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Produktdetails
  • Verlag: Bayerland
  • Seitenzahl: 119
  • Erscheinungstermin: Juni 2007
  • Deutsch
  • Abmessung: 215mm
  • Gewicht: 254g
  • ISBN-13: 9783892513766
  • ISBN-10: 3892513767
  • Artikelnr.: 20948440
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.06.2007

Münchner Promis, in Stein gemeißelt
Nicht erst seit seinem erfolgreichen Erinnerungsbuch „Nächste Rosenbusch”, das atmosphärestark eine Kindheit im Lehel der zwanziger Jahre schildert, ist Hans Fischach den Freunden von Monacensia-Literatur ein Begriff. In seinem jüngsten Band beschäftigt sich der Autor unter dem Titel „Die vier Heiligen Drei Könige” mit den Denkmälern der Stadt.
Da wird weder professoral doziert noch nach Lexikon-Art in Stichworten komprimiert. Vielmehr ist jede Beschreibung eines der rund fünfzig Objekte ein amüsantes Stück Heimatkunde. Denn man erfährt zusätzlich manches über die speziellen Beziehungen der Geehrten zu München, über die Auftraggeber und Bildhauer der Kunstwerke, über die Standortwechsel einzelner Denkmäler, Skulpturen oder Gedenksteine innerhalb der Stadt. Ausgeschmückt hat der Autor seine Informationen mit Zeichnungen aus eigener Feder. Kleine Gschichterl sind das, die ein durchaus gespaltenes Verhältnis der Münchner zu ihren in Stein gemeißelten, in Erz gegossenen oder aus Aluminium hergestellten Promis mit trockenem Humor wiedergeben. Wobei der Autor weder mit seiner Begeisterung noch mit seinem Grant hinter dem Berg hält, wenn er sich so ein Standbild oder dessen Schöpfer vornimmt. Apropos: Kritisch vermerkt er, dass es außer der Hofschauspielerin Klara Ziegler und der Heimatschriftstellerin Lena Christ, deren Büsten in der Ruhmeshalle hinter der Bavaria stehen, an Frauen in München nur noch Elise Aulinger, Liesl Karlstadt und Ida Schumacher zu Denkmal-Ehren gebracht haben.
Wer weiß noch, dass die Komponisten Orlando di Lasso und Christoph Willibald Gluck, ehe sie zum Promenadeplatz umziehen mussten, vor dem Odeon (heute Innenministerium) an der Ludwigstraße zu bewundern waren? Dass Münchens Kindern einst das Liebig-Denkmal deshalb vertraut war, weil sie fleißig die „Liebig-Buidln” sammelten, die ein Fleischextrakt-Hersteller seinem Produkt beigab? Schlag nach bei Fischach! Der verrät auch, wer die „vier Heiligen Drei Könige” sind, die er als Buchtitel gewählt hat: Thukydides, Homer, Aristoteles und Hippokrates – allesamt postiert vor der Bayerischen Staatsbibliothek in der Ludwigstraße. Franz Freisleder
Hans Fischach: „Die vier Heiligen Drei Könige”, Verlagsanstalt Bayerland, 120 Seiten, 28 Bilder, 12.90 Euro.
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