gemeinsam mit dem Sportjournalisten Oliver Trust, Mitarbeiter dieser Zeitung, erzählt er von schwierigen Entscheidungen auf den Rasen von München oder Hamburg und vom "Zähneziehen auf grüner Wiese" in Südindien. Wie vor ihm sein DFB-Kollege Dieter Pauly oder der schillernde Italiener Pierluigi Collina gewährt Merk Einblicke in seine Art der Spielleitung, seine Rituale (niemals am Spieltag rasieren!) und seine Sinnkrise, die ihn beinahe zum Aufhören veranlaßt hätte. Alles kurzweilig dargeboten in verschiedenen Perspektiven: Trust nähert sich dem Unparteiischen von außen, Merk protokolliert selbst - und beantwortet nebenbei die Frage, wie er zu Pfälzer Saumagen steht.

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Markus Merk, Oliver Trust: BeWEGEnd. Merk & More, Bombus Verlag, 223 Seiten, 17,90 Euro.

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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Dank der anstehenden Weltmeisterschaft erscheinen aktuell zahllose Bücher, die das Phänomen Fußball in jeder nur erdenklichen Hinsicht erkunden. Viele wirken auf Rezensent Alexander Leopold freilich entbehrlich. Dagegen begrüßt er Ludwig Harigs Fußballbüchlein herzlich, wird die Welt des runden Leders hier doch durch die Augen der Dichtkunst betrachtet. "Durchweg toll" findet er dann auch Harigs Fußballsonette. Sie beweisen für ihn, dass die Lyrik mit der Balltreterei vielleicht sogar besser harmoniert als die Prosa das tut.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Seine wohlgeformten Sonette nutzen die Möglichkeit der Form und bieten nebenbei den Schnelldurchlauf durch die großen Fußballmomente der vergangene fünfzig Jahre.... Das alles ist fein erdacht und fein gemacht." Rainer Moritz, Die Welt, 27.05.2006