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Im Jahre 1548 verläßt Martin Guerre, ein Bauer aus dem südfranzösischen Languedoc, bei Nacht und Nebel seinen Hof, sein Kind und seine junge Frau, um in den Krieg zu ziehen. Gerüchteweise hörte man, daß er in Flandern ein Bein eingebüßt habe. Nach acht Jahren taucht er wieder im heimatlichen Dorf auf, wo er als verlorener Sohn begrüßt wird. Doch nach ein paar Jahren kursieren Gerüchte: Der junge Bauer sei gar nicht der wahre Martin Guerre, sondern vielmehr ein Erbschleicher. Es kommt zum Prozeß, den er gewinnt. Gleich nach dem Freispruch wird er erneut verhaftet. Der Richter Coras, der später…mehr

Produktbeschreibung
Im Jahre 1548 verläßt Martin Guerre, ein Bauer aus dem südfranzösischen Languedoc, bei Nacht und Nebel seinen Hof, sein Kind und seine junge Frau, um in den Krieg zu ziehen. Gerüchteweise hörte man, daß er in Flandern ein Bein eingebüßt habe. Nach acht Jahren taucht er wieder im heimatlichen Dorf auf, wo er als verlorener Sohn begrüßt wird. Doch nach ein paar Jahren kursieren Gerüchte: Der junge Bauer sei gar nicht der wahre Martin Guerre, sondern vielmehr ein Erbschleicher. Es kommt zum Prozeß, den er gewinnt. Gleich nach dem Freispruch wird er erneut verhaftet. Der Richter Coras, der später einen vielgelesenen Bericht über diesen Fall verfassen sollte, ist geneigt, dem souverän auftretenden jungen Bauern Glauben zu schenken, als plötzlich ein Mann mit einem Holzbein auftaucht - niemand anderer als der wahre Martin Guerre. Der Betrüger ist geständig und wird zum Tode verurteilt. Seine Geschichte lebt - 400 Jahre später noch - in den Erinnerungen der Bauern seiner Heimat als Legende f ort. Das abenteuerliche Schicksal des Martin Guerre wurde im "Pitaval" aufgezeichnet, der klassischen Sammlung berühmter Kriminalfälle, und faszinierte gleichermaßen Juristen, Historiker und Dichter, nicht zuletzt Montaigne, der Augenzeuge des Prozesses gewesen war. Die amerikanische Historikerin Natalie Zemon Davis hat diese Cause cel bre erneut aufgegriffen. Sie untersucht die psychologischen Aspekte - insbesondere die mysteriöse Rolle der Ehefrau - und das Motiv des Doppelgängers. Nicht zuletzt aber nimmt sie diese dramatische Geschichte eines Individuums zum Anlaß, um den Alltag der Bauern zu jener Zeit zu rekonstruieren. Die Geschichte des Martin Guerre ist ein kulturhistorisches Dokument, in dem der "gemeine Mann" im Vordergrund steht.