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In seiner spannenden Novelle „Die Verleumdung“ geht Otto Ressler im glanzvollen Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts dem Phänomen des fast vergessenen Antisemitismus jener Epoche nach. Baron Salomon Schön nimmt es mit den Verleumdungen des deutschnationalen und antisemitischen Reichsratsabgeordneten Gerwald Holomek auf, und klagt ihn wegen Ehrenbeleidigung und Rufschädigung. „Die Verleumdung“ ruft die dunkle Seite des heute so verherrlichten „Wien um 1900“ mit seinen latend wirkenden, abstrusen Verschwörungstheorien wieder in Erinnerung.Vorwort von Oliver Rathkolb (Vorstand des Instituts für…mehr

Produktbeschreibung
In seiner spannenden Novelle „Die Verleumdung“ geht Otto Ressler im glanzvollen Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts dem Phänomen des fast vergessenen Antisemitismus jener Epoche nach. Baron Salomon Schön nimmt es mit den Verleumdungen des deutschnationalen und antisemitischen Reichsratsabgeordneten Gerwald Holomek auf, und klagt ihn wegen Ehrenbeleidigung und Rufschädigung. „Die Verleumdung“ ruft die dunkle Seite des heute so verherrlichten „Wien um 1900“ mit seinen latend wirkenden, abstrusen Verschwörungstheorien wieder in Erinnerung.Vorwort von Oliver Rathkolb (Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien) Otto Hans Ressler hat eine höchst spannende Novelle geschrieben, wobei als historische Hintergrundfolie der fast vergessene Antisemitismus vor 1914 in der Habsburger Monarchie dient. Die Hauptfigur, der Fabrikant Baron Salomon Schön, klagt den rechtsradikalen Reichsratsabgeordneten Gerwald Holomek, Mitglied der Alldeutschen Vereinigung, auf Ehrenbeleidigung und Rufschädigung. Dabei bezieht sich Ressler sogar durch wörtliche Zitate auf die real existierende Figur Georg von Schönerers, der Ende des 19. Jahrhundert die »Alldeutsche Bewegung« gegründet hatte. Mit seinen antikatholischen und antisemitischen deutschnationalen Hetzparolen hat dieser nicht nur den Reichsrat, sondern auch die schlagenden Burschenschaften an den Universitäten der Habsburger Monarchie in Aufruhr und Gewaltexzesse versetzt. Gerade die Printmedien, die in dieser Novelle eine zentrale Rolle spielen, prägen die heftigen antisemitischen Polemiken vor dem Ersten Weltkrieg und tragen durch ständige Wiederholung die Propaganda-Lüge einer jüdischen Weltverschwörung. Wer heute diese zahlreichen antisemitischen Presseorgane liest, findet kaum mehr Unterschiede zur nationalsozialistischen Propaganda ab den 1920er Jahren. Gemeinsam mit dem Nobelpreisträger Eric Kandel habe ich 2012 an der Universität Wien ein Symposion organisiert, um auch klar zu machen, warum es wichtig und demokratiepolitisch richtig war, den Dr. Karl Lueger-Ring in Universitätsring umzubenennen. Bürgermeister Lueger, der Begründer der christlichsozialen Partei, war zwar ein erbitterter politischer Gegner der Alldeutschen und Schönerers, aber die beiden Parteien wetteiferten miteinander in dem rassistisch begründeten radikalen Antisemitismus, den nur Lueger später etwas reduzierte. Ressler hat viel zu den Ehrenbeleidigungsprozessen und politischen Auseinandersetzungen im Reichsrat gelesen und dies in sein Buch verwoben. Ich bin Otto Hans Ressler sehr dankbar, dass er diese dunkle und, wie gesagt, gewalttätige Seite des heute so verherrlichten »Wien um 1900« wieder in Erinnerung ruft und gleichzeitig eine fesselnde Novelle entwickelt, welche die Leserinnen und Leser in den Bann ziehen wird. Fiktiv hat der Autor zwei Tote produziert, so wurde es auch ein Kriminalroman.